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Namen & Fakten

György Ligeti wurde vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg mit der Medaille für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet.

Lucia Lacarra und Lukas Slavicky, Solisten am Bayerischen Staatsballett, erhielten Anfang Mai im Bolschoi Theater Moskau den Prix Benois als beste Interpreten.

Otto Edelmann starb am 15. Mai im Alter von 86 Jahren. Unter Furtwängler sang er den Leporello und Pizarro, unter Herbert von Karajan den Hans Sachs in Bayreuth. Unsterblich bleibt seine Interpretation des Baron Ochs im „Rosenkavalier“. Festgehalten ist diese Rolle im „Rosenkavalier“ Film von 1960.

Vera Zorina, Tänzerin und Schauspielerin, starb im Alter von 85 Jahren in Santa Fé in New Mexico. Die Ehefrau George Balanchines erlebte Erfolge in Hollywood und am Broadway. Später betätigte sie sich als Opernregisseurin und Operndirektorin in Oslo und Santa Fé.

Kurt Pahlen, Komponist, Dirigent und Musikwissenschaftler, starb im Alter von 96 Jahren in der Schweiz. Während des Krieges übernahm er im Exil die Leitung des Teatro Colon in Buenos Aires. Er war außerdem Verfasser zahlreicher Musikfachbücher.

Arno Wüstenhöfer, Schauspieler, Regisseur und Intendant, starb im Alter von 82 Jahren. Von 1964 bis 1975 war er Intendant in Wuppertal, von 1978 bis 1985 Generalintendant in Bremen.

Giuseppe Sabbatini, italienischer Tenor, wurde zum Österreichischen Kammersänger ernannt. Seit seinem Debüt an der Wiener Staatsoper 1989 ist er dem Haus eng verbunden.

Hans Sojer, lyrischer Tenor an der Staatsoper Hannover, wurde zum Kammersänger ernannt.

 
 

Birgit Nilsson als Elsa 1954. Foto: Lauterwasser

 

Birgit Nilsson, eine der ganz großen Wagnerinterpretinnen, die in den dramatischen Frauenrollen Richard Wagners Triumphe erringen konnte, feierte im Frühjahr ihren 85. Geburtstag. Die Sängerin hat zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen erhalten. Die Vereinigung Deutscher Opernchöre und Bühnentänzer hat der Künstlerin im Jahr 1991 den Wilhelm Pitz-Preis verliehen.

Steffi Schärtzer, Primaballerina an der Berliner Staatsoper Unter den Linden, verlässt ihr Haus mit Ablauf dieser Spielzeit. Über Jahrzehnte hat Schärtzer den Ruf des Balletts der Lindenoper entscheidend geprägt und das gesamte Repertoire getanzt. Das Ballettensemble hat die letzte Vorstellung dieser Spielzeit der scheidenden Ballerina gewidmet; bei dieser Gelegenheit wurde ihr auch die Ehrenmitgliedschaft der Staatsoper verliehen.

Wolfgang Gönnenwein, Leiter der Ludwigsburger Festspiele, feierte in diesem Jahr seinen siebzigsten Geburtstag.

Peter Ruzicka, Komponist, Dirigent und Leiter der Salzburger Festspiele wird im kommenden Jahr von der Stadt Braunschweig der Louis Spohr Musikpreis verliehen.

William Forsythe, amerikanischer Choreograf und Ballettdirektor in Frankfurt am Main, erhält den Kulturgroschen 2003 des Deutschen Kulturrats. Forsythe stehe für eine neue Sprache und Erneuerung im Tanz, hieß es in der Begründung.
Claudio Abbado hat für die Luzerner Festspiele ein neues Orchester gegründet, das er als Lucerne Festival Orchestra vorstellte. Das Orchester wurde zusammengestellt aus Freunden und Weggefährten bei den Berliner und Wiener Philharmonikern sowie vom Chamber Orchestra. Abbado feierte im Juni seinen 70. Geburtstag.

Wolfgang Sawallisch, viele Jahre Münchens Generalmusikdirektor, feiert am 28. August seinen 80. Geburtstag.

Daniel Barenboim, künstlerischer Leiter und GMD der Berliner Staatsoper Unter den Linden, erhält für sein Engagement im christlich-jüdischen Dialog die Buber-Rosenzweig-Medaille 2004. Die Auszeichnung wird ihm im März 2004 zum Auftakt der „Woche der Brüderlichkeit“ in Bad Nauheim verliehen. Die Medaille soll an die jüdischen Philosophen Martin Buber und Franz Rosenzweig erinnern.

James Levine, amerikanischer Konzert- und Operndirigent, hat am 23. Juni seinen 60. Geburtstag gefeiert. Levine wurde 1997 als Nachfolger Sergiu Celibidaches Chefdirigent der Münchner Philharmoniker, ab 2004 wird er die Leitung des Bostoner Symphony Orchestra übernehmen. Seit 1973 ist er auch Musikdirektor an der Met in New York.

Siegfried Mauser, Pianist, wird neuer Präsident der Hochschule für Musik und Theater München und damit Nachfolger von Robert M. Helmschrott.

Kurt Wollrad, Kammersänger und derzeit Operndirektor der Sächsischen Staatsoper Dresden, wurde von Intendant Christoph Albrecht in den Ruhestand entlassen und gleichzeitig zum Ehrenmitglied des Hauses ernannt. Der Bassist war von 1970 bis 1997 Mitglied des Ensembles der Staatsoper. Bis zur Amtsübernahme von Christoph Albrecht fungierte er als Stellvertretender Intendant und wurde 1991 zum Operndirektor ernannt.

Xin Peng Wang, zuletzt Chefchoreograf am Südthüringischen Staatstheater in Meiningen, übernimmt zur kommenden Spielzeit die Direktion des Balletts am Theater Dortmund.

Annette Berg übernimmt mit Beginn der Spielzeit 2003/2004 die Position der MusiktheaterIntendantin des Theaters Kiel. Für die sechs großen musikalischen Premieren hat sie sechs verschiedene Regie-Teams verpflichtet, so dass Vielfalt erwartet werden darf.

Udo Mehrpohl verabschiedete sich von seinem Opernchor. Beinahe zwei Jahrzehnte war ihm eine kontinuierliche Arbeit mit dem Chor der Bayerischen Staatsoper vergönnt. Wer bei der „Saul“-Premiere im Nationaltheater den unglaublich langen und herzlichen Beifall miterlebt hat, mit dem er vom Publikum und vor allem von seinem Chor gefeiert wurde, der erkannte, dass hier ein Mann abtritt – Peter Jonas hätte ihn noch gerne während seiner letzten drei Jahre behalten – der als Chordirektor des Hauses auf der Höhe seines Könnens und seines Erfolges steht. Der Staatsopernchor wird noch lange Mehrpohls Handschrift zeigen. Nachfolger Udo Mehrpohls wird der derzeitige Frankfurter Chordirektor Andrés Máspero.

Marek Janowski, Dirigent der Dresdner Philharmonie, wird seinen Vertrag Ende der kommenden Spielzeit nicht verlängern. Grund ist die Unsicherheit, ob das Orchester einen neuen Konzertsaal erhält, dessen Bau die Stadt bisher nicht zugesagt hat.

Gerhard Weber, Intendant der Landesbühne Hannover, wird neuer Intendant am Theater der Stadt Trier. Der 53-Jährige tritt in der Spielzeit 2004/2005 die Nachfolge von Heinz Lukas-Kindermann an, der in den Ruhestand geht.

Hermann Schneider wird Leiter des Würzburger Mainfranken Theaters und damit Nachfolger von Reinhold Röttger, der aus persönlichen Gründen vorzeitig aus seinem Vertrag ausscheidet. Schneider, Professor an der Hochschule für Musik in Weimar, tritt sein Amt im nächsten Jahr an.

Georg Christoph Sandmann, derzeit Generalmusikdirektor am Mittelsächsischen Theater Freiberg-Döbeln, übernimmt ab dieser Spielzeit die gleiche Position am Theater Plauen-Zwickau.

Martin Schläpfer hat seinen Vertrag als Ballettdirektor in Mainz um weitere zwei Jahre bis zur Saison 2005/2006 verlängert.

Wolfgang Quetes wird ab der Saison 2004/05 Generalintendant der Städtischen Bühnen Münster und damit Nachfolger von Thomas Bockelmann, der ans Hessische Staatstheater Kassel wechselt.

Christoph Meyer wird neuer Operndirektor des Theaters Basel. In der Spielzeit 2004/05 wird er Michael Lakner ablösen.

BAMBERG: Der Freistaat Bayern erhebt die Bamberger Symphoniker in den Rang einer Staatsphilharmonie. Diese Aufwertung ist mit einem stärkeren finanziellen Engagement des Freistaates verbunden. Ministerpräsident Edmund Stoiber erklärte, Bayern werde die vom Bund zugesagten, aber seit dem Jahr 2000 nicht mehr in vollem Umfang gezahlten Zuschüsse mit 4,9 Millionen Euro auffangen.

BAYREUTH: Christoph Schlingensief wird im nächsten Jahr für die Bayreuther Festspiele 2004 den „Parsifal“ neu inszenieren. Es wird seine erste Inszenierung für das Musiktheater sein. Die Festspielleitung bezeichnete den 42-Jährigen als einen der „profiliertesten deutschen Regisseure“. Schon im August 2001 hatte Schlingensief angekündigt, in Bayreuth inszenieren zu wollen. Mit „Penetranz“ werde er sein Ziel verfolgen, kündigte er damals an und fügte hinzu: „Die Befreiung Wolfgang Wagners erfolgt durch die Befreiung von Richard Wagner“. Ein neuer Parsifal-Regisseur war notwendig geworden, nachdem der Vertrag mit Martin Kusej aufgelöst wurde. Das Dirigat übernimmt Pierre Boulez.

COTTBUS: Christoph Schroth, 66-jähriger Intendant des Staatstheaters Cottbus, verabschiedet sich zum Ende der Spielzeit von seinem Haus und geht in den Ruhestand. Der zukünftige Intendant, Martin Schüler, leitet bereits seit elf Jahren das Musiktheater Cottbus.

GELSENKIRCHEN: Am 9. Mai kommenden Jahres wird im Gelsenkirchener Musiktheater im Revier ein Musical uraufgeführt, das der Fußballklub Schalke 04 aus Anlass seines 100-jährigen Bestehens in Auftrag gegeben hat. Der Münchner Komponist Enjott Schneider schreibt die Musik, der Gelsenkirchener Autor Michael Klaus das Libretto und der Österreicher Michael Korth die Songtexte, Matthias Davids inszeniert und Kai Tietje übernimmt die musikalische Leitung.

GÜTERSLOH: Rolf Bolwin, Direktor des Deutschen Bühnenvereins, bedauert das Bürgervotum gegen den geplanten Theater-Neubau in Gütersloh. Ohne eine neue Bühne sei der Standort, der nur Gastspiele aufführt, wenig attraktiv. Dennoch müsse die Entscheidung respektiert werden. Der Stadtrat, der vor zwei Jahren die Planung eines neuen Theaters beschlossen hatte, ist für zwei Jahre an das Bürgervotum gebunden.

HANNOVER: Im Juni fand das Finale des 17. Internationalen Wettbewerbs für Choreografen, veranstaltet von der Ballett Gesellschaft Hannover, statt. Die hochkarätig besetzte Jury, bestehend unter anderem aus Ivan Liska, Uwe Scholz, Mario Schröder, Martin Puttke und Pierre Wyss, vergab den ersten Preis an Michele Merola. Der Kritikerpreis ging an Magali Sander Fett, der Publikumspreis an Edward Clug.

KIEL: Zum ersten Mal wurde eine Chorakademie des Schleswig-Holstein Musik Festivals in der Akademie Sankelmark durchgeführt. Geleitet wurde sie von Sir Neville Marriner. Die Sänger der Chorakademie wurden bei Vorsingen in Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Deutschland aus einer großen Bewerberzahl ausgewählt. Die insgesamt 48 Chorsänger erhielten die Chance, mit international renommierten Chordirigenten zusammenzuarbeiten.

KÖLN: Die Stadt hat sich mit der Leitung der Kölner Bühnen (Oper, Schauspiel und Gürzenich-Orchester) auf eine Fristverlängerung geeinigt. Vertragsgemäß hätte sich die Leitung der Bühnen innerhalb von 14 Tagen nach dem jüngsten Beschluss des Kölner Rates, empfindliche Kürzungen ihres Etats vorzunehmen, entscheiden müssen, ob sie dies als Vertragsbruch ansieht oder nicht. Da die nächste Sitzung des für Haushaltsfragen zuständigen Kölner Rates erst am 7. Oktober stattfindet, hat die Stadt gegenüber den Anwälten der Bühnen erklärt, sie verzichte darauf, sich im Falle eines Scheiterns der angestrebten Finanzlösung auf die 14-Tage-Frist zu berufen. Der Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma betonte, für ihn sei es „sehr, sehr wichtig“, dass der geschäftsführende Intendant der Bühnen Peter F. Raddatz den Bühnen der Stadt Köln erhalten bleibe. Ebenso setze er fest auf eine Zusammenarbeit mit dem Schauspiel-Intendanten Marc Günther, dem designierten Opernintendanten Christoph Dammann und dem designierten Generalmusikdirektor Markus Stenz. Schramma sei „sehr zuversichtlich“, dass eine finanzielle Regelung gefunden werde, welche die amtierende und künftige Leitung der Bühnen zufrieden stelle. Auf welche Weise das Finanzloch in Höhe von 1,5 Millionen Euro im laufenden und von 4,5 Millionen im nächsten Jahr bei den Bühnen gestopft werden soll, ist weiterhin unklar.

 
 

Internationaler Besuch in Magdeburg. Foto: Theater

 

MAGDEBURG: Mitte Juni war das Theater der Landeshauptstadt Magdeburg Gastgeber für japanischen und brasilianischen Besuch. Eine japanische Delegation weilte im Theater, um letzte Absprachen in Vorbereitung der „Aida“-Tournee im September durch die sieben größten japanischen Städte zu treffen. Das von der aus Brasilien stammenden Magdeburger Tänzerin Gisele Santoro geleitete Ballettfestival bescherte dem Theater weitere Gäste: Junge Künstler und ihre Ausbilder aus der Bolschoi-Theater-Schule Brasilien trainierten im Ballettsaal der Magdeburger Compagnie für ihren großen Auftritt auf der Seebühne. Die Schule in Brasilien ist die Einzige, die das Moskauer Bolschoi-Theater außerhalb Russlands unterhält.

MÜNCHEN: Die Münchner Philharmoniker wurden vom Deutschen Musikverleger-Verband mit dem Preis für das „Beste Konzertprogramm der Saison 2002/2003“ ausgezeichnet.

PFORZHEIM: Georg Köhl, Intendant des Pforzheimer Stadttheaters, ist von der Oberbürgermeisterin der Stadt fristlos gekündigt worden. Er habe keine „Bereitschaft zu grundlegenden Veränderungen gezeigt, geschweige denn die Einsicht, dass sein Konzept nicht aufgegangen ist“. In Köhls erster Saison sind die Abonnenten-Zahlen um über tausend (von 4.800 auf 3.700) zurückgegangen. Die Theaterleitung ist ab sofort gemeinsame Aufgabe des Verwaltungsdirektors, des Schauspieldirektors und des Generalmusikdirektors Jari Hämäläinen, der gleichzeitig die Position des Operndirektors übernimmt.

SALZBURG: Salzburgs Landeshauptmann Franz Schausberger würde sich von Festspiel-Intendant Peter Ruzicka „unbedingt wünschen, dass er weitere fünf Jahre anhängt, um sein Erfolgskonzept fortzuführen.” Das sagte der Politiker der Info-Illustrierten „News“. „In seiner stillen, nicht provokativen Art findet er Neues, ohne deshalb ein Programm zu bieten, das nicht auch aufregend sein kann.” Ruzicka, dessen Vertrag 2006 endet, meinte dazu: „Die Entscheidung fällt im Oktober 2004. Jetzt muss einmal das Mozart-Jahr geplant werden. Dann werden wir sehen, ob es hinter diesem Berg noch etwas gibt, das die Fortsetzung verlohnt.”

 
 

Spektakel in Stralsund: „Zar und Zimmermann“. Foto: Steffen Klaiber

 

STRALSUND: Eine Oper auf dem Wasser war die besondere Attraktion der Ostseefestspiele 2003 in Stralsund und Greifswald. Für die Inszenierung von Albert Lortzings „Zar und Zimmermann“ ließ das Theater im Stralsunder Hafen den 36 Jahren alten Küstenmotorfrachter „Ursula B“ zur schwimmenden Seebühne umbauen. Das Schiff wurde zudem mit sieben Meter hohen Aufbauten wie Windmühle und Leuchtturm versehen. An der Produktion wirkten rund 150 Sänger, Musiker und Tänzer sowie Statisten mit.

WUPPERTAL: Die von Finanzproblemen heimgesuchten Wuppertaler Bühnen werden möglicherweise zur Keimzelle eines „Bergischen Theaters“ mit den Großstädten Solingen und Remscheid. Dabei müssten allerdings künstlerische Konzepte und nicht finanzielle Überlegungen im Vordergrund stehen, so der Aufsichtsratsvorsitzende der Wuppertaler Bühnen, Peter Jung. Generalintendant Gerd Leo Kuck, sieht in einer solchen Konstruktion auch internationale Chancen.

 

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