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Namen & Fakten

Personalia

 
Martin Schläpfer. Foto: Amt für Kommunikation Düsseldorf
 

Martin Schläpfer. Foto: Amt für Kommunikation Düsseldorf

 

Martin Schläpfer wird neuer Ballettdirektor an der Deutschen Oper am Rhein. Schläpfer tritt damit zur Spielzeit 2009/2010 die Nachfolge von Youri Vamos an.. Der 1959 in Altstätten (Schweiz) geborene Schläpfer arbeitet derzeit für das Ballett Mainz.

Tobias Richter, Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein, verlässt das Haus und wird neuer Operndirektor des Grand Théâtre de Genève. Richter hat seine Laufbahn in Genf begonnen. Von 1977 bis 1980 arbeitete er als Spielleiter an der Bayerischen Staatsoper, wurde danach Oberspielleiter und Intendant in Kassel und war von 1985 bis 1992 Generalintendant in Bremen. Seit 1996 und noch bis zum Sommer 2009 ist Richter Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein und leitet außerdem seit 2004 das renommierte Musikfestival „Septembre Musical“ in Montreux-Vevey.

Andreas Homoki, Chefregisseur und Intendant der Komischen Oper Berlin, hat seinen Vertrag bis zum Ende der Spielzeit 2013/14 verlängert. Seit der Spielzeit 2002/03 ist Andreas Homoki als Nachfolger von Harry Kupfer Chefregisseur an der Komischen Oper Berlin. Mit der Spielzeit 2003/04 übernahm er das Amt des kommissarischen Intendanten und ist seit der Spielzeit 2004/05 Intendant des Hauses an der Behrenstraße.

Willy Decker wird neuer Intendant der RuhrTriennale. Er übernimmt das Amt für die Zeit von 2009 bis 2011. Im kommenden Jahr soll ein dreiköpfiges Leitungskollegium aus dem aktuellen Team die Verantwortung für das künstlerische Programm übernehmen. Jürgen Flimm wird gemeinsam mit Jürgen Krings für ein weiteres Jahr in der Geschäftsführung der Trägergesellschaft Kultur Ruhr GmbH bleiben.

Holger Schultze, Intendant am Theater Osnabrück, freut sich über die vorzeitige Verlängerung seines Vertrags bis zum 31. Juli 2015. Schultze ist seit August 2005 im Amt.

Paul Müller wird neuer Intendant der Münchner Philharmoniker. Er tritt die Nachfolge von Wouter Hoekstra an, der das Amt vorzeitig verlassen hat. Müller war bereits Intendant des Staatsorchesters Frankfurt/Oder und der Bamberger Symphoniker.

Regula Gerber bleibt bis 2013 Generalintendantin des Nationaltheaters Mannheim. Der Vertrag enthält eine Option der anschließenden Verlängerung um drei weitere Spielzeiten. Die in Bern geborene Intendantin gehörte 1985 zu den Mitbegründern des privaten Theaters „Die Rampe“ in Stuttgart. Von 1998 bis 2005 war sie Intendantin des Theater Bielefeld. 2005/2006 trat sie die Nachfolge von Ulrich Schwab in Mannheim an.

Philippe Jordan wird Dirigent der Opéra national von Paris. Der 33-jährige Schweizer wird das mehr als 170-köpfige Orchester in der Saison 2009 bis 2010 leiten. Er tritt die Nachfolge des Amerikaners James Conlon an, der 2004 die Oper als Chef verlassen hatte.

Matthias Almstedt, zurzeit Verwaltungsdirektor der Theater für Niedersachsen GmbH, wird zum 1. März 2008 die Position des Kaufmännischen Direktors und Geschäftsführers der Saarländisches Staatstheater GmbH übernehmen. Der 41-Jährige tritt damit die Nachfolge von Helmut Beckamp an, der Ende Februar in den Ruhestand geht.

Gil Roman wird die Tanzcompagnie des vor rund zwei Wochen gestorbenen französischen Choreografen Maurice Béjart leiten. Roman, der aus Frankreich stammt und Choreograf und Tänzer ist, war seit 1993 Vize-Direktor des Béjart Ballet Lausanne. Der 1960 geborene Künstler war Ende der 70er-Jahre zur Formation Béjarts gestoßen.

Ari Rasilainen, Chefdirigent der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, verlässt das Orchester im Sommer 2009. Nach insgesamt sieben Spielzeiten in Ludwigshafen will der finnische Dirigent sich künftig verstärkt seinen internationalen Gastspielverpflichtungen widmen.

Louwrens Langevoort, Intendant der Kölner Philharmonie, wird Interims-Intendant der Kölner Oper. Gleichzeitig wird der Niederländer weiterhin die Philharmonie leiten, der er vertraglich bis 2010 verbunden ist. Mit der Entscheidung ziehen die Parteien die Konsequenz aus der bislang ergebnislos gebliebenen Suche nach einem Nachfolger für den amtierenden Intendanten Christoph Dammann, der im kommenden Sommer an die Oper nach Lissabon wechselt.

Donald Runnicles, seit 1992 Music Director der San Francisco Opera, tritt am 1. August 2009 die Nachfolge von Renato Palumbo als Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin an.

Franz Hummel hat seine Krimi-Oper „Der Richter und sein Henker“ nach einjähriger Kompositionsarbeit vollendet. Hummel vertonte Friedrich Dürrenmatts bekannte Kriminalgeschichte im Auftrag des Theaters Erfurt. Die Oper wird in der Spielzeit 2008/2009 uraufgeführt.

Ausgezeichnet

Tilmann Unger, seit dieser Spielzeit Sänger am Staatstheater am Gärtnerplatz München, wurde mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet. Er zeichne sich, so die Jury, durch eine kluge und tiefe gedankliche Durchdringung seiner Partien sowie eine hohe Sensibilität für die Brüche einer Figur aus, die er szenisch wie musikalisch sinnfällig umzusetzen wisse. Hinzu komme eine musikalische Souveränität, die die Arbeit mit ihm für alle zu Freude mache. Der Preis wird jährlich an junge Künstlerinnen und Künstler vergeben. In diesem Jahr gab es insgesamt 18 Preisträger. Zu ihnen gehört auch der Choreograph und Tänzer Daniel Zaboj.

Peter Galliard, Tenor an der Hamburgischen Staatsoper, ist mit dem Schweizer Kulturpreis geehrt worden. Der Preis ist mit 10.000 Franken dotiert und wird ihm für seine „herausragenden künstlerischen Leistungen als Operntenor sowie seine Funktion als Botschafter der Schweiz und des Kantons Graubünden in Deutschland“ verliehen.

Michael Gielen, der in diesem Jahr auch den Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ für sein Lebenswerk erhielt, ist zum Ehrenmitglied der Berliner Staatsoper Unter den Linden ernannt worden. Gielen hat in Berlin mehr als hundert Opernvorstellungen dirigiert, er ist seit 1999/2000 ständiger Gastdirigent der Staatsoper. Im Juli diesen Jahres hat Michael Gielen seinen 80. Geburtstag gefeiert.

Anna Sommerfeld, Sopranistin am Staatstheater Cottbus, erhielt den Max Grünebaum-Preis 2007 für ihre überdurchschnittliche sängerische und darstellerische Präsenz.

Heiko Walter, Bariton am Staatstheater Cottbus, erhielt den ebenfalls von der Max Grünebaum-Stiftung verliehenen Karl Newman-Förderpreis 2007 .

Falk Struckmann wurde von der Wiener Staatsoper mit dem Titel „Österreichischer Kammersänger“ geehrt. Sein Debut in Wien gab Struckmann im Jahr 1991. Seither hat er insgesamt 17 Partien dort gesungen.

Marina Rebeka, Sopranistin, hat den Ersten Preis beim Internationalen Gesangswettbewerb „Neue Stimmen“ der Bertelsmann Stiftung gewonnen. Die 1980 in Lettland geborene Sängerin begann ihr Gesangsstudium in Riga, ging 2002 nach Parma und schloss ihr Studium 2006 in Rom ab. Die Sopranistin trat nicht nur in ihrer Heimat in zahlreichen Konzerten und Liederabenden auf, sondern gastierte auch in Konzerten in Rom und in Parma.

René Jacobs, in Paris lebender Sänger und Dirigent, erhält den Georg-Philipp-Telemann-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg 2008. Mit international stark beachteten Konzert- und CD-Projekten hat Jacobs mehrere große Vokalwerke Telemanns einem außergewöhnlich breiten Publikumskreis bekannt gemacht.

Christa Ludwig, Mezzosopranistin wird auf der Musikmesse Midem vom 27. bis 31. Januar 2008 im französischen Cannes für ihr Lebenswerk mit dem Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. Zudem ist die Opern- und Konzertsängerin Schirmherrin der Midem-Klassikkonzerte. Die gebürtige Berlinerin debütierte mit 18 Jahren an der Oper Frankfurt. Nach Engagements in Darmstadt und Hannover ging sie an die Wiener Staatsoper. Von 1955 bis 1993 sang sie auch bei den Salzburger Festspielen. Sie arbeitete mit Dirigenten wie Herbert von Karajan und Leonard Bernstein. 1994 verabschiedete sie sich von der Bühne.

Bettina Mönch, 26-jährige Sängerin aus München, gewann den ersten Preis des Regierenden Bürgermeisters von Berlin in Höhe von 5.000 Euro im Musical-Hauptwettbewerb des Bundeswettbewerbs Gesang. Es wurden zwei zweite Preise vergeben: Sie gingen an Dionne Wudu aus Essen und an Lars Redlich aus Berlin. Den dritten Preis erhielt Adrienn Krekács aus München.

Sue Jin Kang, Kammertänzerin und Erste Solistin des Stuttgarter Balletts, wurde mit dem John Cranko-Preis 2007 der John-Cranko-Gesellschaft ausgezeichnet. Der John Cranko-Preis wird Personen verliehen, die sich in besonderer Weise um das Werk John Crankos verdient gemacht haben. Sue Jin Kang zählt zu den profiliertesten Tänzerinnen der großen Frauenrollen in berühmten Handlungsballetten.

Dietrich Fischer-Dieskau, Berliner Sänger und Dirigent, erhielt den mit 15.000 Euro dotierten Duisburger Musikpreis. Der Bariton Fischer-Dieskau sei fast ein halbes Jahrhundert lang „stilprägend und fast konkurrenzlos“ gewesen, heißt es in der Begründung der Jury. Der Musikpreis wurde 1989 vom Stifterehepaar Köhler-Osbahr ins Leben gerufen und wird seit 1990 jährlich vergeben. Unter den bisherigen Preisträgern sind der Geiger und Dirigent Yehudi Menuhin und der Komponist Hans Werner Henze.

 
In Japan geehrt: Pina Bausch. Foto: Kyocera Presse
 

In Japan geehrt: Pina Bausch. Foto: Kyocera Presse

 

Pina Bausch, Choreografin, erhielt den Kyoto-Preis 2007. Der Preis ist – neben dem Nobelpreis – einer der weltweit höchsten Ehrungen in Kultur und Wissenschaft. Die mit 50 Millionen Yen (rund 300.000 Euro) pro Kategorie dotierten Preise wurden 1984 von Kazuo Inamori ins Leben gerufen. Die Auszeichnung würdigt das Lebenswerk von Einzelpersonen oder Gruppen, die sich mit herausragenden Leistungen in ihrem Bereich verdient gemacht haben. Pina Bausch erhielt den Preis in der Kategorie Kunst und Philosophie für ihre revolutionäre Arbeit in der Theaterkunst.

Geburtstage

René Kollo feierte seinen 70. Geburtstag. Er sang zunächst sehr erfolgreich Schlager. 1965 trat Kollo im Staatstheater Braunschweig sein erstes Engagement als Opernsänger an. Die Weltkarriere begann 1969 in Bayreuth, wo er unter anderem 1976 die Titelrolle im „Siegfried“ in Patrice Chéreaus Jahrhundert-Ring sowie 1981 den Tristan unter Daniel Barenboim sang. 1986 führte er erstmals selber Regie. Besonders erfolgreiche und enge Bindungen bestehen zur Deutschen Oper Berlin, wo er, nach dem berühmten Ring 1992 in einer Neuinszenierung von Götz Friedrich, auch den Tannhäuser sang.

Daniel Barenboim, seit 1992 Künstlerischer Leiter und Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, feierte seinen 65. Geburtstag. Der Sohn russisch-jüdischer Emigranten, setzt sich durch gemeinsame Konzerte jüdischer und arabischer Musiker im Rahmen des 1999 begründeten West-Eastern Divan Orchestra für eine Annäherung der verfeindeten Volksgruppen im Nahostkonflikt ein. Barenboim wurde 2006 in Wien zudem der internationale Ernst von Siemens Musikpreis verliehen.

Alexander Pereira, ehemaliger Generalsekretär des Wiener Konzerthauses und seit 1991 bis voraussichtlich 2011 Intendant des Opernhauses in Zürich, ist 60 Jahre alt geworden. Pereira führt das traditionsreiche Opernhaus als eine Erfolgsgeschichte, zu der nicht nur oft glänzende Premieren gehören, sondern auch großartige Bilanzen. Seit Herbst 1996 ist Pereira außerdem Künstlerischer Geschäftsführer und zugleich Mitglied der Künstlerischen Kommission der seit 1997 existierenden Zürcher Festspiele, die er maßgeblich initiiert hat.

Kurt Sanderling, deutscher Dirigent, feierte seinen 95. Geburtstag. 1935 wurde er als Jude aus Deutschland ausgebürgert und emigrierte in die Sowjetunion. Er wurde Korrepetitor, später Dirigent beim Moskauer Rundfunk. 1960 kehrte er nach Ost-Berlin zurück und war bis 1977 Chefdirigent des Berliner Sinfonie-Orchesters. Gleichzeitig leitete er von 1964 bis 67 die Sächsische Staatskapelle Dresden.

Kurt Horres, in Düsseldorf geborener Regisseur und Administrator, wurde 75 Jahre alt. Ein prominenter Kritiker nannte ihn einmal einen „Modernen guten alten Stils“. Als Regieassistent von Walter Felsenstein kam Horres 1964 nach Ost-Berlin. Danach war er Oberspielleiter in Lübeck, elf Jahre lang Operndirektor in Wuppertal und schließlich Intendant in Darmstadt. Nach einer kurzen Episode an der Hamburgischen Staatsoper ging Horres 1984 an die Deutsche Oper am Rhein, die er zehn Jahre lang führte.

Claus-Helmut Drese, Dramaturg und Regisseur, wurde 80 Jahre alt. Als Intendant am Hessischen Staatstheater Wiesbaden (1962-1968) führte er die Internationalen Maifestspiele durch Einladungen osteuropäischer Inszenierungen zu neuer Bedeutung. Er war Intendant in Heidelberg, Wiesbaden, Köln und an der Wiener Staatsoper. Drese war von 1975 bis 1986 Direktor am Opernhaus Zürich, von 1986 bis 1991 Direktor der Wiener Staatsoper. Anlässlich seines Abschieds aus Wien wurde Drese zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper ernannt.

Kurt Rydl wurde 60. Nach einem Gesangstudium in Wien und Moskau debütierte er 1973 an der Stuttgarter Staatsoper. Er war Preisträger bei Gesangwettbewerben in Barcelona und in Paris. Gastspiele gab er an der Mailänder Scala und vor allem bei den Salzburger Festspielen.Seit 1976 ist Rydl Mitglied der Wiener Staatsoper.

Lothar Zagrosek feierte seinen 65. Geburtstag. Seit 2006 ist er als Chefdirigent und Stellvertretender Intendant des Konzerthausorchesters Berlin tätig. Zuvor war er von 1997 bis 2006 Generalmusikdirektor an der Württembergischen Staatsoper in Stuttgart. Frühere Stationen seiner musikalischen Karriere waren Solingen, Krefeld, Wien, Paris und Leipzig. Er ist sowohl Opern- als auch Konzertdirigent und hat sich besonders um die zeitgenössische Musik verdient gemacht.

Hildegard Hillebrecht, Sopranistin, wurde 80. Ihre größten Erfolge feierte sie in den 60er-Jahren neben Astrid Varnay und Martha Mödl. Eine ihrer Glanzrollen war auch die Titelpartie in Strauss’ „Ariadne auf Naxos“ unter Karl Böhm. Sie wurde Ehrenmitglied der Deutschen Oper Berlin, der sie auch viele Jahre verpflichtet war.

Hilde Zadek, Kammersängerin, feiert ihren 90. Geburtstag. Mit 40 Jahren, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, musste die Sängerin vor den Nazis fliehen. 1935 wanderte sie dann zunächst nach Palästina aus. 1947 debütierte sie als „Aida“ an der Wiener Staatsoper, wo sie 25 Jahre lang wirkte und deren Ehrenmitglied sie ist.

Stephan Spiewok, lyrischer Tenor und seit 1985 Kammersänger, feierte seinen 60. Geburtstag. Nach Stationen in Dresden und Leipzig kam er 1986 an die Komische Oper Berlin.

Gestorben

Kurt Schwaen, 1909 in Kattowitz geborener Komponist, ist im Alter von 98 Jahren in Berlin gestorben. Er verfasste bekannte Kinderopern, wie z.B. „Pinocchios Abenteuer”. Für Brecht schrieb er die Musik zum Lehrstück „Die Horatier und die Kuratier”, außerdem stammen von ihm die Opern „Leonce und Lena” nach Büchner und das „Spiel des Doktor Faust”. Noch in der Spielzeit 2003/04 wurde seine Kinderkantate „König Midas“ an der Leipziger Oper wie auch am Volkstheater Bautzen aufgeführt. Schwaen gehörte zu den Komponisten, die sich im Osten Deutschlands vor allem für die musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen einsetzten.

Karl-Heinz Tepe, Pianist und Chordirigent, starb im Alter von 86 Jahren. Nach einem Engagement als Kapellmeister in seiner Heimatstadt Münster, wechselte er 1953 an das Theater Osnabrück, wo er 30 Jahre lang als Chordirektor wirkte, aber auch Opern und Operetten dirigierte.

Hans Lunkwitz, Ensemblemitglied des Kölner Opernhauses, ist unerwartet nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Unvergessen ist sein Auftritt während der vierstündigen Originalversion von „Carmen“ 1984 in Köln, der Aufführung, die damals für das beste Bühnenbild der 80-er Jahre preisgekrönt wurde. In späteren Jahren widmete er sich vielen hilfsbedürftigen ehemaligen Kollegen, was ihn unter Anderem unvergessen macht.

Eszter Szabo, 42-jährige ungarische Regisseurin, verstarb während der Proben für die Uraufführung der Oper „Dunkelrot“ am Staatstheater Nürnberg an einem Hirntumor. Ulrich Proschka vollendete die Arbeit nach dem Konzept der Regisseurin, deren Andenken die Aufführung gewidmet wird.

Igor Moissejes, russischer Choreograf, ist in Moskau im Alter von 101 Jahren gestorben. Seine 1937 am Bolschoitheater eigens gegründete Compagnie tritt heute noch in aller Welt auf.

Fakten

ANNABERG: Nachdem im September 2007 die „Stiftung Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg und Erzgebirgische Philharmonie Aue“ gegründet worden ist, haben zahlreiche Bürger und Institutionen aus der Region und darüber hinaus durch Geldzuwendungen ermöglicht, diese Stiftung in eine anerkannte rechtsfähige Stiftung umzuwandeln. Diese Stiftung hat das Ziel, das Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg und die Erzgebirgische Philharmonie Aue zu fördern und ideell und finanziell zu unterstützen. Der Dirigent Kurt Masur übernahm die Schirmherrschaft über die Stiftung.

 
Der Traum vom Fliegen in Bautzen: Zum 200. Mal gespielt. Foto: Sorbisches National-Ensemble
 

„Der Traum vom Fliegen“ in Bautzen: Zum 200. Mal gespielt. Foto: Sorbisches National-Ensemble

 

BAUTZEN: Im Januar 2001 gab es am Sorbischen National-Ensemble Bautzen erstmalig in der Geschichte des Hauses eine Premiere eines Musicals für Kinder: „Ein Traum vom Fliegen“. Dargestellt vom Chor und Instrumentalisten – der „Federviehhouseband“ – entwickelte sich dieses Werk zum wahren Dauerbrenner, das sich nicht nur deutschlandweit großer Nachfrage erfreut, sondern überall die Herzen der jungen Zuschauer und auch der Kritiker höher schlagen lässt. Am 31. Oktober begrüßte die Hauptdarstellerin, die Maus Sophia, zum 200. Mal ein junges Publikum. Das Jubiläum wurde vom Ensemble im Anschluss an die Vorstellung ausgiebig gefeiert.

BREGENZ: Die Bregenzer Festspiele spüren in der kommenden Saison dem Verhältnis von „Macht und Musik“ nach. Musik sei zwar abstrakt, sobald sie aber mit Worten und Theater in Kontakt komme, sei Politik „beinahe unvermeidlich“, sagte David Pountney, Intendant der Festspiele bei der Vorstellung des Programms für 2008. Die Kunst könne ihren „politischen Implikationen nicht entkommen“. Im Programm findet sich die Wiederaufnahme von Puccinis „Tosca“, außerdem Sergeij Eisensteins Monumentalfilm „Alexander Newski“, Ernst Krenks Oper „Karl V.“ und Kreneks „Satire mit Musik“.

BREMEN: Das Deutsche Tanzfilminstitut Bremen steht kurz vor dem Jahresende völlig unerwartet vor dem Aus. Wie die Bremer Kulturbehörde jüngst mitteilte, seien die angedachten 30.000 Euro für das Jahr 2007 einer Sparmaßnahme gänzlich zum Opfer gefallen. Seit seiner Gründung im Jahre 1991 ist das Bremer Tanzfilminstitut als deutschlandweit einzigartige Einrichtung für die Archivierung, Aufbereitung und Produktion von audiovisuellen Tanzdokumenten zuständig. Mittlerweile zählen insgesamt rund 12.000 Bänder zum Inventar des Instituts, auf das Choreografen, Fachjournalisten und alle sonstige Interessierte zugreifen können.

DRESDEN: Die Staatsoperette Dresden feiert ihr 60-jähriges Bestehen. Sie wurde am 2. Oktober 1947 unter dem Namen „Apollo-Theater“ im ehemaligen Feenpalast in Dresden eröffnet. Bei einer zweitägigen Jubiläumsgala wurde an ihr erstes Stück „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár erinnert. Die Staatsoperette ist das einzige selbständige Operettentheater im deutschsprachigen Raum. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Haus mit 105.015 Besuchern zu 200 Vorstellungen einen Besucherrekord. Allerdings gab es kurz nach der Jubiläumsfeier einen Wehrmutstropfen zu vermelden: Die Pläne, in ein neues Haus umzuziehen, können nur realisiert werden, wenn die Stadt einen Investor findet. Ein solcher ist zurzeit aber nicht in Sicht. Nun soll vermutlich das bestehende Gebäude saniert werden.
Im Dezember beginnen an der Semperoper zwei neue Jugendvorhaben, die auf der Grundlage des in der vergangenen Spielzeit mit dem Innovationspreis für Weiterbildung des Landes Sachsen ausgezeichneten Projektes „Musiktheater – ein Fall für junge Leute“ ins Leben gerufen worden sind. Sie entstehen in Zusammenarbeit der Sächsischen Staatsoper Dresden mit der Jungen Volkshochschule Dresden. Dabei arbeiten Schüler in verschiedenen Workshops an den Themen: „Opernwelten – Zauberwelten“ und „Rhythmus im Blut“

FRANKFURT/MAIN: Matthias Hoffmann, der als Konzertveranstalter unter anderem mit den „Drei Tenören“ und dem anschließenden Steuerdebakel in der Branche bekannt geworden war, hat in Mörfelden bei Frankfurt die „Prime Time Entertainment AG“ mit sich selbst als einzigem Aktionär gegründet. Sein Vorbild ist erklärtermaßen das kanadische Zirkusimperium „Cirque du Soleil“, das mit 7 Shows in 5 Zelten durch die Welt tourt und angeblich im Jahr 2007 einen Umsatz von 850 Millionen Dollar erzielen wird. Mit der von André Heller ersonnenen Show „Afrika! Afrika!“, die seit ihrer Premiere in Frankfurt im Dezember 2005 insgesamt mehr als 1,5 Millionen Besucher zählte, tourt „Prime Time Entertainment“ durch Deutschland, mit einer zweiten Ausgabe der Show durch Europa. Für eine Amerika-Tournee lässt Hoffmann derzeit ein drittes Ensemble die Show einstudieren und eine weitere Zeltstadt bauen. 2008 soll ein Musical über den Buddhismus in London herauskommen und eine Weihnachtsshow, die in Oberndorf bei Salzburg produziert wird. Nach eigenen Angaben beschäftigt Hoffmann rund 600 Künstler, Musiker und andere Mitarbeiter, mit deren Hilfe er das gesamte Aufgabenspektrum von Produktion und Werkstätten bis zu Verwertung, Marketing und Gastronomie selbst abzudecken in der Lage ist.

FREIBURG/HEIDELBERG: Die Tanzkooperation Freiburg-Heidelberg wird verlängert. Der Tanz ist damit in beiden Städten bis zum Jahr 2010 gesichert. Die Tanzkooperation hatte zuletzt mit einem künstlerischen Neubeginn mit Joachim Schlömer als Kurator überregional Schlagzeilen gemacht; die Besucherzahlen konnten gesteigert werden und die herausragende Eröffnungsproduktion „Louder, can you hear me?“ der koreanischen Choreografin Eun Me-Ahn wurde von Arte aufgezeichnet und ausgestrahlt.

HALBERSTADT/QUEDLINBURG: Im Rahmen eines Festkonzertes haben die Theaterfördervereine Halberstadt und Quedlinburg im Oktober erstmals in ihrer Geschichte einen Theaterpreis verliehen. In der Kategorie beste Inszenierung ging die Auszeichnung an das Regieteam der Produktion „… und frei in stiller Selbstgewalt“: André Bücker (Regie), Jaroslaw Jurasz (Choreografie), Johannes Rieger (Musikalische Leitung) und Alrune Sera (Ausstattung).

LEIPZIG: Über 8000 Besucher haben am Eröffnungstag das von Grund auf sanierte Leipziger Opernhaus besichtigt. Eingeladen hatte das zehn Monate lang geschlossene Haus zu einem musikalischen Eröffnungsfest. Weit mehr als tausend Menschen hörten im Zuschauerraum sitzend und in großen Trauben an den Türen stehend die Uraufführung „Die Beschwörung der Oper“, die eigens für diesen Anlass von Stephan König komponiert worden war. Höhepunkte des Eröffnungsprogramms war unter anderem der Auftritt der Chorvereinigung aus Mitgliedern des MDR-Rundfunkchores, des Universitätschores, des GewandhausChores sowie des Chores der Oper Leipzig mit zwei Wagner-Chören.

MÜNCHEN: In München wurde im November der Deutsche Theaterpreis „Der Faust“ in acht Kategorien vergeben worden. Dirigent Michael Gielen wurde für „seine großartigen Verdienste um die zeitgenössische Musik und das Musiktheater in Deutschland“ mit dem Preis für das Lebenswerk geehrt. Der Preis für die Beste Regie Musiktheater wurde an Dietrich Hilsdorf für „Die Liebe zu den drei Orangen“ am Städtischen Theater Chemnitz vergeben. Als Beste Sängerdarsteller-Leistung im Musiktheater wurde Angela Denoke für die Titelpartie in „Salome“ an der Bayerischen Staatsoper in München ausgezeichnet. Der Preis für die Beste Choreografie ging an Stephan Thoss für „Giselle M.“ am Städtischen Theater Chemnitz. Für die Beste darstellerische Leistung Tanz wurde Katja Wünsche in „I Fratelli“ am Stuttgarter Ballett gewürdigt. Der Theaterpreis ist vor einem Jahr ins Leben gerufen worden. Kooperationspartner sind die Kulturstiftung der Länder, der Deutsche Bühnenverein und die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste. Als kooperierendes Bundesland kam diesmal der Freistaat Bayern hinzu.

ODESSA: Mit einem Galakonzert ist Ende November das Opernhaus in Odessa wiedereröffnet worden. Zwölf Jahre nahm die Renovierung des 1887 eröffneten, 1.700 Plätze fassenden feudalistischen Logentheaters in Anspruch; rund 30 Millionen Euro kostete sie. Die Mittel wurden mehr als hälftig von privaten Sponsoren aufgebracht, die Logenplätze kosteten am Eröffnungsabend zwischen drei- und fünfzigtausend Euro. Ob das Haus, das zu den prächtigsten Erbstücken des Opernlebens des 19. Jahrhunderts in Europa zählt und sich aufgrund eines Erlasses des ukrainischen Präsidenten Viktor Justschenko jetzt „Nationales Akademisches Theater für Oper und Ballett“ nennen darf, mehr als repräsentatives Denkmal sein wird, steht in den Sternen, über deren Leuchtkraft der Gouverneur in Odessa und der Kulturminister in Kiew entscheiden. Am Eröffnungsabend gab es weder ein Programmheft noch einen Spielplan, wohl aber viel Werbung der Sponsoren. Die ukrainischen Künstler kamen als Gäste aus Paris, Wien, Hamburg und Kiew; das hauseigene, in der Renovierungsphase dahingeschwundene Ensemble, dem es auch an kompetenter Leitung fehlt, versuchte nach Kräften, den minimalistischen Etat des Hauses nicht allzu hörbar zu machen.

 

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