Namen & Fakten
Personalia
Marco Goecke. Foto: Regina Brocke
Marco Goecke wird ab der Spielzeit 2019/2020 Ballettdirektor an der Staatsoper Hannover. Er startet zeitgleich mit der designierten Opernintendantin Laura Berman. Nach seiner Ballettausbildung in München und Den Haag hatte Goecke Engagements an der Staatsoper Berlin und am Theater Hagen. Im Anschluss schuf er Choreografien für verschiedene renommierte Compagnien im In- und Ausland. 2005 wurde Marco Goe-
cke zum Hauschoreografen des Stuttgarter Balletts ernannt. 2013 wurde er Associate Choreographer beim Nederlands Dans Theater.
Valery Gergiev verlängert seinen Vertrag als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker bis zum Jahr 2025. Zur Bedingung machte der russische Dirigent eine hochwertige Ausweichspielstätte für die Philharmoniker in den Jahren ab 2020. Ab diesem Zeitpunkt ist die Generalsanierung des Kulturzentrums Gasteig geplant. Im Münchner Stadtrat stimmten die Vertreter der Grünen und der Rosa Liste gegen die Verlängerung. Unter anderem hatte Gergiev bei seinem Amtsantritt für Schlagzeilen gesorgt, weil er Putins restriktive Haltung gegenüber Homosexuellen unterstützt hatte.
Joachim Kümmritz, derzeit Intendant des Volkstheaters Rostock und des Theaters Neubrandenburg/Neustrelitz, behält diese Doppelfunktion bis 2019. Nachdem die eigentlich geplante Fusion zwischen den Theatern Neubrandenburg/Neustrelitz und dem Theater Vorpommern (Greifswald/Stralsund) auf Eis liegt, war die Vertragsverlängerung nötig geworden. Designierter Intendant für das geplante (fusionierte) Staatstheater Nordost ist Dirk Löschner. Vor seinem Einsatz als Doppelintendant war Kümmritz Generalintendant am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin.
Christopher Ward wird am 1. August 2018 GMD am Theater Aachen. Der erst 37-jährige gebürtige Brite wurde 2005 Kapellmeister und Solorepetitor am Staatstheater Kassel. Von 2009 bis 2013 war er Kapellmeister an der Bayerischen Staatsoper; 2014 wechselte er als Erster Kapellmeister an das Saarländische Staatstheater.
John Neumeier, 78-jähriger Ballettintendant des Hamburg Balletts, verhandelt mit der Hamburger Kulturbehörde über eine Verlängerung seines Vertrags. Neumeier leitet die Truppe seit 45 Jahren. Sein jetziger Vertrag läuft 2019 aus.
Yoel Gamzou, seit Beginn der Spielzeit 2017/2018 Musikdirektor am Theater Bremen, hat seinen Vertrag frühzeitig bis 2022 verlängert. Zeitgleich mit der Vertragsverlängerung wurde ihm auch die Funktion des Generalmusikdirektors übertragen. Der erst 29-jährige Gamzou wuchs in Israel auf und ging 15-jährig zum Studium nach New York. 2010 wurde er Chefdirigent der Neuen Philharmonie München, 2012 Erster Kapellmeister und stellvertretender GMD beim Staatsorchester Kassel.
Sylvain Cambreling wird ab der Spielzeit 2018/2019 Chefdirigent der Symphoniker Hamburg. Er folgt auf Sir Jeffrey Tate, der im Juni 2017 überraschend gestorben war. Derzeit ist Cambreling GMD der Staatsoper Stuttgart, die er zur kommenden Spielzeit verlässt.
Jörg Gade, Intendant und Geschäftsführer des Theater für Niedersachsen, hat angekündigt, seinen bis 2020 laufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Gade leitet das TfN seit seiner Gründung 2007. Zuvor war er seit 2004 Intendant der Landesbühne Hannover, die 2007 mit dem Stadttheater Hildesheim zum Theater für Niedersachsen fusionierte.
Christian Wulff und Henning Scherf. Foto: Johanna Scheffel
Christian Wulff ist neuer Präsident des Deutschen Chorverbands (DCV). Der Altbundespräsident wurde von der Mitgliederversammlung des DCV in Berlin ohne Gegenstimmen für die nächsten vier Jahre an die Spitze des Präsidiums gewählt. Wulff
tritt damit die Nachfolge des ehemaligen Bremer Bürgermeisters Henning Scherf an, der den Verband seit 2005 geführt hat.
Ausgezeichnet
Mariss Jansons, Chefdirigent von Chor und Symphonieorchester des BR, wurde mit der Ehrenmitgliedschaft der Berliner Philharmoniker ausgezeichnet. Seinen ersten Auftritt am Dirigentenpult der Berliner Philharmoniker hatte Mariss Jansons 1971 im Rahmen des zweiten internationalen Herbert-von-Karajan-Dirigierwettbewerbs. Seit 1976 leitete er das Orchester in 95 Konzerten in Berlin und auf diversen Konzertreisen.
Josy Santos, Mezzosopranistin aus Brasilien, und Samuel Hasselhorn, Bariton aus Deutschland, haben den mit insgesamt 20.000 Euro dotierten Emmerich Smola Förderpreis gewonnen. Gekürt wurden die beiden Sieger des Gesangswettbewerbs per Publikumsentscheid. Josy Santos ist seit der Spielzeit 2017/2018 Ensemblemitglied am Staatstheater Hannover. Der 27-jährige Samuel Hasselhorn studierte an den Musikhochschulen in Hannover und Paris. Der Emmerich Smola Förderpreis wird seit 2004 jährlich von der Stadt Landau in Kooperation mit dem SWR an junge Sängerinnen und Sänger verliehen, die bereits an Opernhäusern engagiert sind oder einen internationalen Wettbewerb gewonnen haben.
Sonja Isabel Reuter gewinnt den Richard-Wagner-Nachwuchspreis 2018. Die 23-jährige Sopranistin studiert an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar. Mit dem Richard-Wagner-Nachwuchspreis der Richard-Wag-ner-Stiftung Leipzig werden junge Nachwuchskünstler geehrt, die ihr überdurchschnittliches Können mit intellektuellem Zugang zum Werk und der Ideenwelt Richard Wagners unter Beweis gestellt haben. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
François-Xavier Roth, seit 2015 Gürzenich-Kapellmeister und Generalmusikdirektor der Stadt Köln, ist in den Orden der französischen Ehrenlegion, die „Légion d’Honneur“, im Rang eines „Chevalier“ aufgenommen worden. Die französische Kulturministerin Françoise Nyssen verlieh die Insignien an Roth im Januar im Rahmen eines Konzertes in Paris.
Meg Stuart, amerikanische Tänzerin und Choreografin, wird für ihr Lebenswerk mit dem Goldenen Löwen der Biennale di Venezia ausgezeichnet. Sie werde geehrt, weil sie eine neue Sprache und eine neue Methode für jedes Werk entwickle und weil sie mit Künstlern aus verschiedenen Sparten zusammenarbeite, so die Begründung der Jury. Die Auszeichnung wird ihr am 22. Juni 2018 zur Eröffnung der Biennale überreicht.
Joyce DiDonato, Mezzosopranistin, wird mit dem Preis der Dresdner Musikfestspiele 2018 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert. Überreicht wird er der amerikanischen Sängerin am 28. Mai im Rahmen eines Konzerts der Musikfestspiele.
Ádám Fischer, Principal Conductor der Düsseldorfer Symphoniker und Chefdirigent des Danish Chamber Orchestra, erhält den Wolf-Preis in der Kategorie Musik. Der Preis wird von der in Israel ansässigen Wolf Foundation an herausragende Persönlichkeiten verliehen, die sich in besonderem Maße durch ihr humanitäres Engagement auszeichnen. Die Auszeichnung ist mit 100.000 US-Dollar dotiert. Ádám Fischer teilt sich den Preis in der Kategorie Musik mit Paul McCartney.
Geburtstage
Riccardo Chailly wurde 65 Jahre alt. Bereits mit 21 Jahren wurde er Assistent von Claudio Abbado an der Mailänder Scala. Schon wenige Jahre später war er gefragter Gast an den internationalen Bühnen. Von 1982 bis 1989 war er Chefdirigent des Radiosinfonieorchesters Berlin, von 1986 bis 2002 in gleicher Position beim Concertgebouw-Orchester in Amsterdam. 2005 wurde Chailly Chefdirigent des Gewandhausorchesters und GMD der Oper Leip-zig. GMD blieb er allerdings nur bis 2008; den zunächst bis 2020 verlängerten Vertrag mit dem Gewandhaus beendete er 2016. 2015 wurde er zum Musikdirektor der Mailänder Scala ernannt.
Colette Lorand feierte ihren 95. Geburtstag. Die Sopranistin aus der Schweiz debütierte 1945 am Stadttheater Basel. 1951 kam sie als Ensemblemitglied zur Oper Frankfurt, 1955 zur Hamburgischen Staatsoper. Es folgten Gastauftritte an den großen Bühnen im In- und Ausland. Insgesamt stand sie 40 Jahre lang auf der Opernbühne.
Hans-Joachim Hespos feierte seinen 80. Geburtstag. Bereits mit 12 Jahren schrieb er erste Kompositionen. Nach seinem Pädagogik-Studium wurde er für 22 Jahre Lehrer. Seit 1967 erhielt er zahlreiche Kompositionsaufträge aus dem In- und Ausland. Er wurde mit vielen Preisen und Auszeichnungen geehrt und war auch als Dozent und Gastprofessor in der Lehre tätig. 2005 wählte die Zeitschrift „Opernwelt“ sein Werk „i O P A L“ zur Opernur-
aufführung des Jahres.
Georgette Tsinguirides, Tänzerin, Ballettmeisterin und Choreologin, wurde 90 Jahre alt. Nach ihrer Ausbildung in Stuttgart und London übernahm sie 1945 ihr erstes Engagement am Staatstheater Stuttgart und wurde dort 1957 zur Solistin ernannt. Sie tanzte bei John Cranko und dokumentierte dessen Choreografien in der Tanzschrift „Benesh Movement Notation“. Sie wurde zur ersten hauptberuflichen Tanzschrift-Expertin. Tsinguirides wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem erhielt sie 2006 die Ehrenmitgliedschaft des Stuttgarter Staatstheaters und 2010 den Deutschen Tanzpreis.
Gestorben
Marietheres List. Foto: altrofoto
Marietheres List ist im Alter von 72 Jahren gestorben. In einer Theaterfamilie aufgewachsen, studierte List Theaterwissenschaft und Musikgeschichte. 1975 wurde sie Leiterin des Künstlerischen Betriebsbüros der Vereinigten Bühnen Graz, 1977 wechselte sie in gleicher Funktion an die Städtischen Bühnen Nürnberg. Es folgten Stationen in Stuttgart, am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen, Essen und Nizza. 1988 wurde sie Intendantin am Theater Regensburg, wo sie bis 2002 blieb.
Karin von Aroldingen, ehemalige Primaballerina, starb 76-jährig in New York. Geboren in Greiz in Thüringen, wuchs sie nach dem Krieg in Westberlin auf und wurde Mitglied des Frankfurter Ballett-Ensembles. In den 1960er-Jahren ging sie in die USA, wo sie vor allem mit George Balanchine arbeitete.
Wolfgang Hauswald, Intendant und Dramaturg, ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Der in Swinemünde geborene Theatermann war Dramaturg an verschiedenen Häusern der DDR, ab 1980 am Schauspiel in Leipzig. Dort war er zeitweilig auch stellvertretender Generalintendant, von 1989 bis 1993 Intendant. Anschließend wurde er Intendant in Zwickau und begleitete den Fusionsprozess mit dem Theater Plauen. Nach Abschluss der Fusion war er bis 2008 Intendant des Theaters Plauen-Zwickau.
Nachrichten
BERLIN: Der „TANZPAKT Stadt-Land-Bund“ vergibt in einer ersten Förderrunde eine Summe von insgesamt 2.185.300 Euro. Der Tanzpakt ist eine gemeinsame Initiative von Kommunen, Bundesländern und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zur Exzellenzförderung im Tanz. Aus 26 eingereichten Projekten wurden von einer Jury acht für die Förderung ausgewählt. Antragsschluss für die zweite Förderrunde von „TANZPAKT Stadt-Land-Bund“ ist der 14. Dezember 2018.
Johannes Öhman und Sasha Waltz haben das Programm der ersten Saison der neuen Intendanz beim Staatsballett Berlin vorgestellt. Zu Beginn der Spielzeit 2018/2019 wird Johannes Öhman die Intendanz übernehmen, Sasha Waltz wird ab der Saison 2019/2020 mit ihm gemeinsam die Compagnie leiten. Fünf Premieren – darunter drei Kreationen – und vier Wiederaufnahmen stehen auf dem Spielplan. Als Premieren wurden die klassischen Ballettproduktionen „La Bayadère“ von Alexej Ratmansky und „La Sylphide / Napoli“ von Frank Andersen sowie die mehrteiligen Ballettabende „Celis / Eyal“, „Van Dijk / Eyal“ und „Balanchine / Forsythe / Siegal“ angekündigt. „Wir ehren die Vergangenheit und erschließen die Zukunft: Für uns beide ist es wichtig, neue Werke zu zeigen, Kreationen für die Compagnie in Auftrag zu geben und zugleich auch das reiche Erbe des Tanzes seit Bestehen dieser Kunstform sichtbar zu machen“, so Johannes Öhman über die langfristige Vision für die künstlerische Gestaltung des Spielplans.
Vier bis fünf Millionen Euro soll der Wasserschaden kosten, der im Dezember kurz vor Weihnachten die Deutsche Oper lahmgelegt hat. Ausgelöst worden war der Schaden durch die Sprinkleranlage, die versehentlich durch Putzkräfte in Gang gesetzt wurde. Bis Ende Mai sollen alle Schäden behoben sein.
Eigentlich dachte man, die Renovierung der Staatsoper Unter den Linden sei „unter Dach und Fach“. Jetzt wurde bekannt, dass die Umbaukosten sich noch einmal um 40 Millionen Euro erhöht haben und nun bei stolzen 439 Millionen Euro liegen. Grund dafür sei vor allem die Beschleunigung der Bauarbeiten gewesen, um die Eröffnung im Oktober halten zu können. Das teilte die Berliner Senatsbauverwaltung mit.
BONN: Das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ),
eine Einrichtung des Deutschen Musikrats, hat ein neues Informationsportal „Musik und Integration“ ins Leben gerufen. Darin werden musikalische Flüchtlingsprojekte vorgestellt. Das Portal will Hilfestellung sowie Möglichkeiten der Recherche, des Austauschs und der Vernetzung bieten. Mit Porträts und Interviews, wissenschaftlichen Fachbeiträgen oder Informationen zu Fortbildungen und Projektförderung soll es eine bundesweite Plattform für Akteure und Veranstalter sein.
FRANKFURT/MAIN: Die Deutschsprachige Opernkonferenz übernimmt den Götz-Friedrich-Preis. Götz Friedrich hatte den Preis seinerzeit gestiftet, um den besonders Begabten unter dem Nachwuchs eine Chance zu geben. Die lange Zeit der niedrigen Zinsen bringt die Stiftung jedoch in Schwierigkeiten. Die Deutschsprachige Opernkonferenz hat sich daher entschlossen, die Finanzierung des Götz-Fried-rich-Preises zu übernehmen. Als Preis der Deutschsprachigen Opernkonferenz wird er in Zukunft in zweijährigem Rhythmus von einer Jury aus vier Opernintendanten vergeben.
MÜNCHEN: Die Münchner Philharmoniker werden während der Generalsanierung des Kulturzentrums Gasteig in einen extra für die Interimsphase errichteten hölzernen Konzertsaal umziehen. Der Saal soll auf einem Gelände der Stadtwerke im Münchner Süden gebaut werden, zirka 1.800 Besucher fassen und etwa 30 Millionen Euro kosten. Ab 2020 steht die Sanierung des Gasteig an, die mehrere Jahre dauern wird. Unter anderem soll die Akustik im Konzertsaal des Kulturzentrums verbessert werden.
NEUSTRELITZ: Planungssicherheit bis 2025 gibt es endlich für die Deutsche Tanzkompanie in Neustrelitz. Der Innenminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern Lorenz Caffier überreichte der Truppe einen Bewilligungsbescheid über vier Millionen Euro, die das Land bis zum Jahr 2025 zusteuert. Die Stadt Neustrelitz und der Kreis Mecklenburgische Seenplatte sind mit jeweils 75.000 Euro, die Stadt Neubrandenburg mit 50.000 Euro im Boot. Die Deutsche Tanzkompanie Neustrelitz wurde 1991 als privatrechtliche und gemeinnützige Stiftung gegründet und tritt auch international auf. Derzeit hat sie 15 Tänzerinnen und Tänzer.
Theater Würzburg. Foto: Nik Schölzel
WÜRZBURG: Grünes Licht für die Theatersanierung des Mainfranken Theaters Würzburg: Zunächst hatte sich der Werkausschuss für die Erweiterung und Sanierung ausgesprochen, dann gab auch der Stadtrat seine Zustimmung. Grundlage für den Beschluss war eine Machbarkeitsstudie, die in den letzten Monaten ausgearbeitet worden war. Geplant sind ein zusätzliches „Kleines Haus“, ein Ballettprobenraum im neuen Kopfbau und ein neuer Orchesterprobenraum. Der Haupttrakt wird saniert, die Werkstätten sollen vergrößert werden. Außerdem sollen sämtliche ausgelagerte Theaterbereiche ins Theatergebäude verlegt werden. Insgesamt sollen die Bau- und Sanierungsmaßnahmen 65 Millionen Euro kosten. Neben der Stadt Würzburg als Trägerin des Theaters beteiligen sich der Freistaat Bayern, der Bezirk Unterfranken und die Sparkassenstiftung an den Sanierungskosten.
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