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Sanierung in Gefahr
Das Augsburger Theater muss saniert werden. Ursprünglich sollte es in der kommenden Spielzeit noch für den Theaterbetrieb zur Verfügung stehen. Nun wurde bekannt, dass das Haus bereits zum Ende der laufenden Spielzeit für dann sechs Jahre geschlossen wird. Der vorgezogene Termin hat Noch-Intendantin Juliane Votteler „kalt erwischt“. Sie war davon ausgegangen, ihre letzte Spielzeit in Augsburg noch in den gewohnten Räumen leiten zu können, muss aber nun Ausweichquartiere finden, um möglichst viele der geplanten Aufführungen der nächsten Spielzeit realisieren zu können. Bereits zuvor hatte es viel Wirbel um die Sanierung gegeben. Mit einer Unterschriftenaktion wollen Augsburger ein Bürgerbegehren erreichen, das die gesamte Sanierung in Frage stellt. Die Gegner der Sanierung argumentieren mit der hohen Schuldenlast der Stadt. Die Stadt Augsburg muss nach derzeitiger Planung 70 Millionen Euro beisteuern, 100 Millionen sollen – zweckgebunden – vom Freistaat Bayern kommen. Das Theater reagiert auf die Bedenken aus der Bevölkerung. „Wir sind überzeugt, dass die Sanierung des Theaters kein Luxusprojekt ist, sondern eine dringende Notwendigkeit! Die Möglichkeiten und Potenziale eines sanierten Stadttheaters sind vielfältig und um ein Vielfaches gesteigert gegenüber dem jetzigen Zustand.“ Auf einem Flugblatt mit dem Titel „Ja ich will“ informiert das Haus über die geplante Sanierung und bittet die Augsburger Bürger um Unterstützung.
Weltmeister im Rückwärtsrudern: Gordi für Benjamin Hoff
Im Rahmen der Internationalen Musikmesse in Frankfurt am Main wurde Benjamin Hoff, Thüringens Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Chef der Staatskanzlei des Freistaates Thüringen, als diesjähriger Träger des Negativpreises „Musik-Gordi“
präsentiert. Die Initiatoren des Negativpreises, der Deutsche Musikrat und die neue musikzeitung, bezeichneten den Minister als „aktuellen Weltmeister im verbalen Rückwärtsrudern“. Zur Auswahl standen neben Hoff Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft, und Erik O. Schulz, Oberbürgermeister von Hagen. Christian Höppner, Chefredakteur des Musikforums, und Theo Geißler, Herausgeber der neuen musikzeitung, erklärten: „Die von Minister Hoff zu verantwortenden Abbaupläne in der Orchesterlandschaft Thüringen gefährden maßgebend die kulturelle Vielfalt im Land. Der große Reichtum kreativer Potenziale in der Theater- und Orchesterlandschaft Thüringen steht für eine beispiellose kulturelle Vielfalt, die im Sinne der UNESCO-Konvention ‚Kulturelle Vielfalt‘ geschützt und gefördert werden muss. Mit der Verleihung des ‚Musik-Gordi‘ fordern wir Minister Hoff auf, den gordischen Knoten zu durchschlagen und eine zukunftsorientierte Kulturpolitik zu verfolgen, die die Bedeutung der regionalen Infrastruktur in Thüringen nicht auf‘s Spiel setzt.“
Verwertungsgesellschaftengesetz: GVL protestiert gegen drastische Fehlentwicklungen
Die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL) hat auf den aktuellen Regierungsentwurf zum Verwertungsgesellschaftengesetz (VGG) reagiert und die Abgeordneten des Deutschen Bundestages in einer Pressemeldung aufgefordert, diesem Entwurf nicht zuzustimmen. „Vielmehr sollten die Abgeordneten zum ursprünglichen Ziel des Gesetzentwurfs zurückkehren, Kreative und ihre Produzenten zu stärken und die drastischen Fehlentwicklungen bei der Privatkopieabgabe durch die Gerätehersteller und -importeure endlich zu korrigieren“, so die GVL. Den Kreativen und ihren Produzenten werde seit Jahren eine angemessene Geräte- und Speichermedienabgabe vorenthalten. Zum Hintergrund: Mit dem neuen Verwertungsgesellschaftengesetz soll zum einen die EU-Richtlinie über die kollektive Rechtewahrnehmung umgesetzt werden, die erstmals das Recht der Verwertungsgesellschaften in der Europäischen Union harmonisiert. Zum anderen reformiert der Entwurf das Verfahren zur Bestimmung der urheberrechtlichen Vergütung für Geräte und Speichermedien. Hierbei geht es insbesondere um die Privatkopievergütung. Die GVL erklärte, der geltende Koalitionsvertrag sehe vor, eine Hinterlegungspflicht aller Geräte- und Speichermedienhersteller für die Ansprüche der Kreativen einzuführen. „Auf dieser Basis enthielt der Referentenentwurf zum VGG einen mit allen Beteiligten abgestimmten, tragfähigen Kompromiss. Im aktuellen Regierungsentwurf jedoch wird die Pflicht zur Sicherheitsleistung faktisch außer Kraft gesetzt, indem sie auf Unternehmen beschränkt wird, die insolvenzgefährdet sind.“ Dies, so die GVL, müsse im Sinne des ursprünglichen Gesetzentwurfs korrigiert werden. |