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Kulturpolitik

7.000 Setzlinge – Szenen für Morgen

Eine neue Aktion des Netzwerks „Performing for Future“

In der Ausgabe 04-05/2022 von „Oper & Tanz“ haben wir über das Projekt „Auf die Plätze! Endlich! Los! – Theater-Staffellauf fürs Klima“ des Netzwerks für Nachhaltigkeit in den Darstellenden Künsten „Performing for Future“ berichtet. Im Mai 2022 hatten 49 Theater, Theaterfestivals und freie Ensembles zwei Apfelbäumchen auf zwei Routen durch die Bundesrepublik transportiert. Begleitet wurde dieser Staffellauf von zahlreichen kreativen Aktionen und Events an den Standorten der Theater und Ensembles. In Augsburg schließlich wurden die kleinen Apfelbäume gepflanzt.

7.000 Setzlinge – Szenen für Morgen

7.000 Setzlinge – Szenen für Morgen

Nun gibt es mit „7.000 Setzlinge – Szenen für Morgen“ ein weiteres Vorhaben: Das Netzwerk hat mit dieser Aktion Dramatiker*innen und Schreibende aus Literatur, Musik, Poesie und Wissenschaft dazu aufgerufen, „Szenen für Morgen“ zu entwerfen. „Utopisch“ sollten sie sein, „dystopisch, empowernd oder kontrovers“. In Zusammenhang damit fragt die Arbeitsgruppe „Arts in Action“: Wie sollen, wie wollen, wie werden wir leben? Gefragt waren Texte bis zu 7.000 Zeichen. Insgesamt wurden 65 Texte von 51 verschiedenen Autor*innen eingereicht, darunter Songtexte, Lyrik, Prosa, Monologe, Dialoge et cetera.

Jetzt werden die Texte interessierten Theaterschaffenden, Theatern, Initiativen und Performer*innen zur Verfügung gestellt. Geplant sind zwei Aktionstage im September (22./23.09.). An diesen Tagen dürfen alle Texte rechtefrei genutzt und im öffentlichen Raum oder auf Bühnen aller Art in Szene gesetzt werden. Es geht den Initiator*innen darum, zu Beginn der kommenden Spielzeit altvertraute Plätze (neu) zu besetzen. „An Theatern, in Opernhäusern, Kulturorten, Schulen und auf der Straße spielen wir um und für die Zukunft“, heißt es in der Projektbeschreibung. Und: „Die Welt, wie wir sie kennen, wird es so bald nicht mehr geben. Doch wie die Zukunft aussehen wird, bleibt trotz zahlreicher Modelle, Prognosen und Szenarien ungewiss. Werden wir die schlimmsten Klimafolgen noch verhindern, oder steht uns eine apokalyptische Zukunft bevor? Was wir heute säen, entscheidet über die Welt von Morgen.“

Der Titel der Aktion bezieht sich dabei auf Joseph Beuys‘ „7.000 Eichen“: Zur documenta 7 hatte der Künstler in Kassel Tausende junge Eichen pflanzen lassen – jeweils in Verbindung mit einem Basaltstein. „7000 Eichen – Stadt-verwaldung statt Stadt-verwaltung“, lautete das Motto. Noch heute sind diese Baum-Basalt-Einheiten in Kassel zu sehen. Mit dem Beuys-Zitat: „Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden. Sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen“, läutet das Netzwerk seine neue Aktion auch ein. Inspiriert von dieser Idee des Aktionskünstlers, so die Macher*innen, „lassen wir unsere soziale Performance Text für Text wachsen, verwurzeln uns immer weiter und gießen Ideen darüber, auf dass ein Wald voller Geschichten für Morgen entsteht. Ein Wald, der auch nach der Aktion weiter wächst und mit jeder neuen Inszenierung der entstandenen Texte größer, diverser, kraftvoller und lebendiger wird.“

Ob fünf Minuten oder fünf Stunden, im Theater, auf der Straße oder anderen Orten, ob Lesung, Inszenierung, Performance – für die Kreativität soll es beim In-Szene-Setzen der Texte keine Grenzen geben – außer den planetaren Grenzen natürlich. Für die Performances, Aktionen oder Aufführungen sollen nur wiederverwertete Dinge genutzt werden. Beteiligen können sich die Schreibenden selbst, aber auch Stadt- und Staatstheater, Akteur*innen der freien Szene und andere Künstler*innen, ebenso wie Schüler*innen, Studierende und Aktivist*innen.

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