Das Titelbild
Der „Ring” der Bayerischen Staatsoper
ist nun vollendet. Nach Herbert Wernickes unerwartetem Tod übernahm
Hans-Peter Lehmann die Stafette für die „Walküre”
und übergab sie für „Siegfried” und „Götterdämmerung”
schließlich an David Alden, der wiederum die „Walküre”
nach seinem Regie-Konzept umarbeitete. Bericht
S. 24.
Brenn-Punkte: Situation deutscher Theater
Baumängel in Bautzen, Ratlosigkeit in Berlin: Die Reise durch
bedrohte Theaterlandschaften muss wohl endlos fortgesetzt werden.
In Brandenburg brennt es flächendeckend, Dortmunds Theater
muss auf eine viertel Million Euro verzichten, Dresdens Staatsoperette
rüttelt am Tarifvertrag, Eisenach befindet sich im anhaltenden
„Übergang“, Görlitz kämpft, München
krampft, Weimar wackelt weiter und Wuppertal kündigt. Eine
Theater-Tor-Tour.
Konfusion über Fusion
Die Stadt München, finanziell fast pleite, will ihre 1962 in
städtische Regie übernommene Berufsausbildungsstätte
für Musik, das Richard-Strauss-Konservatorium, schlichtweg
loswerden. Geplant ist – verbunden mit schmerzhaften Schnitten
– eine Fusion mit der Staatlichen Hochschule für Musik.
Da soll zusammenwachsen, was nicht zusammengehören will. Eckart
Rohlfs berichtet über einen stockenden, von vielen Eitelkeiten
überlagerten Prozess.
Musiktheater für Kinder
Der Oper stirbt das Publikum weg. 100 Euro für ein Opernticket:
Das kann sich doch kein Jugendlicher leisten. Der Tod des Bildungsbürgertums
ist auch der Tod der Oper. Nur noch fünf Prozent der Opernbesucher
sind jünger als 25 Jahre. Klagen und Hilferufe wie diese sind
seit Jahren landauf, landab zu hören, die entsprechenden Fakten
und Zahlen in der Tat alarmierend: Schließlich sind die Kinder
und Jugendlichen von heute die Zuschauer von morgen – allerdings
nur, wenn beizeiten ihr Interesse für die Oper geweckt wird.
Christoph Forsthoff
besuchte Bühnen, die sich für das junge Publikum fantasievoll
einsetzen.
Dienst und Herrschaft
Klassisches Ballett zu Rock und Pop-Musik. Modern Dance zu Geräuschkulisse,
aber ebenso gut zu Barockmusik. Zeitgenössischer freier Tanz
zu Afro-Percussion, zu gesprochenen Texten oder auch zu Kantaten.
Eigenwillig locker – für’s Empfinden so manchen
Musikliebhabers auch respektlos – werden die beiden Künste
zusammengeworfen. Erlaubt ist, was gefällt. Heute! Angefangen
hat es ganz anders – Malve
Gradinger über das Verhältnis von Musik zu Bewegung.
In Schwetzingen kam „Irma
Vep“ von Fredrik Zeller zur Uraufführung, „L’amour
de loin“ von Kaija Saariaho und Amin Maalouf wurde in
Darmstadt nachgespielt, Johannes Hirschler sah und hörte. Nur
die musikalische, nicht die szenische Darbietung
von Münchens komplettiertem „Ring“ fand bei
Michael Herrschel Gnade, „Die
Sache Makropulos“ in Oldenburg hingegen gelang.
Steuern, Urteile, Renten, Recht
Kein Berufsunfähigkeitsschutz
für Jüngere – Kündigung von Bühnenbräuchen
– Risikomanagement bei der Bayerischen Versorgungskammer
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