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Namen & Fakten

Personalia

Barrie Kosky. Foto: Gunnar Geller

Barrie Kosky. Foto: Gunnar Geller

Barrie Kosky bleibt bis 2022 Chefregisseur und Intendant der Komischen Oper Berlin. Sein Vertrag, der 2017 ausgelaufen wäre, wurde um fünf Jahre verlängert. Der 47-jährige Kosky ist seit 2012 Chef der Komischen Oper. Am Ende seiner ersten Spielzeit wurde das Haus in der Kritikerumfrage der Opernwelt zum „Opernhaus des Jahres“ gewählt.

André Bücker, Generalintendant des Anhaltischen Theaters Dessau-Roßlau, will sich nicht wieder für seinen eigenen Job bewerben. Im Juli war bekannt geworden, dass die Stadt Dessau den Vertrag mit dem engagierten Theatermacher nicht verlängern werde. Er könne sich auf die neue Ausschreibung wieder bewerben, hieß es von Seiten der Stadt. Dazu erklärte der Intendant: „Es ist ganz klar, dass man mich hier nicht haben will.“ Bücker ist seit 2009 in Dessau. Mit häufig unkonventionellen Methoden hatte er sich gegen den Sparzwang zur Wehr gesetzt, dem das Anhaltische Theater ausgesetzt ist.

Franz Welser-Möst ist Anfang September überraschend und mit sofortiger Wirkung als GMD der Wiener Staatsoper zurückgetreten. Welser-Möst war seit 2010 künstlerischer Leiter des Hauses und hatte seinen Vertrag im Jahr 2012 bis 2018 verlängert. Der 54-jährige Österreicher will nun auch die für die aktuelle Spielzeit geplanten Dirigate nicht übernehmen. Offenbar haben Differenzen mit Intendant Dominique Meyer zu der Entscheidung Welser-Mösts geführt. Auch Dirigent Bertrand de Billy hat alle Vorstellungen für die nächsten Jahre an der Wiener Staatsoper abgesagt. Unter Intendant Dominique Meyer werde er nicht mehr an der Oper dirigieren, wurde de Billy zitiert. Er sei zuletzt verstärkt mit „Unehrlichkeit und Illoyalität“ konfrontiert gewesen.

Ivan Repusic. Foto: Theater

Ivan Repusic. Foto: Theater

Ivan Repušic´ wird zur Spielzeit 2016/2017 Generalmusikdirektor der Staatsoper Hannover. Er folgt auf Karen Kamensek, die das Amt seit 2011 innehat. Der kroatische Dirigent Repušic´ war schon von 2010 bis 2013 erster Kapellmeister in Hannover. 2011 gab er sein Debüt an der Deutschen Oper Berlin und wechselte im darauf folgenden Jahr als Kapellmeister an dieses Haus. Seit der Spielzeit 2014/2015 ist er erster ständiger Gastdirigent der Deutschen Oper.

Hermann Schneider, derzeit Intendant des Mainfranken Theaters Würzburg, wird 2016 neuer Intendant des Landestheaters Linz und damit Nachfolger von Rainer Mennicken. Der heute 52-Jährige war von 1993 bis 1995 Chefdramaturg, Regisseur und dann Intendant am Theater Eisenach, ab 1996 bis 2001 Leiter des Studios der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg. Seit 2004 ist er in Würzburg.

Jan Pusch, Direktor, künstlerischer Leiter und Chefchoreograf der Tanzsparte am Staatstheater Braunschweig, wird seinen Vertrag über die laufende Spielzeit hinaus nicht verlängern. Generalintendant Joachim Klement erklärte sein Bedauern über diese Entscheidung. Der Tanz werde aber auch in Zukunft eine wichtige Rolle am Staats-
theater spielen, so Klement.

Guido Markowitz wird 2015 Ballettdirektor und Regisseur am Theater Pforzheim. Er begann seine Karriere als Tänzer an der Bayerischen Staatsoper München und war festes Ensemblemitglied an den Städtischen Bühnen Münster und am Staatstheater Darmstadt. Anschließend begann er eine internationale Laufbahn als Choreograf.

Peter Ruzicka, von 2002 bis 2006 Intendant der Salzburger Festspiele, soll neuer künstlerischer und kaufmännischer Geschäftsführer der Salzburger Osterfestspiele werden. Künstlerischer Leiter der Festspiele bleibt Christian Thielemann. Der Komponist und Kulturmanager Peter Ruzicka war von 1979 bis 1987 Intendant des Radio Sinfonie Orchesters Berlin, anschließend bis 1997 Intendant der Hamburger Philharmoniker und der Staatsoper Hamburg. 1996 wurde er Leiter des Musiktheaterfestivals Münchner Biennale.

Ausgezeichnet

Goyo Montero, Ballettdirektor und Chefchoreograf am Staatstheater Nürnberg, erhält den Kulturpreis Bayern 2014. Dieser Preis wird seit zehn Jahren gemeinsam vom Bayerischen Kunstministerium und der Bayernwerk AG verliehen und würdigt herausragende Leistungen im Bereich von Wissenschaft und Kunst. Montero leitet seit sechs Spielzeiten die Sparte Ballett am Staatstheater Nürnberg. Die Zahl der reinen Tanzabonnements hat sich in dieser Zeit mehr als verfünffacht, die Zahl der Tänzer-Stellen im Ensemble wuchs von 17 auf mittlerweile 22. Inzwischen ist Goyo Monteros Compagnie auch im Ausland als Gast gefragt.

Peter Seiffert, Tenor, wird zum Berliner Kammersänger ernannt. Der heute 60-Jährige war von 1982 bis 1992 Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin. Er zählt zu den bedeutendsten Wagner-Interpreten seiner Generation. 1992 debütierte er bei den Salzburger Festspielen, 1996 in Bayreuth. Bereits 1992 war er zum Münchner Kammersänger ernannt worden.

Adriana Ferfecka. Foto: Kamala Börngen

Adriana Ferfecka. Foto: Kamala Börngen

Adriana Ferfecka, Nachwuchssängerin aus Polen, hat die „Goldene Viktoria“ des 7. Europäischen Gesangswettbewerbs „Debut“ gewonnen. Aus 247 jungen Sängerinnen und Sängern, die sich beworben hatten, wurden sechs Nachwuchstalente für das Finale ausgewählt. Initiator des Wettbewerbs ist die Wittenstein AG. Seit 2010 wird er in Kooperation mit der Jeunesses Musicales Deutschland durchgeführt. Schirmherrin war 2014 Kammersängerin Christa Ludwig. Die „Goldene Viktoria” ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro dotiert.

Markus Hinterhäuser, österreichischer Pianist und Kulturmanager, erhält den Musikpreis des „Heidelberger Frühlings“. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt Persönlichkeiten, die sich für die Vermittlung von klassischer Musik einsetzen. Selten finde man einen Künstler, der nebenbei auch als Kunstermöglicher unterwegs sei und auf beiden Bühnen so starke Zeichen setze wie Markus Hinterhäuser, heißt es in der Begründung der Jury. Hinterhäuser ist der designierte Leiter der Salzburger Festspiele ab 2016.

Hans Drewanz erhält den mit 5.000 Euro dotierten Darmstädter Musikpreis 2014. Die Jury würdigte den Dirigenten, der 1963 als jüngster Generalmusikdirektor an das Staatstheater Darmstadt kam. Er gestaltete dort über 30 Jahre lang das Musikleben entscheidend mit. Der Darmstädter Musikpreis wird seit 2005 jährlich vom Darmstädter Förderkreis Kultur und der Sparkasse Darmstadt verliehen. Die Laudatio auf den diesjährigen Preisträger hielt der Musikjournalist Gerhard Rohde.

Darren Pene Pati, Tenor aus Neuseeland, hat den Mont-serrat-Caballé-Wettbewerb in
Saragossa gewonnen. Der Preis ist mit 12.000 Euro dotiert. Insgesamt waren 304 Sängerinnen und Sänger aus 58 Ländern angetreten. Bewerben können sich junge Sängerinnen und Sänger zwischen 18 und 30 Jahren.

Ludger Vollmer, Komponist, wurde mit dem Weimar-Preis 2014 geehrt. Die Auszeichnung wird seit 1990 von der Stadt Weimar an Personen verliehen, die sich um das geistig-kulturelle Ansehen der Stadt Weimar verdient gemacht haben. Er ist mit 5.000 Euro dotiert. Der 53-jährige in Weimar lebende Vollmer hat zahlreiche Opern komponiert, darunter „Gegen die Wand“ und „Lola rennt“.

Geburtstage

Thomas Allen, englischer Sänger, wurde 70 Jahre alt. 26-jährig debütierte der Bariton an der Royal Opera Covent Garden, deren Ensemble er noch immer angehört. Daneben startete Allen eine Weltkarriere. Unter anderem sang er regelmäßig an der Bay-
erischen Staatsoper, wo er zum Kammersänger ernannt wurde, bei den Salzburger Festspielen und dem Glyndebourne Festival sowie an der New Yorker Met.

Birgit Keil, weltberühmte Tänzerin und Choreografin, feierte ihren 70. Geburtstag. 1944 im damaligen Sudetenland geboren, begann sie früh mit dem Tanzen. John Cranko, Direktor des Stuttgarter Balletts, entdeckte sie und holte sie 1961 nach Stuttgart. 1963 wurde sie dort Solistin, später Erste Ballerina. Keil tanzte bis zum Alter von 50 Jahren. 1995 gründete sie in Stuttgart eine Tanzstiftung, die Nachwuchstänzer fördert. Birgit Keil ist außerdem Direktorin und Professorin der Akademie des Tanzes der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Mannheim und Ballettdirektorin am Badischen Staatstheater Karlsruhe.

Hans Sotin, deutscher Opernsänger, feierte seinen 75. Geburtstag. 1964 wurde er als erster Bassist an die Hamburger Staatsoper verpflichtet und startete bald eine weltweite Karriere. Mit dem Ensemble der Hamburger Oper gastierte er in Montreal, New York, Stockholm und bei den Festspielen von Edinburgh. 1972 gab er sein Debüt an der Met in New York. Berühmt wurde er vor allem als Wagner-Interpret. Bei den Bayreuther Festspielen sang er viele Jahre lang die wichtigen Bass-Rollen. In Hamburg wurde er zum Kammersänger ernannt.

Christoph von Dohnányi, Dirigent, wurde 85 Jahre alt. Er war Sohn des als Widerstandskämpfer hingerichteten Hans von Dohnányi. Nach dem Krieg studierte er zunächst Jura, wechselte aber schnell zur Musik. Mit 27 Jahren wurde er der jüngste GMD Deutschlands in Lübeck. Nach Stationen in Kassel, Köln und Frankfurt wurde er 1977 Intendant der Hamburgischen Staatsoper. Es folgten Tätigkeiten als Musikdirektor des Cleveland Orchestra, als Chefdirigent des Philharmonia Orchestra London und als Chefdirigent des Sinfonieorchesters des NDR.

Verstorben

Magda Olivero, Opernsängerin, ist im Alter von 104 Jahren gestorben. Sie startete ihre Karriere in den 1930er-Jahren in Turin und sang in Mailand, Neapel und Triest. Nach einer 10-jährigen Karrierepause betrat sie Anfang der 1950er-Jahre wieder die Bühne und setzte sich nun auch international durch. Neben Engagements an der Scala trat sie auch in Paris und London, Amsterdam und Brüssel, in Wien sowie in Nord- und Südamerika auf. Im Alter von 65 Jahren sang sie erstmals an der Met in New York und stand bis in die 1990er-Jahre auf der Bühne.

Anny Felbermayer, Sopranistin, ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Mehr als 30 Jahre lang war die österreichische Sängerin Mitglied im Ensemble der Wiener Staatsoper. Sie trat außerdem mehrfach bei den Salzburger Festspielen auf und war unter anderem Gast an der Mailänder Scala, am Théâtre de la Monnaie und am Teatro Liceu in Barcelona. Felbermayer wurde 1983 zur Österreichischen Kammersängerin ernannt.

Nachrichten

Preisgekrönt: „Traumkinder“. Foto: Heiko Dittrich

Preisgekrönt: „Traumkinder“. Foto: Heiko Dittrich

BERLIN: Das Tanzprojekt „Traumkinder – Wenn der Schlaf mit mir tanzen will“ des Staatsballetts Berlin hat den ersten Preis des „Kinder zum Olymp!“-Wettbewerbs in der Sparte Musiktheater gewonnen. Das Projekt wurde vom Staatsballett und dem Verein „Tanz ist Klasse!“ initiiert und entstand in Kooperation mit der Deutschen Stiftung Schlaf. Im Mai diesen Jahres erlebte die Produktion ihre Uraufführung in der Staatsoper. 28 kulturelle Kooperationsprojekte machten das Rennen beim „Kinder zum Olymp!“-Wettbewerb der Kulturstiftung der Länder. Die Auszeichnungen sind mit Preisgeldern von insgesamt 34.000 Euro dotiert.

Berlins Kulturstaatssekretär Tim Renner hat gefordert, Opern im Internet gratis zu übertragen. Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, bezeichnete diese Forderung im Interview mit Deutschlandradio prompt als „kontraproduktiv“. „Es wird so getan, als könnte man alles kostenlos ins Netz stellen und als würde es so etwas wie eine Grundverpflichtung geben“, erklärte Zimmermann. Man müsse mit dem Thema verantwortungsvoller umgehen und erst einmal die Rechte klären. Wenn Kunst digitalisiert und ins Netz gestellt werde, müsse es für die Künstler eine angemessene Vergütung geben.

Die von Vladimir Malakhov gegründete Stiftung „Malakhov Foundation“ hat in Berlin den ersten europäischen Ballettpreis vergeben. Der „Taglioni – European Ballet Award“ wurde in 13 Kategorien für Spitzenleistungen junger Talente sowie für besondere Leistungen auf dem Gebiet von Tradition und Innovation im Ballett ausgelobt. Unter anderem wurden Julia Stepanowa und Xander Parish als beste Nachwuchs-
tänzer ausgezeichnet. Beste Nachwuchschoreografin ist laut der Expertenjury die Slowakin Natalia Horecna.

BONN: Neben der Deutschen Post will nun auch die Deutsche Telekom AG das geplante neue Festspielhaus in Bonn unterstützen. Die Vorstandsvorsitzenden der beiden Konzerne trafen sich mit Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, um über das Bauprojekt zu sprechen. Die Grünen forderten, die Budgetplanungen für die Betriebskosten öffentlich zu machen. Die Baukosten für das Haus werden auf 70 Millionen geschätzt; davon will die Deutsche Post 30 Millionen übernehmen. Der Rest soll aus Privatspenden bestritten werden.
Unter dem Motto „Götterfunken“ ist das erste Beethovenfest unter der Leitung von Nike Wagner zu Ende gegangen. Der größte Teil des Programms ging allerdings noch auf die Planung von Wagners Vorgängerin Ilona Schmiel zurück. Die Bilanz des Festivals fiel positiv aus. Insgesamt wurden 39.000 Eintrittskarten für 60 Veranstaltungen an 21 Spielstätten in Bonn und Umgebung verkauft. 33 der Konzerte waren ausverkauft, die Auslastung betrug 87 Prozent.

GELSENKIRCHEN: Mit einer umfassenden Bilanz der letzten drei Jahre hat sich Heiner Goebbels als Intendant der Ruhrtriennale verabschiedet. Turnusgemäß wechselt die Leitung des renommierten Festivals nach der Saison 2014. Goebbels gab für das soeben zu Ende gegangene Festival eine Auslastung von etwa 90 Prozent bekannt. Die Besucher der letzten drei Jahre seien jünger gewesen als die der vorhergehenden Zyk-len. Viele Uraufführungen und Eigenproduktionen hatten das Programm geprägt. In diesem Jahr waren mehr als die Hälfte der Produktionen Uraufführungen, Neuproduktionen und Deutschlandpremieren.

LEIPZIG: Im Etat des Gewandhauses ist ein Defizit von mehr als 1,5 Millionen Euro entstanden. Von dieser Summe sei eine knappe Million nicht durch Eigenkapital des Hauses gedeckt, berichtete die Leipziger Volkszeitung. Ursachen für das Haushaltsloch seien die unerwartet hohen Tarifsteigerungen sowie Fehler im Wirtschaftsplan. Diesen habe ein von einer städtischen Beraterfirma ans Gewandhaus ausgeliehener Mitarbeiter erstellt. Grund für das Defizit war offenbar auch der Ausfall zweier geplanter Konzerte mit Bryan Ferry.

NÜRNBERG: Bei einem „Ortstermin“ im Nürnberger Opernhaus hat sich der Bayerische Finanzminister Markus Söder für eine schnelle Lösung zu den anstehenden Sanierungsarbeiten ausgesprochen. Das 1905 gebaute Haus ist dringend sanierungsbedürftig. Als Ausweichquartier während der Arbeiten soll ein Konzertsaal dienen, der allerdings erst noch gebaut werden muss. Eine Machbarkeitsstudie zeige, dass in Nürnberg ein Bedarf an weiteren Kulturveranstaltungen bestehe, die in einem solchen Konzertsaal durchgeführt werden könnten, wird Nürnbergs Kulturreferentin Julia Lehner im Bayerischen Rundfunk zitiert. Söder kündigte an, dass sich der Freistaat am Bau des Saales mit 50 Prozent beteiligen werde, warnte aber zugleich vor einer Kostenentwicklung wie bei der Hamburger Elbphilharmonie.

STUTTGART: Die Sanierung des Stuttgarter Opernhauses verzögert sich. Ein Gutachten hatte im Juli einen Finanzbedarf von bis zu 300 Millionen Euro errechnet. Die Stadt und das Land Baden-Württemberg wollen sich mit Bewertung und Planung nun Zeit lassen. Erste Ergebnisse wurden für die Frühjahrssitzung des Verwaltungsrates der Staatstheater angekündigt. Eine Sanierung des über 100 Jahre alten Hauses gilt als unvermeidlich.

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