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Neuer GMD in Gera
Laurent Wagner wird neuer Generalmusikdirektor von Theater&Philharmonie Thüringen. Er tritt die Nachfolge von Howard Arman an, der bereits im Jahr 2011 nach Luzern wechselte. Der gebürtige Franzose Laurent Wagner begann seine Karriere als Kapellmeister in Heidelberg, Gelsenkirchen und Wuppertal, wurde dann stellvertretender GMD am Theater Dortmund, 1994 GMD am Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken und übernahm schließlich die Operndirektion am Theater St. Gallen. Anschließend wurde er Principal Conductor beim irischen Rundfunkorchester.

Immaterielles Kulturerbe
Im Mai trafen sich die Intendanten und Direktoren der deutschen Theater und Orchester zur Jahreshauptversammlung des Deutschen Bühnenvereins (DBV) in Kiel. In einer Resolution fordern die Theaterleiter, die Arbeitsbedingungen darstellender Künstler zu verbessern. Außerdem will der DBV die deutsche Theater- und Orchesterlandschaft für die Liste des immateriellen Kulturerbes vorschlagen. 2013 tritt in Deutschland das UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung immateriellen Weltkulturerbes in Kraft. Deutschland ist aufgefordert, eine Liste des hierzulande gepflegten immateriellen Kulturerbes zu erstellen. Dazu gehören nach Ansicht des DVB auch die Theater und Orchester.

Generationswechsel
Die Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA) hat einen neuen Präsidenten. Die Delegierten des Genossenschaftstages wählten mit großer
Mehrheit Jörg Löwer für vier Jahre und vollzogen damit einen Generationswechsel an der Spitze der Künstlergewerkschaft. Der 44-jährige Löwer übernimmt das Amt von Christoph Kliebes (73). Er erhofft sich eine stärker basisorientierte Gewerkschaftsarbeit und spricht sich für eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit der VdO aus.

Kulturfördermittel verschwunden
„Erst dementiert, dann relativiert, nun eingeräumt: Mindes-tens 600.000 Euro für kulturelle Projektförderung des Landes sind in den Jahren 2011 und 2012 nicht ausgezahlt worden.“ Das ist Ergebnis einer Recherche der Bündnisgrünen im Land Mecklenburg-Vorpommern. 2011 waren es 125.000 Euro, 2012 gleich 500.000 Euro. Zahlreiche Anträge seien mit Verweis auf ausgeschöpfte Mittel abgelehnt worden. „Wo ist das Geld geblieben?“, fragt die Fraktion auf ihrer Facebook-Seite. Diese Frage hat auch Heike Mayer im NDR-1-Interview dem Minister für Bildung, Wissenschaft und Kunst Matthias Brodkorb gestellt. Da gab es keinesfalls peinliches Schweigen oder gar das Bekenntnis, dass hier wohl etwas schief gelaufen sei. Vielmehr erklärt der Minister lapidar, das Geld sei in die Haushaltsrechnung eingeflossen und Bestandteil des Jahresüberschusses 2012. Auch für die Kultur sei das Geld nicht verloren. „Wenn Sie durch kluges Wirtschaften die Finanzsituation des Landes stabilisieren, dann haben Sie ja zum Beispiel auch die Möglichkeit, aus Rücklagen zum Beispiel dem Schweriner Theater in der laufenden Periode zwei Millionen zusätzlich zu geben.“ Hört, hört...

Ärger in Aserbaidschan
Monserrat Caballé, die berühmte spanische Opernsängerin, hat nach einem Konzert in Eriwan, der Hauptstadt von Armenien, die – international nicht anerkannte – Republik Bergkarabach besucht und damit die Regierung von Aserbaidschan verärgert. Die Region ist seit Jahren Streitobjekt zwischen Armenien und Aserbaidschan. Als Teil des aserbaidschanischen Territoriums wird sie vorwiegend von Armeniern bewohnt. Der Besuch Caballés wurde als „illegal und respektlos“ verurteilt. Armenien hingegen hat die Sängerin mit einem Ehrenorden gewürdigt, der ihr von Präsident Sersch Sargssjan persönlich verliehen wurde. Mit diesem Orden werden Verdienste um Unabhängigkeit, Demokratie und Frieden gewürdigt.

Musikschullehrerprotest in Berlin
Nicht nur bei den Theatern wird gekürzt: In Berlin haben Musikschullehrerinnen und -lehrer dem Senat die „Rote Karte gegen Kündigungen“ gezeigt und den „Musikschul Killer Award 2013“ verliehen. Hintergrund: Die Situation der Lehrer an öffentlichen Berliner Musikschulen hat sich bereits in den vergangenen Jahren immer weiter verschlechtert: Weniger als zehn Prozent aller Lehrer sind festangestellt, alle anderen arbeiten auf Honorarbasis. Anstatt an der Verbesserung dieser Situation zu arbeiten, hat der Senat den Lehrern nun neue Verträge zukommen lassen, in denen die Arbeitsbedingungen noch einmal verschlechtert würden. Bezahlung im Krankheitsfall oder in den Ferien soll nun nicht mehr drin sein. Perfide ist, dass die Lehrkräfte, die nicht unterschreiben, Gefahr laufen, ab dem kommenden Schuljahr arbeitslos zu sein. Der Senat suche schon nach neuen Lehrkräften, heißt es in einer Meldung von ver.di.
„Die Eltern und Schüler wollen ihre Lehrer behalten. Die Lehrkräfte akzeptieren keine weitere Verschlechterung ihrer Einkommen und Arbeitsbedingungen. Das Land zerstört über Jahrzehnte gewachsene Teams an den Musikschulen. Der Vorgang ist ungeheuerlich und ohne Beispiel in der Geschichte der Deutschen Musikschulen“, sagt Stefan Gretsch, Bundesvorsitzender der ver.di Fachgruppe Musik.
Am 14. Juni wurde vor dem Berliner Konzerthaus demonstriert. Der „Killer Award“ konnte leider nur „in Vertretung“ entgegengenommen werden…

Marguerite Donlon verlässt Saarbrücken
Der Vertrag von Ballettdirektorin Marguerite Donlon mit dem Saarländischen Staatstheater wird vorzeitig aufgelöst. Darauf haben sich beide Seiten einvernehmlich geeinigt. Donlon wird das Theater nun bereits zum 31. Juli 2013 verlassen. Sie wird aber in der Spielzeit 2013/2014 zwei Gastchoreografien in Saarbrücken produzieren. Die Vertragsauflösung sei das Resultat abweichender Vorstellungen zur zukünftigen Entwicklung der Ballettsparte des Saarländischen Staatstheaters, heißt es in einer Erklärung des Theaters. Die scheidende Ballettchefin hatte ein Konzept für eine „European Dance Company Saar“ vorgelegt.
Donlon erklärte ihr Bedauern über die Vertragsauflösung. Nach zwölf wunderbaren Jahren sei jetzt gewiss, dass sie ihre Aufgaben „aufgrund unterschiedlicher Zielsetzungen“ nicht mehr erfüllen könne. „Tanz hat ein großes Potenzial und ist, wie wir gesehen haben, lukrativ, eine internationale Sprache und baut Brücken über die Grenzen hinweg. Daher stehe ich als Künstlerin in der Verantwortung, dieses Potenzial zu zeigen und zu entwickeln.“

TTIP: „exception culturelle“ vorerst gesichert
Auf Initiative Frankreichs, aber unterstützt durch den Deutschen Kulturrat und – mit Ausnahme der FDP – den im Bundestag vertretenen Parteien Deutschlands hat der Rat der EU die „kulturelle Ausnahme“ in die Verhandlungsposition der EU für das geplante Freihandelsabkommen zwischen EU und den USA (TTIP) aufgenommen. Dies ist wichtig, um wesentliche Elemente der europäischen Kulturförderung zu bewahren. Dies gilt insbesondere für die Filmförderung, aber auch z. B. für das Urheberrecht einschließlich des Rechts der Verwertungsgesellschaften, die Buchpreisbindung , den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, aber letztlich auch die öffentliche Theaterfinanzierung und soziale Sicherungssysteme für Kunstschaffende. Es gilt nun dafür Sorge zu tragen, dass diese Position nicht doch noch auf dem Altar des freien Handels und der ihn tragenden – in vielen anderen Bereichen berechtigten – wirtschaftlichen Interessen geopfert wird.

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