Namen & Fakten
Personalia
Cornelius Meister wird ab der Saison 2018/2019 Generalmusikdirektor der Staatsoper und des Staatsorchesters Stuttgart. Sein Vertrag läuft zunächst bis 2024. Von 2005 bis 2012 war Meister Generalmusikdirektor der Stadt Heidelberg. Seit 2010 ist er Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Radio-Symphonieorchesters Wien.
Sewan Latchinian, Intendant des Rostocker Volkstheaters, ist bereits zum zweiten Mal fristlos gekündigt worden, diesmal mit einer Mehrheit in der Rostocker Bürgerschaft. Latchinian wird unter anderem vorgeworfen, er habe Interna weitergegeben und die kommende Spielzeit nicht ausreichend geplant. Der streitbare Theatermann war 2014 als Intendant nach Rostock gekommen und hatte sich bis zuletzt gegen Spartenschließungen in der Stadt an der Ostsee zur Wehr gesetzt. Nachfolger ist der in Schwerin scheidende Joachim Kümmritz, der auch Intendant in Neubrandenburg/Neustrelitz ist.
Joana Mallwitz hat ihren Vertrag als Generalmusikdirektorin am Theater Erfurt bis 2018 verlängert. Im September 2014 hatte sie die Stelle angetreten und zunächst bis 2017 unterschrieben.
Klaus Arauner, Generalintendant und Künstlerischer Geschäftsführer am Gerhart-
Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau, sowie Caspar Sawade, kaufmännischer Geschäftsführer am gleichen Haus, verlängerten ihre Verträge bis Juli 2020. Arauner arbeitet seit 1986 am Görlitzer Theater. Im März 2010 wurde er zum Intendanten und Geschäftsführer des Theaters berufen, seit Juli 2010 ist er Generalintendant.
Felix Bender (Foto: Dieter Wuschanski)
Felix Bender wird für die Spielzeit 2016/2017 kommissarischer GMD an den Theatern Chemnitz. Er ist bereits seit 2013 als Erster Kapellmeister in Chemnitz tätig. Nach Vertragsende von Frank Beermann will das Haus den Zeitraum der nächsten Spielzeit nutzen, um eine optimale Entscheidung über die zukünftige GMD-Neubesetzung zu treffen. Ebenfalls mit Beginn der Spielzeit 2016/2017 wird Patrick Wurzel neuer Betriebsdirektor der Oper Chemnitz.
Markus Baisch wird Chordirektor an der Oper Wuppertal. Der gebürtige Stuttgarter war zuletzt Kapellmeister am Landestheater Neustrelitz. Von 2006 bis 2009 war er Kapellmeister und Chordirektor an der Türkischen Staatsoper Istanbul, von 2009 bis 2012 GMD an der Staatsoper Samsun und von 2012 bis 2014 Chordirektor am Staatstheater Darmstadt.
Patrick Wurzel (Foto: Lioba Schöneck)
Jeremy Bines, seit 2009 Chordirektor der Glyndebourne Festival Opera, wird mit Beginn der Saison 2017/2018 Chordirektor an der Deutschen Oper Berlin. Von 2006 bis 2007 war Bines als Korrepetitor an der Königlichen Oper in Kopenhagen tätig und wurde im Anschluss dort zum Chordirektor berufen. In der Spielzeit 2016/2017 wird Raymond Hughes interimistisch die Leitung des Chores der Deutschen Oper Berlin übernehmen. Hughes war von 1991 bis 2007 Chordirektor der Metropolitan Opera New York und von 2007 bis 2009 in gleicher Funktion an der Norwegischen National-
oper Oslo.
Nanine Linning, Tanzchefin am Theater Heidelberg, wird Künstlerische Leiterin des von der Ballettgesellschaft Hannover ausgetragenen Internationalen Wettbewerbs für Choreografie „Choreography“. Nach der diesjährigen 30. Ausgabe löst sie Ed Wubbe – Künstlerischer Direktor und Hauschoreograf des Scapino Ballett Rotterdam – ab, der seit 2004 den Wettbewerb leitete.
Gotthold Schwarz wird neuer Thomaskantor in Leipzig. Unter vier Probekandidaten hat der Rat der Stadt sich für den gebürtigen Zwickauer entschieden. Bereits in den 1990er-Jahren hatte Schwarz den Thomaskantor vertreten und war nach der Amtsniederlegung von Kantor Georg Christoph Bille 2015 Interimskantor geworden.
Ralf Klöter, derzeit Geschäftsführender Intendant am Nationaltheater Mannheim, übernimmt zur Spielzeit 2017/2018 die Position des Geschäftsführenden Direktors an der Hamburgischen Staatsoper.
Sebastian Ritschel wird ab der Spielzeit 2017/2018 neuer Operndirektor der Landesbühnen Sachsen und damit Nachfolger von Jan Michael Horstmann, der das Haus auf eigenen Wunsch zum Ende der Spielzeit 2016/2017 verlässt. Der in Düsseldorf geborene Musiktheaterregisseur Ritschel war bis Ende der Saison 2015/2016 Hausregisseur und Dramaturg am Gerhart-Hauptmann-Theater in Görlitz.
Ausgezeichnet
Thomas Jesatko ist zum Kammersänger am Nationaltheater Mannheim ernannt worden. Jesatko ist bereits seit 1997 Ensemblemitglied in Mannheim. Der gebürtige Nürnberger erhielt nach seinem Gesangsstudium erste Engagements in Darmstadt und Osnabrück, bevor er nach Mannheim kam. Er wurde zu zahlreichen renommierten Festivals eingeladen.
Daniel Barenboim, Dirigent, und Christian Wolff, Musikwissenschaftler, sind in den Orden „Pour le mérite“ aufgenommen worden. Diese Ehrung erhalten Männer und Frauen, die sich durch weit verbreitete Anerkennung ihrer Verdienste in der Wissenschaft und der Kunst einen ausgezeichneten Namen erworben haben.
Aribert Reimann wird mit dem Robert-Schumann-Preis ausgezeichnet. Der Preis wird alle zwei Jahre an Persönlichkeiten für ein herausragendes Lebenswerk auf dem Gebiet der Dichtung und der Musik vergeben. Reimann beeindrucke immer wieder auf‘s Neue als unnachahmlicher Vermittler im intimen Wechselspiel von sprachlichem Lautwert und musikalischem Tonwert, so die Begründung der Jury.
Simon Halsey ist mit der Geschwister-Mendelssohn-Medaille ausgezeichnet worden. Der engagierte Chorleiter und Ehrendirigent des Rundfunkchors Berlin, nahm die Ehrung bei einem Festakt in Berlin entgegen. Die Medaille wird seit 2009 an Menschen verliehen, die einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Berliner Laienchorschaffens geleistet haben. Neben Halsey wurde auch Michael Betzner-Brandt ausgezeichnet.
Nicholas Brownlee, Bass-bariton, hat den Belvedere-Gesangswettbewerb 2016 gewonnen. Der Preis ist mit 7.000 Euro dotiert und beinhaltet darüber hinaus Engagements an den Opernhäusern Erfurt und Tel Aviv. Den zweiten Preis gewann die Sopranistin Noluvuyiso Mpofu aus Südafrika, der dritte Preis ging an Raehann Bryce-Davis, Mezzosopranistin aus den USA. Der Wettbewerb gilt als Sprungbrett für eine Sänger-Karriere in Europa. Zu den früheren Gewinnern zählen unter anderem Angelika Kirchschlager, Angela Gheorghiu und Elina Garanča.
Sayaka Kado, Ensemblemitglied des Ballettensembles am Staatstheater Nürnberg, wird vom Freistaat Bayern mit dem Bayerischen Kunstförderpreis 2016 ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es, Sayaka Kado verfüge über eine exzellente Technik und meistere artistisch höchst anspruchsvolle Rollen. „Sie vermag es, jeder Partie eine einzigartige Tiefe zu verleihen und das Publikum mit ihrer strahlenden Bühnenpräsenz in den Bann zu ziehen.“ Die Verleihung findet am 29. November in der Münchner Filmhochschule statt.
Geburstage
Jürgen Flimm wurde 75 Jahre alt. Er war zunächst im Schauspiel engagiert, unter anderem als Intendant des Schauspiels Köln und des Thalia Theaters Hamburg. Luigi Nonos „Al gran sole carico d’amore“ war seine erste Opernarbeit in Frankfurt. Am Teatro alla Scala in Mailand, der Metropolitan Opera New York, dem Royal Opera House Covent Garden London, der Staatsoper Unter den Linden Berlin, dem Opernhaus Zürich sowie der Wiener und der Hamburgischen Staatsoper hat Jürgen Flimm in den vergangenen Jahren Opernwerke inszeniert. 2000 erarbeitete er bei den Bayreuther Festspielen einen neuen „Ring“. Von 1999 bis 2003 war Jürgen Flimm Präsident des Deutschen Bühnenvereins. Von 2005 bis 2008 leitete er die Ruhrtriennale und war 2007 bis 2010 Intendant der Salzburger Festspiele. Seit September 2010 ist er Intendant der Staatsoper Unter den Linden.
Enoch zu Guttenberg, Dirigent, feierte seinen 70. Geburtstag. Nach seinem Kompositions- und Dirigierstudium wurde er 1967 Leiter der Chorgemeinschaft Neubeuern. 30 Jahre später übernahm er das Orchester „Klangverwaltung“, mit dem er weltweit Konzerte gab und eine Vielzahl von Plattenaufnahmen realisierte. 2000 wurde er Intendant der Festspiele Herrenchiemsee und 2003 zum Ehrendirigenten der Hofer Symphoniker ernannt. Enoch zu Guttenberg war und ist Gast bei zahlreichen renommierten Orchestern, unter anderem bei der Staatskapelle Berlin, den Bamberger Symphonikern, dem NDR Sinfonieorchester und der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken.
Verstorben
Dorothee Hannappel. Foto: Theater Hagen
Dorothee Hannappel, Musikdramaturgin des Theaters Hagen, starb im Alter von 50 Jahren. Ihre künstlerische Laufbahn hatte als Dramaturgieassistentin am TAT Frankfurt begonnen. Engagements unter anderem an den Bühnen der Stadt Köln sowie an den Staatstheatern in Darmstadt und Kassel, schlossen sich an. 2013 kam Dorothee Hannappel nach Hagen. Mit ihr verliere das Theater einen leidenschaftlichen Theatermenschen, der mit seinem umfänglichen Wissen, seiner neugierigen Offenheit und nimmermüden Begeisterungsfähigkeit die Arbeit am Theater immer aufbauend und erhellend begleitet habe, so das Theater Hagen in einer Pressemeldung.
Daniela Dessì, italienische Sopranistin, ist tot. Sie starb im Alter von 59 Jahren. Dessì gehörte zu den bekanntesten Opernsängerinnen und wurde vor allem durch die Interpretation von Verdi- und Puccini-Rollen weltbekannt. In Genua geboren studierte sie in Parma und Siena. Sie war gefragter Gast an zahlreichen Häusern und arbeitete mit den bekanntesten Dirigenten zusammen, unter anderem mit Claudio Abbado, Riccardo Chailly und Zubin Mehta. Dessì widmete sich auch der Kammer- und Kirchenmusik und war darüber hinaus als Gesangspädagogin aktiv.
Martin Hoff, Kapellmeister am Nationaltheater Weimar, ist im Alter von nur 51 Jahren gestorben. Seit 2004 war Hoff in Weimar engagiert – nach Stationen am Opernhaus Halle und am Staatstheater Meiningen. Als inspirierender Künstler, versierter Musiker, verantwortungsvoller Kollege und Freund sei er dem Deutschen Nationaltheater und der Staatskapelle Weimar eng verbunden gewesen und hinterlasse eine Lücke, die menschlich wie künstlerisch nur schwer zu füllen sei, schreibt das Theater in einer Meldung. „Martin Hoff war von der Kraft der Musik überzeugt, liebte seine Arbeit, seine Musiker, seine Sänger und das Publikum. Er konnte begeistern und hat sich stets für sein Theater und sein Orchester engagiert… Vom gefeierten ‚Ring in Weimar‘, an dessen Einstudierung er maßgeblich beteiligt war und zahlreiche Vorstellungen sowie fünf komplette Zyklen dirigierte, über Neue Musik, Musical, Filmkonzert und unterschiedlichste Projekte bis hin zu Familien- und Schülerkonzerten reichte das Spektrum seines Schaffens.“
Fakten
DRESDEN: Vorfreude an der Semperoper auf eine neue Spielstätte, die kurz vor der Fertigstellung steht und im Oktober eröffnet werden soll. Die Bühne „Semper 2“ ist ein großer, kubusartiger Raum und will mit bis zu 200 Plätzen zu einer „Entdeckungsreise in die Welt des Musiktheaters“ einladen. Die neue Sparte „Semperoper Junge Szene“ soll jungen Menschen Lust auf Ballett und Musiktheater machen.
FRANKFURT: Frankfurts neue Kulturdezernentin Ina Hartwig hat sich zur Bedeutung etablierter Institutionen wie Oper oder Schauspiel bekannt; gleichzeitig machte sie deutlich, dass ihr auch die freie Kultur- und Theaterszene sowie „Räume für Experimente“ wichtig seien. Derzeit wird in der Main-Metropole über die Zukunft der Theatergebäude am Willy-Brandt-Platz diskutiert. Oper und Schauspiel sind marode und dringend sanierungsbedürftig. Stadtkämmerer Uwe Becker von der CDU wollte neben Überlegungen zur Sanierung auch die Idee eines Abrisses und Neubaus nicht ausschließen.
HAMBURG: Die Firma Hochtief hat den letzten Vertragstermin vor Gesamtfertigstellung der Elbphilharmonie erfüllt. Am 30. Juni konnte der Konzertbereich übergeben werden. Diese Übergabe ist die Grundlage für den technischen Probebetrieb der Konzertsäle, dieser wiederum ist Voraussetzung für die Abnahme des Gesamtgebäudes am 31. Oktober. Christoph Lieben-Seutter, Generalintendant der Elbphilharmonie, erklärte, man sei „nun endgültig auf der Zielgeraden“. Der fulminante Start des Kartenverkaufs zeige, wie groß die Vorfreude auf die Eröffnung der Elbphilharmonie im Januar 2017 sei.
MÜNCHEN: Nicht alles läuft glatt beim Wechsel des Ballettdirektors des Bayerischen Staatsballetts. Dass etwa die Hälfte der Compagnie mit dem scheidenden Ballettdirektor das Haus verlässt, ist vielerorts gängige Praxis. Allerdings verliert das Haus auch seine wichtigste Sponsorin Irène Lejeune, die dem neuen Ballettdirektor Igor Zelensky kritisch gegenüber steht und die Compagnie deshalb nicht weiter finanziell unterstützen will. Insgesamt hat Lejeune dem Bayerischen Staatsballett in den letzten Jahren mehr als eine Millionen Euro zukommen lassen. Ivan Liška wird zum Abschluss seines Engagements gemeinsam mit seinen Stellvertretern Bettina Wagner-Bergelt und Wolfgang Oberender mit dem Tanzpreis der Landeshauptstadt München 2016 ausgezeichnet.
NEUSTRELITZ: Die Deutsche Tanzkompanie hat – angesichts der drohenden Schließung – ein Jahr Aufschub bekommen. Quasi in letzter Minute schlug Minister Matthias Brodkorb den Gesellschaftern der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz vor, die Tanzkompanie bis Ende 2017 weiterhin zu unterstützen. Dabei geht es um eine Summe von 950.000 Euro. Die „Gnadenfrist“ soll dazu dienen, andere Finanzquellen zu erschließen. Zuvor hatten sich die Beschäftigten der Kompanie geschlossen arbeitslos gemeldet, weil ihre Verträge zum 1. August nichtverlängert oder gekündigt worden waren.
SCHWERIN: Viel Aufsehen erregte bei den Schlossfestspielen 2016 eine besondere Darstellerin auf der Bühne: Beteiligt an der „Aida“ war in diesem Jahr auch Mala, eine 31-jährige Elefantenkuh, begleitet von zwei Kamelen. Zuvor hatten Tierschützer versucht, den Auftritt der Tiere zu verhindern. Ein Beschluss des Stadtparlaments, der Zirkusauftritte von Wildtieren verbietet, kam allerdings zu spät: Da war der Vertrag über die Beteiligung von Mala schon unterschrieben.
Außergewöhnliches „Bühnenpersonal“ in Schwerin. Foto: Silke Winkler
SCHWERIN/ROSTOCK: Die erste Theaterfusion in Mecklenburg-Vorpommern ist perfekt: Das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin und das Landestheater Parchim bilden zukünftig das Mecklenburgische Staatstheater. In Rostock wurde der Vertrag für die Fusion unterzeichnet. Die Sparpolitik des Landes hatte zu dieser Option geführt. Zwischenzeitlich hatten Spartenschließung oder Insolvenz gedroht. Nun gibt es also an zwei Standorten sechs Sparten. Das Land Mecklenburg-Vorpommern wird
Gesellschafter des neuen Fusionstheaters und hält zukünftig 74,9 Prozent. Schwerin und der Landkreis Ludwigslust-Parchim jeweils 10 Prozent und die Stadt Parchim 5,1 Prozent. Über Fusionen im Osten des Landes wird derzeit weiter verhandelt.
VERONA: Die weltberühmte Arena die Verona meldet ein Defizit von 25 Millionen Euro. Sanierungspläne eines extra dafür eingesetzten Verwalters beinhalten die Reduzierung von Stellen und die Auflösung der Ballettcompagnie. Die verantwortliche Trägerstiftung wurde aufgelöst.
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