Franz Mazura feierte Ende April seinen 80. Geburtstag. Nach
Engagements in Kassel, Mainz und Braunschweig kam Mazura 1964 an
das Nationaltheater Mannheim. 1980 wurde er dort zum Kammersänger
und 1990 zum Ehrenmitglied ernannt. Gastspiele führten ihn
an die Opernbühnen in aller Welt. So sang er in Barcelona,
Mailand, London, Wien, Paris, Buenos Aires, San Francisco und New
York, wo er noch 2002 auftrat. Seit 1971 wirkte er in vielen Partien
bei den Bayreuther Festspielen mit; bei der Verleihung des Wilhelm
Pitz-Preises der VdO an Norbert Balatsch und den Festspielchor hielt
er die Laudatio. Aus Anlass seines Ehrentags erschien in der Wernerschen
Verlagsgesellschaft ein Buch über Mazura mit dem Titel „Die
Oper. Spiegelbild der Welt“.
Sir Simon Rattle konnte Anfang Mai im Festspielhaus in Baden-Baden
mit den Berliner Philharmonikern den zweiten Herbert von Karajan-Musikpreis
entgegen nehmen.
Vladimir Malakhov, bisher Ballettdirektor an der Berliner
Staatsoper Unter den Linden und jetzt Chef des Staatsballetts, wurde
mit dem Kulturpreis der Berliner Zeitung ausgezeichnet.
Daniel Behle, seit September 2003 Ensemblemitglied am Oldenburgischen
Staatstheater, gewann beim Internationalen Robert-Stolz-Wettbewerb
in Hamburg den 1. Preis.
Heribert Esser wird neuer künstlerischer Leiter des
Philharmonischen Staatsorchesters Halle. Er löst zu Beginn
der Spielzeit 2004/2005 Wolf Dieter Hauschild als Chefdirigent ab,
der vorzeitig ausscheidet.
Kent Nagano, Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters
Berlin, wechselt 2006 zur Bayerischen Staatsoper. Dem Berliner Orchester
wird er als Gast-Dirigent weiterhin zur Verfügung stehen.
Carl Melles, der aus Ungarn stammende Dirigent, ist im Alter
von 77 Jahren gestorben. Melles hatte unter anderem mit den Berliner
Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern und Symphonikern und
dem Philharmonia Orchestra London gearbeitet.
Alfred Walter, Dirigent und langjähriger GMD in Münster,
ist nach langer schwerer Krankheit in Brüssel im Alter von
74 Jahren verstorben.
Reid Anderson, Intendant des Stuttgarter Balletts, hat seinen
Vertrag bis 2009 verlängert. 1996 hatte er die Leitung des
Balletts übernommen.
Jonathan Darlington, seit 1. September 2002 Generalmusikdirektor
der Stadt Duisburg, hat seinen Vertrag vorzeitig bis zum 31. August
2009 verlängert.
Brigitte Fassbaender, ehemalige Sängerin, Regisseurin
und zurzeit Intendantin des Tiroler Landestheaters in Innsbruck,
hat den mit 22.000 Schweizer Franken dotierten Wolfgang-Amadeus-Mozart-Preis
der Goethe-Stiftung in Basel erhalten.
Georges Delnon, Intendant in Mainz, verlässt die rheinland-pfälzische
Landeshauptstadt und wechselt zum Herbst 2006 als Nachfolger Michael
Schindhelms in gleicher Funktion nach Basel.
Hermann Winkler feierte seinen 80. Geburtstag. Der in Duisburg
geborene Tenor debütierte in Bielefeld und gehörte dann
viele Jahre zum Ensemble der Kölner Bühnen. Auch war er
viele Jahre Mitglied des Bayreuther Festspielensembles.
Yong In Lee, Mitglied in der Ballett-Compagnie des Saarländischen
Staatstheaters Saarbrücken, hat Ende März beim Internationalen
Solotanz-Theater- Festival den ersten Preis in der Kategorie „Tanz“
gewonnen.
Ilka von Häfen, Tänzerin in der Ballett-Compagnie
des Saarländischen Staatstheaters, wurde als eine von insgesamt
sieben (Nachwuchs-)Choreografen zum 8. „Swiss international
Coaching Project for Choreographers“ (SiWiC) ausgewählt.
Das international renommierte Projekt findet im Juli 2004 in Zürich
unter der künstlerischen Leitung von Mauricio Wainrot statt.
Bernhard Haitink, Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle
Dresden, wurde zum Auftakt der Gastspielserie „Haitink at
75“ im Rahmen einer Tournee mit dem königlichen Concertgebauw
Orchester mit der Bruckner-Medaille der Gesellschaft der Musikfreunde
Wien ausgezeichnet.
Antony Hermus, der 31-jährige Holländer, tritt
ab der Spielzeit 2004/2005 das Amt des Generalmusikdirektors am
Theater der Stadt Hagen an. Der Rat der Stadt billigte seine Ernennung
bis zum Jahr 2008 einstimmig und folgte dem einhelligen Votum des
Orchesters. 1998 kam Antony Hermus als Praktikant an das Theater
Hagen , wo er sich innerhalb von nur fünf Jahren zum GMD hoch
arbeitete.
Oliver Matz, Tänzer an der Berliner Staatsoper, verlässt
das Haus zum Ende der Spielzeit. Er war 24 Jahre in Berlin engagiert.
Im Jahr 1995 wurde dem Ausnahme-Tänzer der Ehrentitel „Berliner
Kammertänzer“ vom Senat Berlin verliehen. In der Rolle
des Onegin wird Oliver Matz am 16. Mai 2004 seine letzte Vorstellung
auf der Bühne der Staatsoper geben. Aus Anlass seines Abschieds
und in Würdigung seiner herausragenden Verdienste wird er die
Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Staatsoper Berlin erhalten.
Martin Hoff, zurzeit Erster Kapellmeister und stellvertretender
Generalmusikdirektor am Theater Meiningen, wechselt mit Beginn der
neuen Spielzeit als Erster Kapellmeister nach Weimar.
Peter Leonard wird mit Beginn der Spielzeit 2004/2005 für
zunächst drei Spielzeiten Generalmusikdirektor des Volkstheaters
Rostock und Chefdirigent der Norddeutschen Philharmonie. Der US-Amerikaner
folgt damit Generalmusikdirkektor Wolf-Dieter Hauschild im Amt.
Jürgen Krings wird neuer kaufmännischer Geschäftsführer
der Kultur Ruhr GmbH. Der Aufsichtsrat folgte am Montag mit dieser
Personalentscheidung einem Vorschlag des designierten Intendanten
der RuhrTriennale, Jürgen Flimm, wie die Kultur Ruhr GmbH in
Gelsenkirchen mitteilte. Krings tritt die Nachfolge von Peter Landmann
an, der seine Tätigkeit mit der Intendanz von Gerard Mortier
zum 31. Juli beendet.
Hans van Manen, niederländischer Choreograf, der die
Geschichte des modernen Tanzes maßgeblich mit geprägt
hat, erhält den mit 10.000 Euro dotierten Musikpreis der Stadt
Duisburg. Hans van Manen war lange künstlerischer Leiter des
Nederlands Dans Theater und des niederländischen Nationalballetts.
Der Preis soll ihm am 7. November im Lehmbruck-Museum überreicht
werden.
Hermann Rauhe, seit 1978 Präsident der Hochschule für
Musik und Theater in Hamburg, wurde für seine Verdienste um
das Hamburger Musikleben als dienstältester Hochschulpräsident
Deutschlands mit der Johannes Brahms-Medaille ausgezeichnet. Im
April legte Rauhe sein Amt nieder, wird aber als Ehrenpräsident
weiterhin beratend zur Verfügung stehen.
Jörg Mannes, bisher Chefchoreograf in Bremerhaven,
wechselt zur Spielzeit 2004/05 an das neue Linzer Ballettensemble
in die Leitungsposition. Mannes wurde an der Wiener Staatsoper ausgebildet.
Er choreografiert seit 1994 bei verschiedenen Compagnien in Deutschland,
Kanada, USA und am Bolschoi.
Alice Samter, Berliner Komponistin, ist mit 96 Jahren gestorben.
Ihre Kompositionen, die als humorvolle, burschikose und eigenwillige
Musikstücke gelten, machten sie in Europa, Amerika und Australien
bekannt. In mehr als 300 Kompositionen setzte sich Alice Samter
mit der Nazizeit und anderen zeitkritischen Themen auseinander.
Erst vor zwei Jahren wurde ihre Nelly-Sachs-Oper „Nachtwache“
in Berlin uraufgeführt.
Thomas Münstermann, Operndirektor in Osnabrück, wird die
künstlerische Leitung des Berliner Friedrichstadt-Palastes
übernehmen.
Peter Schneider, Dirigent, wurde zum Ehrenmitglied der Wiener
Staatsoper ernannt.
Hertha Töpper, Opern- und Liedsängerin sowie Bayerische
Kammersängerin, feierte ihren 80. Geburtstag. Bereits 1951
wurde sie in Bayreuth engagiert, seit 1952 war sie Ensemble-Mitglied
der Bayerischen Staatsoper.
Siegfried Kurz, Dirigent und Komponist, wurde von der Sächsischen
Staatsoper Dresden Ende März verabschiedet. Kurz war seit 1960
für die Dresdner Oper tätig, zuerst als Kapellmeister,
später als Generalmusikdirektor und Geschäftsführender
musikalischer Oberleiter. Anfang der 80er-Jahre ging er als GMD
an die Berliner Staatsoper.
Daniel Libeskind, Bühnenbildner und Architekt, wird
– wegen seines New Yorker Auftrags zur Wiederbebauung des
Ground Zero später als geplant – die Ausstattung von
Nonos „Intolleranza“ am Saarländischen Staatstheater
übernehmen.
ALTENBURG-GERA: Mit großem Erfolg ging das Internationale
Tanz-Festival Thüringen zu Ende. Ab 16. April kamen im Großen
Haus Gera bei den 26. Geraer Ballett-Tagen neben zwei Vorstellungen
von „Ein Sommernachtstraum“, dem neuen Ballett des eigenen
Ensembles, zwei Gastspiele aus Frankreich zur Aufführung. Eine
Gala der Ballettschule Berlin setzte den Schlusspunkt unter das
gelungene Festival. Für das 27. Internationale Tanz-Festival
wurde bereits die Premiere eines zweiteiligen Strawinsky-Abends
in der Choreografie des Niederländers Nils Christe angekündigt.
Das Altenburg-Geraer Ballettensembles ist nach Abschluss des Internationalen
Tanz-Festivals zu einem Gastspiel in die USA aufgebrochen und trat
mit einer Ballett-Soiree in der Florence Gould Hall in New York
auf.
BAYREUTH: Glenn Winslade kann aus privaten Gründen
bei den diesjährigen Festspielen die Partie des Tannhäuser
in Richard Wagners gleichnamiger Oper nicht singen. Für ihn
ist kurzfristig der amerikanische Tenor Stephen Gould eingesprungen.
Winslade hatte die Partie seit der Premiere 2002 gesungen. Gould,
der damit sein Bayreuth-Debüt gibt, spielte sieben Jahre lang
in Andrew Lloyd Webbers Musical „Phantom der Oper“,
ehe er den Wechsel zum Heldentenor vollzog.
BERLIN: Die Preise für den 5. Neuköllner Opernwettbewerb
sind vergeben. Von den 24 Wettbewerbsbeiträgen aus 6 Ländern
wurden die Komponisten Gerd Noack aus Graz und Marc Seitz mit dem
2. Preis ausgezeichnet. Ein erster und dritter Preis wurde nicht
vergeben. Beide Preisträger wurden eingeladen, zusammen mit
ihren Textdichtern und einem kompositorischen Tutor an der Neuköllner
Oper einen – möglicher Weise zweigeteilten – Opernabend
zu erarbeiten , der 2005 Premiere haben soll und in den Spielplan
aufgenommen wird.
Mit heftigen Attacken gegen Kultursenator Thomas Flierl haben die
Berliner Grünen eine negative Zwischenbilanz „100 Tage
Opernstiftung“ in Berlin gezogen. Die Stiftung habe in Wahrheit
überhaupt noch nicht das Licht der Welt erblickt und agiere
„im rechts- und kontrollfreien Raum“. Nach wie vor sei
keine einzige Personalentscheidung gefällt, es gebe keinen
Generaldirektor, und die Intendantenstelle der Deutschen Oper sei
weiterhin vakant. Der Senator sei überfordert, so die kulturpolitische
Sprecherin, Alice Ströver.
Der 33. Bundeswettbewerb Gesang Berlin sucht junge Talente für
die Opernbühne und das Konzertpodium. Der Wettbewerb ist ausgeschrieben
für Nachwuchskünstler zwischen 17 und 30 Jahren. Die Sieger
der Ausscheidung bekommen Preise und Förderprämien in
Höhe von insgesamt 50.000 Euro. Anmeldeschluss für den
Bundeswettbewerb ist der 1. September.
Volker Schlöndorff gibt sein Debüt als Opernregisseur
an der Deutschen Oper Berlin. Für die Premiere am 19. Februar
2005 bereitet er Janáceks „Aus einem Totenhaus“
vor.
Bernd Eichinger, Drehbuchautor, Erfolgsregisseur und Filmproduzent,
wird an der Berliner Staatsoper erstmals eine Oper inszenieren:
Richard Wagners „Parsifal“. Die Premiere ist für
den 19. März 2005 geplant.
„evviva la diva“ ist der Name einer jungen, ehrenamtlich
tätigen Künstlerinitiative, die im Juni die Uraufführung
des Musiktheaterstücks „Zwei Etagen, keine Treppe“
des Komponisten Klaus Lang im Hebbeltheater („hebbel am ufer“)
realisiert. Es spielen Musiker des ensemble resonanz. Später
soll das Stück auch gemeinsam mit der Hamburgischen Staatsoper
aufgeführt werden. evviva la diva versucht nach eigenen Worten,
mit ihrer Arbeit „neue inhaltliche Ansätze und arbeitsrechtliche
Alternativen“ zu entwickeln.
Eine Dokumentation des Kongresses „Bündnis für Theater“,
der im Rahmen der gleichnamigen Initiative von Bundespräsident
Johannes Rau im November 2003 stattfand, ist soeben erschienen.
Unter anderem finden sich dort Streitgespräche zu den Themen
„Pflichtaufgabe Kultur“, Das Theater und sein Publikum“,
„Mehr Eigenverantwortung für Theater?“ und „Braucht
das Theater einen neuen tarifrechtlichen Rahmen?“
BIELEFELD: Das Stadttheater Bielefeld feierte am 1. Mai
mit einem Festakt und der Premiere von Wagners „Die Meistersinger
von Nürnberg“ sein 100-jähriges Bestehen. Dem Haus
steht eine Generalsanierung bevor, es soll mit Beginn der Spielzeit
2006/07 wiedereröffnet werden.
BONN: Am 12. Juni beginnt die „Biennale Bonn: New
York 2004“. Mit 100 Gastspielen holt das Festival einen Querschnitt
durch die aktuelle Kulturszene New Yorks nach Bonn. Anders als bisher
beinhaltet die „Biennale Bonn: New York“ auch die Kunstformen
Tanz, Musik und Literatur.
BRAUNSCHWEIG: Wolfgang Gropper soll bis Ende der Spielzeit
2010 Generalintendant am Staatstheater Braunschweig bleiben. Dies
beschloss der Verwaltungsausschuss des Staatstheaters einstimmig.
Regierungspräsident Jürgen Franke nannte Gropper einen
„Glücksfall für das Staatstheater“.
DORTMUND: Zum ersten Mal in ihrer Geschichte bieten die
Opernhäuser Dortmund, Essen und Münster ein gemeinsames
Abonnement für die „Wozzeck“-Aufführungen
in ihren Häusern. Wie die Veranstalter mitteilten, können
Opernfans für 36 Euro ein Ringabo kaufen, das den Besuch der
Oper in den drei Städten erlaubt.
DRESDEN: Trotz großer Schwierigkeiten und Widrigkeiten
fanden die 13.Dresdner Tanzwochen statt. Über 170 Künstlerinnen
und Künstler stellten in 10 Tagen ihre Ideen und ihr Können
vor. Im Gegensatz zu den vergangenen Tanzwochen gab es in diesem
Jahr eine starke Präsenz der sächsischen Tanz-Theater-
Schaffenden.
Die Dresdner Semperoper bereitet neuerdings junge Gesangstalente
auf eine Profilaufbahn vor. In das „Junge Ensemble Semperoper“
werden Sänger im Höchstalter von 28 bis 30 Jahren für
maximal ein Jahr aufgenommen. Insgesamt stehen für alle Stimmfächer
vier Plätze zur Verfügung. Die Opernneulinge verpflichten
sich vertraglich, bei Aufführungen und musikalischen Projekten
des Hauses mitzuwirken. Sie erhalten dafür eine monatliche
Gage.
Mit seinem Benefizauftritt in Kassel zugunsten der AIDS-Hilfe Kassel
hat das Ballett Dresden – nach Abzug aller Kosten –
einen Erlös von zirka 10.000 Euro für die Präventionsarbeit
des Vereins eingespielt.
ESSEN: Die Sparkassen Kulturstiftung Rheinland verleiht
ihren mit 30.000 Euro dotierten Großen Kulturpreis an Stefan
Soltesz und die Essener Philharmonie. Die Verleihung des Großen
Kulturpreises 2004 erfolgt im Rahmen des Promenadenkonzertes der
Essener Philharmonie. Das Städtische Orchester Essen wurde
1899 gegründet. Im Jahre 1988 erhielt das Essener Musikleben
einen entscheidenden Impuls durch die Eröffnung des Aalto-Theaters.
HAMBURG: Mit der Neueinstudierung von „Romeo und
Julia“ werden die 30. Hamburger Ballett-Tage eröffnet.
Das Handlungsballett war die erste abendfüllende Premiere der
Ära John Neumeier in Hamburg. Zur Feier des Jubiläums
dauern die Ballett-Tage diesmal drei Wochen, in denen 16 Choreografien
von John Neumeier präsentiert werden. John Neumeier hat Tänzer
internationaler Ballettcompagnien eingeladen, die durch langjährige
Arbeit mit einem Choreografen geprägt worden sind. Zu diesen
zählen unter anderem das Stuttgarter Ballett, das Ballett des
Mariinsky-Theaters aus St. Petersburg und das Nederlands Dans Theater.
KÖLN: Amanda Miller, künstlerische Leiterin des
Ballett Freiburg Pretty Ugly, wird ab Januar 2005 eine neue Kölner
Tanz-Compagnie aufbauen. Der Tanz soll damit wieder als dritte „Säule“
neben Oper und Schauspiel in Köln angesiedelt werden. Ermöglicht
wird das durch die finanzielle Unterstützung der Imhoff Stiftung,
des KunstSalons und der Bühnen Köln. Zum Ende der Spielzeit
2004/05 soll die erste Kölner Premiere der neuen Compagnie
gezeigt werden, zu Beginn der Spielzeit 2005/06 soll voraussichtlich
die erste neue Produktion herauskommen.
KREFELD/MÖNCHENGLADBACH: Die Vertreter des Theaterkuratoriums
der beiden Städte haben Generalintendant Jens Pesel einstimmig
für das Verbleiben im Amt vorgeschlagen. Sein bis 2006 laufender
Vertrag wird um weitere vier Jahre bis zur Pensionsgrenze 2010 verlängert.
LEIPZIG: Das Ende der Ballettschule der Oper Leipzig ist
beschlossene Sache. Wie der Kulturbeigeordnete Girardet bestätigte,
sind die Verhandlungen mit einem freien Träger endgültig
gescheitert. Die vier Vorbereitungsklassen und die ersten sechs
der acht Ausbildungsklassen werden nur noch bis zum Schuljahresende
2005 unterrichtet. Die letzten Abschlusszeugnisse gibt es schon
in diesem Jahr. Girardet zufolge hat sich kein Investor gefunden,
der sich die Kosten mit der Stadt teilt. Bisher hatte die Stadt
die Summe von einer Million Euro allein aufgebracht. Der Kulturdezernent
erklärte, es gehöre nicht zu den Kernaufgaben der Stadt,
eine Ballettschule zu unterhalten. Dieser Meinung schloss sich auch
Opernintendant Maier an. Die Leipziger Ballettschule war vor über
50 Jahren gegründet worden.
MAINZ: Mit einem Konzert bedankte sich das Philharmonische
Orchester des Staatstheaters Mainz für die Unterstützung
der Bevölkerung im Rahmen der Kürzungs- und Umstrukturierungspläne
in Rheinland-Pfalz. Inzwischen wurde ein Förderverein für
das Orchester gegründet, der im Notfall finanzielle Unterstützung
leisten soll.
NEUBRANDENBURG/NEUSTRELITZ: In der kommenden Spielzeit geht
die deutschsprachige Erstaufführung von Antoine Mariottes fast
vergessener Oper “Salome” in Szene. Dieses Werk wurde,
wie die andere, bekanntere Vertonung von Richard Strauss, auf den
Text von Oscar Wildes Schauspiel komponiert.
PFORZHEIM: „Die Konsolidierung des Theaters und die
hervorragende Zusammenarbeit der Führungskräfte führt
dazu, dass das derzeitige Leitungsteam bis einschließlich
der Spielzeit 2006/07 weiter in der Verantwortung bleiben wird.“
So eine Pressemeldung der Stadt Pforzheim von Ende April. Bürgermeister
Gert Hager hatte in nichtöffentlicher Sitzung des Kulturausschusses
darauf hingewiesen, dass die positive Besucherresonanz, eine gute
Entwicklung im wirtschaftlichen Bereich und die Rückführung
des Stadttheaters als bedeutende Kulturinstitution in der Region
für diese Lösung sprechen. Nach den erlittenen Besucherrückgängen,
den Defiziten in ihrer Außenwirkung und dem letztlich daraus
resultierenden finanziellen Schaden in der Spielzeit 2002/2003 befinde
sich das Stadttheater jetzt in einer Konsolidierungsphase.
POTSDAM: Zum August/September 2004 beginnt die neugegründete
„Musical Akademie Potsdam“ ihr erstes Schulsemester.
Die Aufnahmeprüfungen hierfür finden im Juni und Juli
statt. Das Konzept der Musical Akademie Potsdam baut auf eine Ausbildung,
die Tanz, Gesang und Schauspiel gleichsetzt, um dadurch eine fundierte
Gesamtausbildung im Bereich Musik/Theater zu ermöglichen, die
den Absolventen größere Chancen im Berufsleben bietet.
SAARBRÜCKEN: Der bis Ablauf der Spielzeit 2005/2006
laufende Vertrag von Kurt Josef Schildknecht als Generalintendant
des Saarländischen Staatstheaters Saarbrücken, wurde um
drei Jahre verlängert und endet mit der Spielzeit 2008/2009.
Die Landesregierung will damit die gute Arbeit des Generalintendanten
würdigen, deren Ergebnis eine hohe Qualität und eine hohe
Akzeptanz des Hauses ist.
SCHWERIN: Der Musiksommer Mecklenburg-Vorpommern steht vor
dem Aus. Grund sind gestrichene Fördergelder des Landes und
weggebrochene Mittel von Großsponsoren.
Der Musiksommer werde nach einem letzten, abgespeckten Programm
ohne große Stars künftig wahrscheinlich in dem zweiten
großen Klassik-Festival des Landes, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern,
aufgehen, sagte der Vorsitzende des Landesmusikvereins, Stefan Fischer.
SENFTENBERG: Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka
hat einen neuen Vertrag für den Theaterverbund der kreisfreien
Städte Brandenburg, Frankfurt und Potsdam angekündigt.
Die Erreichung der bisherigen Sparziele durch den Verbund seien
ebenso zufriedenstellend wie die Steigerung der Zuschauerzahlen,
sagte die Ministerin. Zukünftig sollen die Intendanten, die
bisher für die einzelnen Theater zuständig waren, für
bestimmte Sparten verantwortlich sein.
WEIMAR: Der Bund will seine Unterstützung für
das Kunstfest Weimar 2004 von derzeit 250.000 Euro auf 500.000 Euro
verdoppeln. Das Kunstfest unter dem neuen Namen „Pélérinages“
(Wanderschaften) wird am 20. August mit einem Konzert der Staatskapelle
Weimar eröffnet. Nike Wagner, die neue Leiterin, will sich
mit dem Schwerpunkt Musik für das vierwöchige Festival
deutlich von dessen bisheriger Konzeption absetzen und an das Wirken
ihres Urgroßvaters Franz Liszt in Weimar anknüpfen. Das
Kunstfest Weimar bietet vier Wochen lang ein dichtes Programm mit
Theater, Ausstellungen, Literatur und Film. Klassische, alte und
zeitgenössische Musik stehen im Mittelpunkt. Als „artist
in residence” macht András Schiff Weimar für zwei
Wochen zu seiner Plattform. Die Tanz Company Gervasi (Wien) gastiert
mit „7 x 7 – Chaos und Ordnung”.
WITTENBERGE: Mit über 200 Anmeldungen stieß das
erste „Internationale Jan-Kiepura- Operettensingen“
der Elblandfestspiele 2004, auf großes Interesse. Unter der
Schirmherrschaft von Bundespräsident a.D. Walter Scheel und
der künstlerischen Schirmherrschaft von Kammersänger Nicolai
Gedda, stellten sich die Sängerinnen und Sänger aus aller
Welt mit ihrem Können im Fach Operette der Fachjury. Die ersten
Gewinner sind die Sopranistin Lauren Francis (England) und der Bariton
Christian Grygas (Deutschland). Beide Nachwuchskünstler wurden
für die Elblandfestspiele 2004 in Wittenberge (Land Brandenburg)
verpflichtet.
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