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Theater sind Kulturerbe

Die Deutsche Theater- und Orchesterlandschaft ist in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Die Experten der UNESCO-Kommission würdigten die Deutsche Theater- und Orchesterlandschaft mit ihren historisch gewachsenen Strukturen als Ausdruck lebendiger künstlerischer Kreativität.

Die Weiterentwicklung und Anpassung dieser Traditionen an aktuelle Gegebenheiten sowie die Auseinandersetzung mit tagesaktuellen Problemen stehe ebenso im Fokus wie die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Die lokale und regionale Verankerung von Theatern und Orchestern sei identitätsstiftend und trage wesentlich zur Kraft und Ausstrahlung der Kulturlandschaft Deutschland bei. Der Deutsche Bühnenverein hatte gemeinsam mit dem Deutschen Musikrat bei der Kultusministerkonferenz der Länder die entsprechende Bewerbung eingereicht.

Theaterpreis „DER FAUST“

In der Hamburgischen Staatsoper wurde der Deutsche Theaterpreis „DER FAUST“ 2014 verliehen. In acht Kategorien wurden die begehrten Auszeichnungen überreicht. Gefördert wurde der Preis durch die Freie und Hansestadt Hamburg, die Kulturbehörde, die Kulturstiftung der Länder und den Deutschen Bühnenverein. Letzterer ist auch Initiator des Preises. Moderiert wurde der Abend der Preisverleihung durch den Schauspieler Ulrich Matthes. Preisträgerin in der Kategorie „Regie Musiktheater“ ist Sandra Leupold, die für ihre Inszenierung des „Don Carlo“ am Theater Lübeck ausgezeichnet wurde. Beste Sängerdarstellerin ist Evelyn Herlitzius in der Titelrolle von „Elektra“ an der Sächsischen Staatsoper in Dresden. Über die Auszeichnung im Fach „Choreografie“ freute sich Christoph Winkler. Er erhielt die Ehrung für „Das wahre Gesicht – Dance is not enough“ am Ballhaus Ost Berlin. Bruna Andrade schließlich wurde für ihren Auftritt in „Der Fall M.“ und „Spiegelgleichnis“ im Rahmen des Ballettabends „Mythos“ am Staatsballett Karlsruhe zur Besten Darstellerin Tanz gekürt. Den Preis für das Lebenswerk erhielt die Bühnenverlegerin Maria Müller-Sommer. Der Preis des Präsidenten ging an das Institut für Theaterwissenschaft in Leipzig.

Ungewissheit in Mecklenburg-Vorpommern

In Rostock wird vom Land und vom Oberbürgermeister zum wiederholten Mal die Auflösung der Sparten Chor und Tanz gefordert. Das Absurde daran ist, dass gerade erst mit Billigung des Kultusministers ein HTV für das Orchester abgeschlossen wurde, der Rest des Musik- und Tanztheaters aber nun auf der Abschussliste steht. Das Ministerium versucht mit seiner inzwischen schon üblichen Erpressungstaktik, nämlich dem weiteren Streichen von Zuschüssen für den Fall der Gehorsamsverweigerung, entsprechend Druck auszuüben. Zwar wurde zwischenzeitlich eine Zielvereinbarung abgeschlossen, die für die Zukunft Strukturveränderungen vorsieht, jedoch schließt dies nicht aus, dass auch eine Lösung angelehnt an den Orchester-HTV für alle Sparten gefunden wird. Entsprechende Gespräche werden intensiv zwischen Theaterleitung und den Gewerkschaften GDBA und VdO geführt.

Auch in der Bevölkerung und bei Vertretern der Bürgerschaft wächst der Widerstand gegen die Schließungspläne. Am 28.01.2015 wird es eine weitere große Demonstration geben, zu der die Initiative Volkstheater (www.initiative-volkstheater.de) aufgerufen hat. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund hoffen wir, mit unseren Alternativvorschlägen zum Erhalt des Volkstheaters mit allen seinen Sparten Gehör zu finden. Aber auch im Ostteil des Landes baut der Minister weiter Druck auf, um endlich mit seinen von der Unternehmensberatung METRUM entwickelten und höchst fraglichen Reformvorschlägen weiterzukommen.

Es soll ein Staatstheater Nordost geschaffen werden unter Auflösung der Eigenständigkeit der bisherigen Standorte Greifswald/Stralsund und Neubrandenburg/Neustrelitz. Die Beschäftigten sollen künftig über 165 Kilometer hinweg ohne Sinn und Verstand und ohne Verwurzelung/Identifikation mit den jeweiligen Zuschauerkreisen alle Standorte bespielen. Das kann nur schief gehen.

Konkret soll der so genannte Kompromiss wie folgt aussehen: Stralsund wird zum Opernstandort mit Opernorchester. Greifswald wird sich auf Schauspiel und Ballett konzentrieren, gleichzeitig soll hier der Intendant seine neue Heimat finden, Hauptgesellschafter wird das Land.

Die Neubrandenburger Philharmonie soll mit 67 Musikern Konzerte spielen. In Neustrelitz soll ein „musikalisches Schauspiel“ seinen Sitz haben. Auch die sommerlichen Schlossgartenfestspiele könnten weitergeführt werden. Die Vorpommersche Landesbühne in Anklam soll am Ende ein Ausbildungsbetrieb für Theaterberufe werden. Bitter wird es für die Deutsche Tanzkompanie in Neustrelitz. Sie bekäme bei diesem Modell keine Zuschüsse mehr vom Land, bisher waren es rund 950.000 Euro jährlich.

Die Städte müssten ihre Zuschüsse allerdings deutlich erhöhen, damit alle Produktionen auch an allen östlichen Bühnen gezeigt werden können. Die betroffenen Stadtparlamente und Kreistage müssen nun entscheiden, ob sie dem Vorschlag des Landes folgen wollen. Bis Ende Februar haben sie dafür Zeit. Kommunen, die nicht zustimmen, erhalten für ihre Theater nur noch eine Mindestförderung – das ist eine konkrete Drohung des Landes. Standortschliessungen im Osten wären dann nicht mehr zu verhindern.

Die Gewerkschaften DOV, GDBA und VdO haben hierzu gemeinsam mit dem Theaternetzwerk MSE, dem Förderverein Landestheater Mecklenburg e.V. und Mitgliedern des Betriebsrats für die TOG Neubrandenburg-Neustrelitz alternativ ein Solidarmodell erarbeitet, das gepaart mit einem HTV und einem Konzept zur übergreifenden Kooperation der Standorte gleichzeitig den Erhalt der Sparten und die Eigenständigkeit der Standorte vorsieht, und nur mit geringfügigen Mehrkosten verbunden ist, die unter Umständen sogar von den beteiligten Kommunen übernommen werden könnten. So könnte langfristig eine Infrastruktur erhalten und nachhaltig weiterentwickelt werden, die nicht zuletzt auch unter wirtschaftlichen Aspekten für die betroffenen Regionen positive Entwicklungen verheißt und die Identifikation der betroffenen Einwohner mit „ihrem“ Theater erhält.

 

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