Holding in Mecklenburg
Die Theater und Orchester in Neubrandenburg, Neustrelitz und Anklam
sollen zum Sommer 2009 eine Holding gründen – in die
Dachgesellschaft sollen die Deutsche Tanzkompanie in Neubrandenburg
und die Vorpommersche Landesbühne Anklam eingebunden werden.
Hintergrund sind sinkende Einwohnerzahlen und beschränkte
finanzielle Möglichkeiten. Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern
plant außerdem, bis zum Jahr 2020 die Orchester in Schwerin
und Rostock sowie die Neubrandenburger Philharmonie und das Philharmonische
Orchester Vorpommern zu fusionieren und die Theater in Rostock,
Schwerin, Parchim, Wismar und gegebenenfalls Güstrow unter
einer gemeinsamen Intendanz in einen „Kulturkooperationsraum“ zu überführen.
Verträge in Sachsen-Anhalt
Am 4. Februar haben Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz und Magdeburgs
Oberbürgermeister Trümper den Theaterfördervertrag
für den Zeitraum 2009 bis 2012 unterzeichnet. Das Land trägt
37 Prozent des jährlichen Zuschusses für das Drei-Sparten-Haus
in der Landeshauptstadt, die Stadt als Träger des Theaters übernimmt
63 Prozent. Zuvor hatten sich die Städte Stendal, Naumburg
und Bad Lauchstädt sowie der Salzlandkreis mit der Mitteldeutschen
Kammerphilharmonie Schönebeck auf Verträge mit ihren
Theatern geeinigt. Inzwischen sind auch die Förderverträge
mit den Theatern in Dessau-Roßlau und Eisleben unterschriftsreif.
Die Unterzeichnung ist für die zweite Februar-Hälfte
vorgesehen. Damit wären mit allen Theatern im Land außer
der Kultur GmbH in Halle und dem Nordharzer Städtebundtheater
entsprechende Verträge über vier Jahre vereinbart.
Sie sehen eine finanzielle Verpflichtung sowohl des Landes als
auch der Kommunen vor. Die Einbindung der Kommunen sei erstmals
zustande gekommen, sagte Olbertz.
Tanzförderung NRW
Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen baut ihre Unterstützung
für den Tanz im Land aus. Ein in Düsseldorf vorgestelltes „Tanzkonzept“ sieht
vor, dass der freie und zeitgenössische Tanz bis 2011 mit
einer Million Euro zusätzlich unterstützt wird. Damit
stehen für die Tanzkultur im Land in diesem Jahr 3,6 Millionen
Euro zur Verfügung.
Zusätzlich gefördert werden sollen sowohl Spitzen-Tanzcompagnien,
die bis 2011 jährlich bis zu 65.000 Euro erhalten, als auch
Tanzzentren wie das Tanzhaus NRW in Düsseldorf und PACT Zollverein
in Essen. Außerdem soll eine Marketing-Agentur die Chancen
von Tanzgruppen und -produktionen verbessern, sich zu profilieren
und verstärkt bundesweit und international aufzutreten. Weitere
Gelder soll es ab 2010 auch für Gastspiele von Ensembles im
Ausland geben.
Freie Kultur
Das NRW-Landesbüro Freie Kultur fördert in diesem Jahr
25 Projekte der freien Kulturszene in Nordrhein-Westfalen. Insgesamt
100.000 Euro werden nun an die ausgewählten Projekte verteilt.
Knapp ein Drittel der Vorhaben kommt aus dem Tanzbereich.
Ernst von Siemens Musikpreis 2009 an Klaus Huber
Der Schweizer Komponist Klaus Huber erhält den mit 200.000
Euro dotierten internationalen Ernst von Siemens Musikpreis 2009.
Huber gilt als eine der überragenden Persönlichkeiten
der Neuen Musik. Die Bayerische Akademie der Schönen Künste überreicht
ihm die Auszeichnung am 15. Mai 2009. Die Laudatio hält der
Schweizer Musikpublizist Max Nyffeler.
Klaus Huber studierte Violine und Komposition. 1959 gelang ihm
mit seiner Kammerkantate „Des Engels Anredung an die Seele“ bei
den Weltmusiktagen in Rom der internationale Durchbruch. In seinem
reichen Oeuvre, das auch drei Opern umfasst, verbindet sich neueste
Musiksprache mit den Kontrapunkt-Techniken der Alten Musik. Klaus
Huber geht es einerseits um eine geistliche Musik, wie sie sich
schon in den frühen Vertonungen mystischer Gedichte andeutet,
andererseits aber auch um ein humanes und politisches Engagement
in der Gegenwart. Hubers Musik ist auch geprägt von der Befreiungstheologie
und den Texten des nicaraguanischen Priesters und Dichters Ernesto
Cardenal. Weitere Schwerpunkte in seinem Schaffen bilden etwa die
Auseinandersetzung mit dem Werk des im Stalinismus verfolgten Dichters
Ossip Mandelstam oder die Frage nach Gerechtigkeit und Frieden.
Die letzten beiden Jahrzehnte waren zudem durch ein vertieftes
Studium der arabischen Kultur und Musiktheorie geprägt. Hubers
Offenheit und Dialogbereitschaft prägten ihn auch als Kompositionslehrer
an der Musik-Akademie Basel (1961–1973) und vor allem an
der Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg i. Br. (1973–1991).
Insgesamt vergibt die Stiftung in diesem Jahr Preisgelder im
Wert von 2.300.000 Euro.
Auszeichnung für die Berliner
Der Rundfunkchor Berlin unter der Leitung von Simon Halsey und
die Berliner Philharmoniker unter Sir Simon Rattle sind gemeinsam
mit dem US-Musikpreis Grammy ausgezeichnet worden. Sie erhielten
die begehrte Trophäe in der Kategorie „Beste Choraufführung“ für
ihre Einspielung von Igor Strawinskys „Psalmensymphonie“.
Die Grammys sind die wichtigsten amerikanischen Musikpreise.
Sie werden vom Verband der US-Musikindustrie in insgesamt 110
Kategorien für Klassik und Pop verliehen.
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