Hintergrund
Funktioniert...
Der Theater-Website-Check: Theater Krefeld/Mönchengladbach
Wenn man Websites analysiert, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Am Ende zählt nur: Leistet die Website für die verschiedenen Ansprüche der Benutzerinnen und Benutzer das, was sich deren Ersteller dabei gedacht haben? So einfach die Frage wirkt, so schwierig ist sie im Endeffekt zu beantworten. Denn die Ansprüche werden schließlich selten bekannt gegeben. Natürlich hat jeder seine Vorstellung, was man wollen könnte: Die Website soll schön sein, sie soll die potenziellen Wünsche der Besucherinnen und Besucher (Publikum, Presse, Kooperationspartner et cetera) voraussehen und diese schnell zum gewünschten Ziel bringen. Die eierlegende Wollmilchsau soll es schließlich sein, die am besten wie von Zauberhand funktioniert und technisch stets aktuell und sicher (!) ist. Gibt es diese ominöse Website im Theaterbereich?
Leider nein. Die Website des Theaters Krefeld/Mönchengladbach ist alles andere als besonders künstlerisch attraktiv. Sie wirkt fast leer auf hellem Untergrund. Attraktionen für das Auge bleiben aus, man hat eine kühl-nüchterne Website vor sich. Unter einer fast ganz üblichen Navigationsleiste (warum statt eines Homebuttons der Eintrag „Zauberflöte“ platziert ist, ist eigenartig) findet sich aktuell (11. Januar 2020) eine bebilderte Banderole mit den Sparten des Theaters und zwei Einträgen für Extras und Jugend. Ob die Bilder immer zu den Titeln passen (zwei Würfel bei „Konzerte“, eine Mütze bei „Schauspiel“, eine Beethovenzeichnung bei „Ballett“) scheint fraglich. Die darunterliegende Suchmaske mit dem Hinweis „Finden, was läuft“ wirkt rätselhaft: als ob die Websitebesucherinnen und -besucher herausfinden müssten, was da laufe. Wenn darunter dann das Theaterjahr 2020 in großen Buchstaben angekündigt wird, dann aber nur zwei Einträge aufgelistet werden (weil man sich auf den aktuellen Monat Januar beschränkt), könnte man enttäuscht sein. Für jemanden, der die Website regelmäßig aufsucht, mag das dagegen praktikabel sein.
Der Theater-Website-Check: Theater Krefeld/Mönchengladbach
Insgesamt funktioniert die Website aber flüssig. Die Spielplaneinträge sind sachlich und bieten alle nötigen Informationen, die ein Besucher erwartet (Videos, Bilder, Besetzung, Ort, Termine, Online-Kartenkauf). Für Studierende der Hochschule Niederrhein ist der Besuch von Aufführungen kostenfrei – man kann sogar Karten bis sechs Tage im Voraus reservieren, leider aber funktioniert dies nicht über die Online-Tickets, sondern nur direkt an der Theaterkasse.
Mobile
Die Wirkung der Website auf dem Smartphone ist anders! Die kühl-leere Seite sieht hier angenehm übersichtlich aus und ist schnell zu navigieren.
Datenschutz
Auch der Datenschutz ist in der Regel wie der Online-Kartenkauf für die Theater heute kein Problemfeld mehr. Seit der verbindlichen Einführung der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) im Mai 2018 haben eigentlich alle Theater die nötigen Hinweise untergebracht (die zweispaltige Gestaltung der Seite mit der Datenschutzerklärung ohne hervorgehobene Zwischentitel ist hier allerdings sehr leseunfreundlich).
Social Media
Die Nutzung von Social Media bleibt allerdings in weiten Bereichen der Theaterlandschaft ein spezielles Geheimnis der Verantwortlichen. In Krefeld/Mönchengladbach setzt man neben Video-Kanälen bei YouTube und Vimeo auf Facebook (etwa 6.000 Personen „gefällt das“) und Instagram (zirka 1.900 Abonnenten/innen). Twitter wird dagegen gar nicht bespielt. Das ist kein „Muss“ – um das klarzustellen. Aber was man macht, sollte man mit Liebe und Engagement betreiben. Beide sozialen Medien funktionieren, sind aber wenig mit kontroversem Inhalt bestückt.
Fazit
Was soll man sagen: Spektakulär ist die Website sicher nicht, aber alles funktioniert ganz gut. Mehr aber auch nicht.
https://theater-kr-mg.de/
Martin Hufner |