Sponer verabschiedet – Tarifgemeinschaft
geplatzt
„Ginge
jetzt in der Bad Godesberger Redoute eine Bombe hoch“, witzelt
jemand, „dann wäre es mit der Tarifpolitik im öffentlichen
Dienst vorbei.“
Zur Verabschiedung des bisherigen Geschäftführers der
Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), Dr. Wolf-Dieter Sponer,
und zur Amtseinführung seines Nachfolgers, Ulrich Konstantin
Rieger, hatte TdL-Vorstandsvorsitzender, Bayerns Finanzminister
Dr. Kurt Faltlhauser am 16. Mai geladen und alle, alle waren erschienen,
die da als Tarifpolitiker und -klempner, arbeitnehmer- und arbeitgeberseitig
für das Tarifrecht des öffentlichen Dienstes verantwortlich
sind.
Allen, natürlich Haydn-Quartett-umrahmten Festreden war zu
entnehmen, dass sich der 1938 in Tübingen geborene Arbeits-
und Tarifrechtler Sponer nicht nur Respekt, sondern auch persönliche
Sympathien bei Würdenträgern und Mitarbeitern erworben
hatte; einen „Zitronen-Falter“ nannte ihn Faltlhauser,
der ihm als besondere Leistung den Umbau der Zusatzversorgung des
öffentlichen Dienstes in eine betriebliche Altersversorgung
zuschrieb. Die Theatergewerkschaften VdO, GBDA und DOV konnten sich
dem Dank für faire Tarifpartner- und Gegnerschaft nur anschließen,
waren in der Zeit, da Sponer dem Tarifausschuss des Deutschen Bühnenvereins
bis Mai 2003 vorsaß, doch wichtige Novellierungen des TVK,
der Normalvertrag Chor/Tanz und zuletzt der Normalvertrag Bühne
zum Abschluss gekommen.
Faltlhauser ließ seine Dankesrede mit einer Erklärung
enden, die einer - allerdings nur verbalen Bombe – gleichkam.
Der Freistaat Bayern werde nicht, wie in der Presse gemutmaßt,
die Tarifgemeinschaft deutscher Länder verlassen, sondern ihr
Mitglied bleiben. Die TdL aber habe beschlossen, die mit Bund und
Kommunen gebildete Tarifgemeinschaft des öffentlichen Dienstes
aufzukündigen; der Beschluss der Länder sei einstimmig
erfolgt. „Gemeinsame Verhandlungen mit dem Bund und mit den
Gemeinden werden von uns nicht mehr als zielfördernd angesehen.“
Die TdL gefährde damit die einheitlichen Tarifverträge
im öffentlichen Dienst und die Vereinbarung vom 15. Januar
2003, einen Prozess der Neugestaltung des öffentlichen Tarifrechts
in Gang zu setzen und bis zum 31. Januar 2005 abzuschließen,
erwiderte ver.di-Vorstandsmitglied Kurt Martin, der eigentlich nur
gekommen war, Wolf-Dieter Sponer zu verabschieden.
Ivo Levende
Opernchorsolist
an der Staatsoper Unter den Linden Berlin, ist am 29. April 2003
im Alter von 29 Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
Geboren in Bauska, Lettland, schloss er nach dem Besuch der Abendmittelschule
Riga 1999 sein Studium an der Vokalabteilung der Lettischen Musikakademie
mit dem Kunstbakkalaureat als Opernsänger und Pädagoge
erfolgreich ab. Seine schon während des Studiums aufgenommene
Tätigkeit als Chorsänger mit Soloverpflichtung an der
Nationaloper Lettlands in Riga führte ihn zu einem Aufbaustudium
an die Musikhochschule Lübeck und im Februar 2002 an das Landestheater
Detmold.
Der Beginn seines Engagements an der Deutschen Staatsoper im Herbst
2002 war geprägt von seinen solistischen Aufgaben in Dimitri
Schostakowitsch‘ „Nos“, mit denen er sich in die
Herzen seiner Kollegen sang und spielte. Seine Begabung, dem Leben
und dem Theater mit einer Mischung aus Humor und einer gewissen
Leichtigkeit des Seins zu begegnen, machte es nicht schwer, ihn
als Freund anzusehen.
Wir verlieren mit Ivo Levende einen Freund und einen Kollegen,
der uns in der viel zu kurzen Zeit seines Schaffens an der Staatsoper
Unter den Linden einen positiven Weg wies. Diesem Weg zu folgen,
wird Aufgabe unseres Gedenkens und unserer Ehrerbietung sein.
In Trauer
Bernhard Halzl (VdO-Ortsdelegierter)
Jan Herrmann (VdO-Landesvorsitzender)
Neue Ortsdelegierte
Zu
VdO-Ortsdelegierten neu gewählt wurden bereits in der vergangenen
Spielzeit Lynn Melton (Theater Aachen), in dieser Spielzeit Vito
Tamburro (Stadttheater Gießen) und Christina Kallergis (Theater
der Bundesstadt Bonn).
GVL-Nachweis 2002: Termin beachten
Die
Nachweisbögen der GVL einschließlich der entsprechenden
Belege für die Verteilung 2002 müssen bis spätestens
zum 30. Juni 2003 (Datum des Poststempels) bei der Gesellschaft
zur Verwertung von Leistungsschutzrechten in Hamburg eingegangen
sein. Die VdO bittet ihre anspruchsberechtigten Mitglieder, den
Termin zu beachten, da verspätet eingehende Meldungen gemäß
Wahrnehmungsvertrag von der GVL nicht mehr berücksichtigt werden.
Tiemann wiedergewählt
Detlef
Tiemann (Hamburgische Staatsoper) ist auf der Berechtigtenversammlung
der GVL am 20. Mai 2003 als Vertreter der Gruppe „Chor- und
Ballettmitglieder“ im GVL-Beirat für weitere drei Jahre
bestätigt worden.
Flutopferhilfe der VdO
Erfreulicherweise
waren es nur wenige VdO-Mitglieder, die zur Behebung der ihnen vom
Hochwasser im August 2002 zugefügten Vermögensschäden
die vom Bundesvorstand zur Verfügung gestellten zinslosen Kredite
zwischen 1.000 und 5.000 Euro in Anspruch nehmen mussten. Rund 30.000
Euro wurden abgefordert. Die VdO freut sich, dass sie ein wenig
helfen konnte.
Helmut Karmeier neuer DOV-Vorsitzender
Der
49jährige Posaunist im Städtischen Orchester Trier, Helmut
Karmeier, wurde auf der DOV-Delegiertenversammlung im Mai zum neuen
Vorsitzenden des Gesamtvorstandes gewählt. Er übernimmt
die Position von Rolf Becker, der aus Altersgründen nicht wieder
kandidiert hatte. „Oper & Tanz“ gratuliert zur Wahl.
Wechsel bei der VddB
Als
Nachfolger des am ersten Februar 2003 in den Ruhestand getretenen
Vorstandsvorsitzenden der Bayerischen Versorgungskammer Gerhard
Luther hat die Bayerische Staatsregierung Lothar Panzer berufen,
der schon seit 2000 Vorstandsmitglied und zuständig war für
die Bereiche Apotheker-, Architekten-, Ingenieurs-, Rechtanwalts-
und Steuerberaterversorgung. Panzer, 1947 geborener Oberfranke,
arbeitete bis zu seinem Eintritt in die Versorgungskammer im Jahr
1997 als Beamter vornehmlich in der bayerischen Innenverwaltung.
Nachfolger Panzers und neues Vorstandmitglied wird der 1950 in
Augsburg geborene Gerhard Raukuttis, gleich Panzer Jurist mit Beamtenlaufbahn
in der inneren Verwaltung des Freistaats. Bereits seit 1996 im Staatsministerium
des Innern mit der Rechtsaufsicht über die Versorgungsanstalten
befasst, wechselte er 1999 zur Versorgungskammer. Zuständig
war er dort für die Bereiche Bühnen-, Orchester- und Schornsteinfegerversorgung,
die ab dem ersten Februar 2003 mit den vormals von Lothar Panzer
betreuten Bereichen zusammengelegt wurden.
Der Bundespräsident hat Luther in Würdigung seiner Verdienste
um die Versorgungskammer, zu der er 1986 gekommen war und die er
als Gründungsvorsitzender in der schwierigen Zeit ihrer Herauslösung
aus der Bayerischen Versicherungskammer seit 1995 leitete, das Verdienstkreuz
erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
verliehen.
Wir gratulieren
zum 40-jährigen Jubiläum
Helmut Lutze, Theater der Landeshauptstadt Magdeburg
Edelgard Voß, Opernhaus Halle
Hans-Joachim Kober, Das Meininger Theater
Hans Törmer, Theater der Landeshauptstadt Magdeburg
Ingrid Schreer, Opernhaus Leipzig
Uwe Oppermann, Theater Nordhausen
zum 35-jährigen Jubiläum
Stefanie Boebé, Wuppertaler Bühnen
Renate Baarck, Volkstheater Rostock
Rudolf Drozd, Oper Leipzig
Edith Eichhorn-Chmiel, Oper Leipzig
Bärbel Otte, Oper Leipzig
Klaus Hallacker, Bühnen der Landeshauptstadt Kiel
zum 25-jährigen Jubiläum
Birgitt Tümmel, Niedersächsische Staatstheater Hannover
Ingeborg Kaufmann, Stadttheater Pforzheim
Maria Kansy, Das Meininger Theater
Christa Neuhaus-Werron, Deutsche Oper Berlin
Heinz Dörper-Henn, Theater der Stadt Koblenz
Heinz Gerwig, Theater der Stadt Koblenz
Zoltan Winkler, Oper Frankfurt/Main
Reiner Trenkmann, Lübecker Theater GmbH
Christiane Feige, Opernhaus Leipzig
Edith Vatter, Deutsche Staatsoper Berlin
Elisabeth Cassel, Theater d. Landeshauptstadt Magdeburg
Gisela Heinig, Sächsische Staatsoper Dresden
Pavel Grzegorczyk, Anhaltisches Theater Dessau
Ulrike Niese, Landesbühne Sachsen
Angelika Naumann, Theater Plauen-Zwickau
Karl-Heinz Fleischer, Sächsische Staatsoper Dresden
Angelika Pluschke-Heber, Bühnen der Stadt Köln
Antigone Papaudopoulos, Theater der Stadt Koblenz
Hans-Hermann Bauer, Badisches Staatstheater Karlsruhe
|