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Schlagzeilen
Vertrag in Sachsen-Anhalt …
Sachsen-Anhalt stellt für seine Theater und Orchester in den Jahren 2024 bis 2028 rund 276 Millionen Euro zur Verfügung. Zuwendungsverträge zur Förderung der kommunalen Orchester und Theater in Sachsen-Anhalt unterzeichnete Staatsminister und Minister für Kultur Rainer Robra im Dezember. Die Verträge sollen den geförderten Theatern und Orchestern eine stabile Basis für die kommenden fünf Jahre bieten, so die Meldung des Ministeriums. Die Neuauflage der Zuwendungsverträge sieht eine Erhöhung der individuellen Grundförderung für alle vertragsgebundenen Theater und Orchester vor. Die jährliche Dynamisierung in den Verträgen beträgt zunächst sechs Prozent und wird im Verlauf der Vertragslaufzeit auf vier Prozent abgesenkt und soll hälftig von Land und Trägern übernommen werden.
… und in Erfurt
Die Finanzierungsvereinbarungen zwischen der Thüringer Staatskanzlei, vertreten durch den Minister für Kultur-, Bundes- und Europaangelegenheiten, Benjamin-Immanuel Hoff, und den kommunalen Finanzierungspartnern der institutionell geförderten Theater und Orchester des Freistaats Thüringen sind unter Dach und Fach. Die betroffenen Häuser und Einrichtungen sollen in den nächsten Jahren schrittweise mehr Geld erhalten. Bis 2030 sollen sich die Zahlungen von derzeit 83 Millionen auf rund 115 Millionen Euro erhöhen.
Ein »Jahrhundertfoto«, das Hoffnung macht
Margot Friedländer mit der „kickline“ des Friedrichstadt-Palasts. Foto: Friedrichstadt-Palast/Lukas Korschan
Im Dezember 2023 entstand im Berliner Friedrichstadtpalast dieses „Jahrhundertfoto“ – „voller Geschichte und Hoffnung“, wie es in der Meldung des Hauses heißt. Margot Friedländer, Überlebende des Holocaust, ist im vergangenen Jahr 102 Jahre alt geworden, im Jahr 2024 feiert die „Kickline“, das tänzerische Markenzeichen des Friedrichstadt-Palasts, ihren 100. Geburtstag. „Eine jüdische Deutsche, deren Familie ermordet wurde und die selbst nur knapp den Holocaust überlebt hat. Ein Palast mit jüdischen Wurzeln, der zum größten Propaganda- und Operettentheater des Dritten Reiches wurde – und heute für Freiheit, Vielfalt und Demokratie steht. Sein Markenzeichen seit den „Goldenen Zwanzigern“: die 32-köpfige Kickline, deren Begründer ebenfalls ein jüdischer Deutscher war. Ein Foto mit Geschichte und Haltung“, heißt es in der Meldung. Und weiter: „In der Kickline tanzen heute 30 Frauen und zwei genderfluide Menschen, alle Hautfarben, alle Arten zu lieben, alle Religionen von Christentum über Judentum bis Islam. Menschen aus 28 Nationen arbeiten am Palast, auch aus der Ukraine, Russland und Weißrussland, ebenso aus Israel und arabischen Ländern.“
Konflikt in Wiesbaden geht in die nächste Runde
Das Drama im Hessischen Staatstheater Wiesbaden erlebt den nächsten Akt. Die Konflikte innerhalb des Theaters sowie zwischen Theaterleitung und Trägervertreter*innen dauern bereits über Monate. In einer Pressemitteilung reagieren das Land Hessen und die Landeshauptstadt Wiesbaden als Träger des Theaters auf die Drohung der Künstlerischen Leitung, den Spiel- und Probenbetrieb des Hauses komplett einzustellen. Weder für eine temporäre Schließung des Hauses noch für die bereits vorgenommenen Absagen einzelner Proben und Aufführungen gebe es irgendeinen Grund. Aus der Meldung geht hervor, dass Intendant Uwe-Eric Laufenberg, und Mitarbeiter*innen aus dem künstlerischen Bereich eine Einstellung des Betriebs in einem Schreiben an die Träger des Theaters angekündigt haben – mit der Begründung, es sei aufgrund einer Erkrankung des Geschäftsführenden Direktors „handlungsunfähig“. Dazu die Träger des Theaters: „Sollte durch das Handeln der künstlerischen Leitung dem Theater Schaden entstehen, werden die Träger arbeitsrechtliche Konsequenzen und Regressforderungen prüfen.“ Die Erwiderung des Theaters folgte prompt. Man könne es nur als komplettes politisches Versagen ansehen, „wenn die Staatssekretärin Asar und der Kulturdezernent Schmehl statt mit den betroffenen Leitungsmitgliedern und Künstler:innen des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, die sich in ihrer Not an sie gewandt haben, zu reden und sich die Situation im Theater wirklich vor Augen zu führen, eine öffentliche Erklärung abgeben, die in keiner Weise den Tatsachen entspricht.“ Und weiter: „Dass das Staatstheater Wiesbaden zurzeit vollständig handlungsunfähig ist, ist offenbar und von den Trägern willkürlich herbeigeführt, vor allem, indem die seit mehreren Monaten durch Krankheit vakante Position des Geschäftsführenden Direktors nicht besetzt wird, was aber in dem Statement der Träger geleugnet wird.“
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