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Der Choreograf John Neumeier
Endlich in Bayern angekommen
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Namen & Fakten

Namen

Personalia

 
V. li. n. re.: Berger Bergmann, Geschäftsführer, und Hans Schippmann, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Theater und Philharmonie Essen, Hein Mulders, Andreas Bomheuer, Kulturdezernent der Stadt Essen, Hans Aring, stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates. Foto: Peter Prengel, Stadtbildstelle Essen
 

V. li. n. re.: Berger Bergmann, Geschäftsführer, und Hans Schippmann, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Theater und Philharmonie Essen, Hein Mulders, Andreas Bomheuer, Kulturdezernent der Stadt Essen, Hans Aring, stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates. Foto: Peter Prengel, Stadtbildstelle Essen

 

Hein Mulders, derzeit Künstlerischer Leiter der Niederländischen Oper in Amsterdam, wird ab der Spielzeit 2013/14 Intendant des Aalto-Musiktheaters und der Philharmonie Essen. Mit dem Beginn seiner Tätigkeit werden die Aufgaben von Opernintendant und Generalmusikdirektor, die derzeit Stefan Soltesz in Personalunion innehat, getrennt. Die Verantwortlichkeiten von Opern- und Philharmonie-Intendant werden dafür zusammengezogen und auf Hein Mulders übertragen. Der 1962 geborene Niederländer erhält einen Vertrag bis zum Ende der Spielzeit 2017/2018.

Tobias Wolff wird neuer Intendant der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen. Der 35-jährige Kulturmanager, zuletzt als kommissarischer Verwaltungsdirektor und persönlicher Referent des Generalintendanten bei Theater&Philharmonie Thüringen tätig, bildet ab September 2011 gemeinsam mit dem Dirigenten Laurence Cummings das Leitungsteam der Festspiele.

Jochen Grote, Geschäftsführender Direktor der Deutschen Oper am Rhein, hat seinen Vertrag um weitere zwei Jahre bis zum 31. Juli 2014 verlängert. Damit wird die Laufzeit des Vertrages an die des Generalintendanten Christoph Meyer angepasst. Jochen Grote hat das Amt seit 1. April 2003 inne.

Reid Anderson, seit 1997 Ballettintendant des Württembergischen Staatstheaters Stuttgart, verlängerte seinen Vertrag um weitere drei Jahre bis zum 31. August 2014. Der heute 62-jährige Kanadier war 1969 als Tänzer zum Stuttgarter Ballett gekommen und blieb dort bis 1985. 1996 kehrte er zunächst als Ballettdirektor, dann als Ballettintendant dorthin zurück.

Roland Geyer, derzeit Intendant des Theaters an der Wien, wird ab 2015 Künstlerischer Leiter und ab 2016 Intendant der Bregenzer Festspiele. Der bisherige Festspielleiter David Pountney wechselt bereits im Herbst 2013 nach neun Jahren in Bregenz an die Walisische Staatsoper. Für die Saison 2014 sei eine Lösung in Sicht, teilte die Festspielleitung mit. Roland Geyer soll bis 2021 in Bregenz bleiben.

Klaus Zehelein wurde in Erfurt bei der Jahreshauptversammlung des Deutschen Bühnenvereins erneut zum Präsidenten gewählt. Der 1940 geborene frühere Frankfurter Operndirektor und Intendant der Staatsoper Stuttgart steht dem Bühnenverein bereits seit 2003 vor. Seit 2006 ist er zudem Präsident der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München. In Nachfolge von Holk Freytag wurde Ulrich Khuon als neuer Vorsitzender der Intendantengruppe gewählt, er ist Intendant des Deutschen Theaters Berlin.

Matthias Foremny, GMD und Operndirektor am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, wird seinen bis 2012 geltenden Vertrag nicht verlängern. Der 39-jährige, aus Münster stammende Dirigent wird das Haus damit nach 9-jähriger Leitungstätigkeit zum Ende der Spielzeit 2011/12 verlassen. Offenbar ist geplant, danach die Ämter des Generalmusikdirektors und des Operndirektors wieder mit zwei Personen zu besetzen.

Henrik Nánási wird zum 1. August 2012 neuer Generalmusikdirektor der Komischen Oper Berlin. Der 1975 geborene Ungar hat einen Dreijahresvertrag bis Juli 2015 unterzeichnet und wird an der Komischen Oper mit insgesamt 40 Dirigaten pro Spielzeit präsent sein. Zusammen mit der neuen Kapellmeisterin Kristiina Poska bildet er das musikalische Leitungsteam. Nánási war zuvor zunächst Solorepetitor, dann Erster Kapellmeister am Stadttheater Klagenfurt, später Erster Kapellmeister am Theater Augsburg. 2007 wurde er Stellvertretender Chefdirigent des Staatstheaters am Gärtnerplatz in München.

Michael Hofstetter wird zur Saison 2012/13 für fünf Spielzeiten GMD am Stadttheater Gießen. Der 48-jährige Dirigent ist seit 2005 Chefdirigent der Ludwigsburger Schlossfestspiele und seit 2006 ebenfalls Chefdirigent des Stuttgarter Kammerorchesters. Zuvor war er Kapellmeister am Hessischen Staatstheater Wiesbaden und – von 1995 bis 1998 – schon einmal GMD am Stadttheater Gießen.

Mihkel Kütson wird ab 2012/2013 neuer Generalmusikdirektor der Theater Krefeld und Mönchengladbach gGmbH. Der gebürtige Este, seit 2007/2008 GMD am Landestheater Schleswig-Holstein, tritt damit die Nachfolge von Graham Jackson an. Kütsons Vertrag gilt zunächst für fünf Jahre. Kütson war seit 1998 zunächst erster Gastdirigent, anschließend GMD des Theaters „Vanemuine“ und des Vanemuise Sümfooniaorkester in Tartu, Estland, wo er bis 2004 blieb. Als Erster Kapellmeister war er von 2002 bis 2006 am Staatstheater Hannover.

Urs Häberli, seit 2002 Betriebs- und Operndirektor sowie stellvertretender Intendant am Pfalztheater Kaiserslautern, wird ab der Spielzeit 2012/13 neuer Intendant des Pfalztheaters. Er folgt damit auf Johannes Reitmeier, der nach Innsbruck zum Tiroler Landestheater geht. Der 50-jährige Häberli bekommt zunächst einen Zwei-Jahres-Vertrag. Der aus Bern stammende Theatermann absolvierte eine Schauspielausbildung, bevor er sich der Regie zuwandte. In Frankfurt gab er sein Debüt als Regisseur mit Paul Burkhards Operette „Feuerwerk“. Als freischaffender Regisseur war er anschließend vor allem im Musiktheater in den Bereichen Oper, Operette und Musical tätig.

Stephan Märki, Intendant des Deutschen Nationaltheaters Weimar (DNT), wechselt zum Ende der kommenden Spielzeit nach Bern. Zum 1. Juli 2012 übernimmt der Schweizer dort die Künstlerische Leitung des Zusammenschlusses von Stadttheater und Symphonieorchester, des „Konzert Theaters Bern“. Der 56-Jährige beendet seinen eigentlich bis 2014 geltenden Weimarer Vertrag vorzeitig, die Spielzeit 2012/13 will er aber noch vorbereiten. Der thüringische Kultusminister Christoph Matschie dankte Märki für seine Arbeit, mit der er dem DNT „wichtige künstlerische Impulse“ verliehen habe, und teilte mit, dass für eine bestmögliche Nachfolge Märkis eine Findungskommission eingesetzt werde. Im Hinblick auf drohende Kürzungen von Landesmitteln im nächsten Haushalt kündigte Matschie an, sich für die Theater in Thüringen besonders einsetzen zu wollen.

Florian Krumpöck, Pianist und Dirigent aus Wien, wird neuer GMD am Volkstheater Rostock und Chefdirigent der Norddeutschen Philharmonie. Er tritt damit die Nachfolge von Niklas Willén an, der das Amt zum Ende der aktuellen Spielzeit abgibt. Bereits 2010 war Krumpöck kurzfristig für Willén eingesprungen, als dieser krankheitsbedingt ausfiel. Der erst 32-jährige Dirigent ist seit 2006 Künstlerischer Leiter und Chefdirigent der Sinfonietta Baden.

Leo Siberski, Bielefelder Kapellmeister, wird zu Beginn der kommenden Spielzeit 2011/12 Erster Kapellmeister und stellvertretender GMD an der Oper Kiel. Siberski dirigierte unter anderem die Düsseldorfer Symphoniker, die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken, das Münchner Rundfunkorchester und das MDR Sinfonieorchester.

Bridget Breiner wird ab der Saison 2012/13 neue Ballettdirektorin am Musiktheater im Revier. Die Amerikanerin tritt damit die Nachfolge von Bernd Schindows-ki an, der das Ballett am MiR 33 Jahre lang leitete. Breiners erstes Engagement führte sie ans Bay-erische Staatsballett. 1996/97 wurde sie Mitglied des Stuttgarter Balletts, avancierte 2001 zur Ersten Solistin und kehrte nach einem Engagement am Ballett der Semperoper Dresden 2008/09 in der Funktion als freischaffende Choreografin und Ers-te Solistin nach Stuttgart zurück.

Ausgezeichnet

Johannes Eidloth (Tenor), László Hegedüs (Bass) und Julia Mazur (Sopran), langjährige, verdiente Opernchormitglieder am Badischen Staatstheater Karlsruhe, wurden mit dem Ehrentitel „Kammersänger“ geehrt.

Herbert Blomstedt, schwedisch-amerikanischer Dirigent, erhielt im Rahmen des Bachfestes die Bach-Medaille 2011 der Stadt Leipzig. Der ehemalige Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden und Gewandhauskapellmeister hat sich laut Juryentscheidung insbesondere um die Etablierung Bachscher Werke in der Programmplanung von Sinfonieorchestern verdient gemacht.

Zubin Mehta wird beim diesjährigen Beethovenfest Bonn mit dem Wilhelm-Furtwängler-Preis 2011 geehrt. Der indische Dirigent wird damit für sein musikalisches wie auch gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet. Der nichtdotierte Ehrenpreis für besonders herausragende Leistungen auf dem Gebiet der klassischen Musik war zuletzt an Kurt Masur (2008) und Kent Nagano (2010) verliehen worden.

Wim Wenders erhielt nach der Goldenen Lola nun auch den mit 20.000 Euro dotierten Deutschen Dokumentarfilmpreis 2011 für seinen Film „Pina“. Mit seiner Arbeit über Leben und Werk der Choreografin habe Wenders ein „eigenes filmisches Kunstwerk“ geschaffen, das sich „niemals über die Kunst der Pina Bausch“ stelle, heißt es in der Jury-Begründung. Dabei wurde besonders die innovative Herangehensweise betont, einen Dokumentarfilm in 3D zu produzieren.

Kent Nagano, Dirigent und Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, wurde mit der Bayerischen Europamedaille ausgezeichnet. Nagano konnte aus Termingründen nicht an der Zeremonie teilnehmen, ihm wird die Medaille zu einem späteren Zeitpunkt ausgehändigt.

Crystal Pite, Choreografin und künstlerische Leiterin von Kidd Pivot Frankfurt RM, erhielt den Jacob’s Pillow Dance Award 2011. Der mit 25.000 Dollar dotierte Preis wird seit fünf Jahren jährlich überreicht und würdigt herausragende, visionäre Künstler. Der Preis zählt zu den höchstdotierten Auszeichnungen der amerikanischen Tanzszene. Crystal Pite, ehemals Tänzerin des Frankfurt Ballett unter William Forsythe, hat auch für große internationale Compagnien choreografiert.

Geburtstage

Hellmuth Matiasek, österreichischer Regisseur und Intendant, feierte seinen 80. Geburtstag. Bereits im Alter von 22 Jahren gründete und leitete der Wiener in seiner Heimatstadt das Avantgarde-Theater „Kaleidoskop“ (das heutige Atelier-Theater), worauf unzählige Engagements an Bühnen im ganzen deutschsprachigen Raum und darüber hinaus folgten, darunter auch die Intendanz des Münchner Staatstheaters am Gärtnerplatz von 1983 bis 1996. Neben seinen insgesamt über 180 Inszenierungen war Matiasek unter anderem auch als Direktor der Münchner Otto-Falckenberg-Schule tätig und lehrte als Dozent an verschiedenen Hochschulen.

 
Hans Neuenfels.
 

Hans Neuenfels.
Foto: Hanns Joosten

 

Hans Neuenfels, Theater- und Opernregisseur, wurde 70. Der gebürtige Krefelder studierte am Wiener Max-Reinhardt-Seminar und debütierte 1974 als Opernregisseur. Er leitete Aufführungen von über 30 Opern an großen deutschsprachigen Bühnen bis hin zu den Bayreuther Festspielen. Obwohl stets umstritten wurde er 2005 und 2008 zum Opernregisseur des Jahres gewählt. Neuenfels drehte zudem Filme, schrieb Libretti, Dramen und Prosatexte, im August erscheint seine Autobiographie „Das Bastardbuch“.

Ingeborg Hallstein, Sängerin, feierte ihren 75. Geburtstag. 1959 kam sie ans Theater am Gärtnerplatz in München und wurde 1961 Mitglied der Bayerischen Staatsoper. Seit 1960 wirkte sie bei den Festspielen von Salzburg mit. Gastspiele führten sie an die Wiener Staatsoper, die Covent Garden Opera London und viele andere große Häuser im In- und Ausland. Sie hatte auch eine erfolgreiche Karriere als Konzert-, Oratorien- und Liedersängerin.

Inge Borkh, Kammersängerin, feierte ihren 90. Geburtstag. Borkh war zunächst Schauspielerin und studierte dann Gesang. Ihr Debüt gab sie 1940 an der Oper Luzern. Engagements führten sie zu den Opernhäusern Wien, München, Berlin, London, New York und San Francisco. 1952 sang sie bei den Bayreuther, 1957 bei den Salzburger Festspielen. Bereits 1973 verabschiedete sie sich von der Opernbühne.
Friedrich Meyer-Oertel feierte seinen 75. Geburtstag. Meyer-Oertel stammt aus Leipzig und studierte Komposition und Oboe an der Musikakademie sowie Theater- und Musikwissenschaft an der Universität Wien. 1968 bis 1972 war er Opernspielleiter der Oper in Mainz, 1974 bis 1979 in gleicher Position am Nationaltheater Mannheim. Von 1979 bis 1996 war er Operndirektor der Wuppertaler Bühnen.

Verstorben

Dietfried Bernet, österreichischer Dirigent, verstarb am 23. Mai im Alter von 71 Jahren. Der gebürtige Wiener dirigierte bereits im Alter von 18 Jahren Konzerte im Wiener Musikverein und debütierte 26-jährig an der Wiener Staatsoper. Dort leitete er zahlreiche Aufführungen, war sowohl bei internationalen Festspielen und führenden Orches-tern zu Gast als auch an großen Opernhäusern. Nach Stationen in Mainz und Kopenhagen war er 2005 Musikdirektor und bis 2008 Ehrendirigent des Tiroler Symphonieorchesters.

Alda Noni, Sopranistin, ist im Alter von 95 Jahren verstorben. Richard Strauss wünschte sie sich noch persönlich als Sängerin der „Ariadne auf Naxos“ zur Feier seines 80. Geburtstags in Wien. 1942 wurde sie Mitglied der Wiener Staatsoper. 1949 wechselte sie an die Mailänder Scala, nach der Geburt ihrer Tochter zog sie sich 1955 von der Bühne zurück.

Edgar Seipenbusch, langjähriger Innsbrucker Musikdirektor, ist im Alter von 75 Jahren verstorben. Im Tiroler Landestheater hatte er bei zahlreichen Produktionen die musikalische Leitung. Er dirigierte unter anderem die Wiener Symphoniker, die Tonkünstler, an der Wiener Volksoper und im Rundfunk. Nach dem ersten festen Engagement in St. Pölten und vielen Gastdirigaten bekleidete Seipenbusch die Position des Ersten Kapellmeisters an der Grazer Oper. 1972 wurde er Musikdirektor in Innsbruck. In der Zeit bis 1992 prägte er das musikalische Leben in Innsbruck entscheidend mit. Es folgten viele Jahre der Lehrtätigkeit am Innsbrucker Konservatorium.

Fakten

BURKINA FASO: Trotz Unruhen in Burkina Faso schreitet dort der Bau des von Christoph Schlingensief geplanten Operndorfs voran. Die Lage habe sich beruhigt und die Schule sei so gut wie fertiggestellt, berichtete Aino Laberenz, Schlingensiefs Witwe. Der Betrieb einer Grundschule, bei der auch viel Wert auf Musik und Kunst gelegt werden soll, sei für ein Jahr gesichert und beginne ab Oktober. Gerade werde der zweite Bauabschnitt organisiert, bei dem die Krankenstation im Mittelpunkt stehe, das Opernhaus sei für die dritte Bauphase geplant. Laberenz, die die Bauleitung des Projekts übernommen hat, zeigte sich erfreut darüber, dass der Staat hinter dem Projekt stehe und kürzlich Ex-Bundespräsident Horst Köhler als Schirmherr gewonnen werden konnte.

 

Dresdner Exponate in der Ausstellung „Verstummte Stimmen“. Oben: Hissen der Hakenkreuzfahne am Dresdner Rathaus, 7. März 1933.

Fritz Busch, wahrscheinlich 1924. Copyright: Archiv der Staatsoper Dresden/Foto: U. Richter

 

Dresdner Exponate in der Ausstellung „Verstummte Stimmen“. Oben: Hissen der Hakenkreuzfahne am Dresdner Rathaus, 7. März 1933.
Copyright: SLUB/Deutsche Fotothek Dresden/Foto: Koch. Unten: Fritz Busch, wahrscheinlich 1924. Copyright: Archiv der Staatsoper Dresden/Foto: U. Richter

 

DRESDEN: Die Semperoper und das Staatsschauspiel Dresden präsentieren noch bis 13. Juli 2011 die Ausstellung „Verstummte Stimmen“. Das Projekt widmet sich der so genannten „Säuberung“ der deutschen Opernhäuser und Theater während der NS-Zeit, infolge derer Tausende jüdische und politisch verfolgte Künstler und Mitarbeiter Opfer von Berufsverbot, Exil oder Deportation wurden. Die bisher an den Staatsopern Hamburg, Berlin, Stuttgart und Darmstadt gezeigte Ausstellung erzählt in einem überregionalen Teil das Schicksal von 44 prominenten Künstlern und in einer lokalen Fallstudie von der Vertreibung an den Dresdner Staatstheatern.

KÖLN: Das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen und das Deutsche Tanzarchiv Köln/SK Stiftung Kultur in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln fördern mit einem Preis die Tanzwissenschaft in Deutschland. Der Preis in Höhe von 16.000 Euro, der alle fünf Jahre verliehen wird, soll dazu beitragen, die Grundlagen und Strukturen tanzwissenschaftlicher Forschung in Deutschland zu stärken und wird im Jahr 2011 zum dritten Mal verliehen.

MÜNCHEN: Mit dem Jerusalem Academy Chamber Choir traten erstmals israelische Künstler auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau bei München auf. Die Veranstaltungen sollten an den 70. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion erinnern. In Zusammenarbeit mit dem Vokal Ensemble München wurden Chormusik aus Israel sowie Chorwerke von Orlando di Lasso, Felix Mendelssohn Bartholdy, Johannes Brahms und Joseph Gabriel Rheinberger aufgeführt.

NÜRNBERG: Die seit 1981 in der Spitzenklasse „A“ der deutschen Kulturorchester eingestuften Nürnberger Philharmoniker werden in „Staatsphilharmonie Nürnberg“ umbenannt. Das bay-erische Kabinett hatte einem entsprechenden Vorschlag von Kunstminister Wolfgang Heubisch zugestimmt. Das Ensemble ist mit 95 Musikern nach dem Bayerischen Staatsorchester das größte Opernorchester in Bayern und gestaltet neben seiner Tätigkeit als Klangkörper des Staatstheaters Nürnberg eine eigene Symphoniekonzertreihe mit verschiedenen Programmen.

OLDENBURG: Das Oldenburgische Staatstheater hat die auf dem unveröffentlichten Werk der Kinder- und Jugendbuchautorin Cornelia Funke basierende Familienoper „Geisterritter“ vom Spielplan gestrichen. Zudem wurde die Zusammenarbeit mit dem Librettisten Christoph Klimke und dem US-Komponisten James Reynolds beendet. Als Grund wurden unüberwindbare künstlerische Differenzen angegeben. „Geisterritter“ sollte im November als erste Opernfassung eines Funke-Werkes uraufgeführt werden. Die grundsätzliche Ausrichtung des Textes, der auf eine alte englische Legende zurückgeht, erscheine vor allem für Kinder nicht tragbar.

SALZBURG: Die Staatskapelle Dresden wird ab 2013 das neue Orchester der Salzburger Osterfestspiele. Sie folgt damit, zunächst bis 2017, den Berliner Philharmonikern nach, die seit Gründung des Festivals im Jahr 1967 durch Herbert von Karajan das Hausorchester gewesen waren. Nach inhaltlichen Differenzen hatten die Berliner Philharmoniker eine Zusammenarbeit für die Zeit über das Jahr 2012 hinaus jedoch aufgekündigt und sich für einen Wechsel nach Baden-Baden entschieden. Dort soll ab 2013 ein Festival mit einem Schwerpunkt auf szenischen Opernaufführungen entstehen. Nach Angaben des Philharmoniker-Intendanten Martin Hoffmann sei für diesen Schritt vor allem ausschlaggebend gewesen, dass das Berliner Orchester in Salzburg nur zwei statt wie vereinbart vier Opern hatte spielen dürfen. Für die Opernaufführungen im Rahmen der Salzburger Osterfestspiele plant die Sächsische Staatskapelle Dresden eine Koproduktion mit der Semperoper, die die Inszenierungen im Anschluss übernehmen wird. Künstlerischer Leiter des Salzburger Festivals ist dann Christian Thielemann.

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