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Rezensionen
Arvo Pärt
Arvo Pärt: Miserere, CD. Chor des Bayerischen Rundfunks, Münchner Rundfunkorchester, Österreichisches Ensemble für Neue Musik, Howard Arman. BR Klassik
Arvo Pärt: Miserere
Als „Pop-Star der Klassik-Komponisten“ wird Arvo Pärt vermarktet. Dabei vertritt er eher die Position der Stille im Kosmos der Klänge, als ein Repräsentant von Spiritualität. „Musik ist ein Freund, verständnisvoll, empathisch, vergebend, tröstend“ sagt er selbst. Das geht nicht ineins mit den Verlautbarungen des Zentralorgans des Zentralkomitees zur zentralen ästhetischen Feinsteuerung globaler westlicher Musik. Da ist die Fundamentierung schon taffer. Doch der estnische Komponist lässt sich dadurch nicht abbringen von seinen Konzepten. Schon die ersten Töne der aktuellen CD mit dem symptomatischen Titel „Miserere“ öffnen eine ungeahnte akustische Welt. Und die wundervollen Interpreten halten das durch, 71 Minuten und 54 Sekunden. Gegenwartsbezogen und authentisch. Unbedingt in den CD-Player legen und oft hören. Im diskursiven Kontakt mit den tonangebenden Theoretikern.
Wolf Loeckle
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