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Namen & Fakten

Personalia

 
Jonathan Seers. Foto: Theater
 

Jonathan Seers. Foto: Theater

 

Jonathan Seers hat im Dezember seinen Vertrag als neuer Generalmusikdirektor des Mainfranken Theaters Würzburg unterzeichnet. Bis 31. August 2010 wird er die musikalischen Geschicke des Hauses lenken. Seers war bereits in der Zeit von 1991 bis 2000 als GMD und Künstlerischer Leiter des Mozartfestes am Mainfranken Theater Würzburg beschäftigt.

Bronislav Roznos wird neuer Ballettdirektor am Rostocker Volkstheater. Der 42-jährige gebürtige Tscheche übernimmt den Posten von Wladimir Fedianin, dessen Vertrag vom neuen Intendanten Peter Leonard nicht mehr verlängert wird. Nach seiner Karriere als Solotänzer hatte Roznos 1995 den Posten des Ballettchefs und Chefchoreografen am Theater Zwickau übernommen.

Cornelius Meister, Generalmusikdirektor in Heidelberg, wird ab September 2010 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Radio-Symphonieorchesters Wien. Der Vertrag läuft bis 2014. Meister bleibt der Stadt Heidelberg zugleich als GMD erhalten.

Jürgen Flimm, Intendant der Salzburger Festspiele, erklärte Mitte Dezember, dass er Salzburg wegen der „zu starken Kommerzialisierung“ der Festspiele verlassen wolle. Seinen bis 2011 laufenden Vertrag werde er nicht verlängern. Für sein Leben nach Salzburg habe er mehrere Optionen, hatte Flimm geäußert. Das nächste Jobangebot ließ denn auch nicht lange auf sich warten. Flimm soll ab September 2010 Intendant der Staatsoper Unter den Linden werden. Ab sofort ist das Kuratorium der Salzburger Festspiele nun auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger.

Manuel Legris wird ab 2010 Direktor des Balletts der Wiener Staatsoper und der Volksoper. Sein Fünfjahresvertrag schließt die Leitung der Ballettschule der Wiener Staatsoper ein. Legris war Tänzer an der Pariser Oper und tanzte in Choreografien von William Forsythe, John Neumeier, Maurice Béjart und Mats Ek.

Karl-Heinz Steffens, Generalmusikdirektor der Staatskapelle Halle, wird nun auch Künstlerischer Leiter der Oper Halle. Der langjährige Intendant Klaus Froboese hatte das Haus 2008 wegen erheblicher finanzieller Kürzungen und der Vereinigung der Bühnen und des Orchesters unter dem Dach einer Kultur-GmbH verlassen. Die Kultur-GmbH hat mit Jahresbeginn ihre Arbeit aufgenommen. Ab August 2009 tritt Steffens darüber hinaus die Nachfolge von Generalmusikdirektor Ari Rasilainen als Chefdirigent der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz an.

Michael Schmitz-Aufterbeck, Generalintendant, und Marcus Bosch, Generalmusikdirektor am Theater Aachen, haben ihre Verträge mit der Stadt verlängert. Der Vertrag des Intendanten wird um fünf weitere Jahre bis 2015, Boschs Vertrag bis 2017 verlängert.

Klaus-Peter Kehr, seit 2005 Operndirektor am Nationaltheater Mannheim, verlängert seinen Vertrag bis August 2011.

Tetsuro Ban, japanischer Dirigent, wird zur Spielzeit 2009/10 Generalmusikdirektor am Theater Regensburg. Der 40-Jährige folgt damit auf Raoul Grüneis, der nach nur vier Jahren im Amt seine dortige Position aufgibt.

Louwrens Langevoort, seit 2005 Intendant der Kölner Philharmonie, bleibt nach einstimmigem Beschluss des Aufsichtsrates bis zum Ende der Spielzeit 2014/2015 auf diesem Posten.

Peter Kuhn, derzeit Generalmusikdirektor der Bielefelder Symphoniker, wird Neuer GMD der Bergischen Symphoniker und tritt damit die Nachfolge von Romely Pfund an. Pfund wollte nach elf Jahren ihren Vertrag nicht mehr verlängern.

John Neumeier, Ballettintendant in Hamburg, bleibt der Hansestadt für weitere fünf Jahre erhalten. Der 66-jährige Choreograf hat seine bereits im Vertrag von 2004 eingeräumte Verlängerungsoption bis 2015 geltend gemacht. Der in den USA geborene Neumeier ist seit 1973 Leiter der Compagnie Hamburg Ballett an der Hamburgischen Staatsoper.

Benedikt Stampa, Intendant und Geschäftsführer des Konzerthauses Dortmund, hat seinen Vertrag bis 2013 verlängert.

Ausgezeichnet

Hans-Peter König, Bassist seit 2001 Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein, wurde zum Kammersänger ernannt. Dem Publikum ist Hans-Peter König seit 2001 vor allem durch die großen Basspartien des Deutschen Fachs vertraut. Neben seinem Engagement am Rhein ist König ein viel gefragter Gast an den großen Opernhäusern im In- und Ausland, so zum Beispiel an der Metropolitan Opera New York, der Royal Opera Covent Garden London, in Bayreuth, an der Mailänder Scala, in Baden-Baden und Berlin.

Helena Szabóová, Sopranistin, und Igor Bakan, Bassist, haben den mit insgesamt 20.000 Euro dotierten Emmerich Smola-Förderpreis 2009 erhalten. Ermittelt wurden die beiden Gewinner aus sechs Finalisten per Publikumsentscheid im Rahmen eines vom SWR Fernsehen veranstalteten Preiskonzerts. Der Emmerich Smola Förderpreis ist einer der international höchstdotierten Förderpreise für Nachwuchssänger.
Mareike Braun, 23 Jahre junge Mezzosopranistin, gewann den mit 3.000 Euro dotierten Förderpreis des Fördervereins Braunschweig Classix Festival.

Veronika Kornová-Cardizzaro, Tänzerin beim Kevin O’Day-Ballett am Nationaltheater Mannheim, ist mit dem Arnold-Petersen-Preis 2008 ausgezeichnet worden. Die Tänzerin hat sich in Mannheim als Solistin unter anderem in „Delta Blues“ und „Chansons“ profiliert.

Ludger Vollmer, Komponist, sowie das Theater Bremen erhalten für Verdienste im türkisch-deutschen Verhältnis den Europäischen Toleranzpreis. Anlass für die Ehrung durch das Kulturforum Europa ist die deutsch-türkische Oper „Gegen die Wand“, die Ende November im Neuen Schauspielhaus des Bremer Theaters uraufgeführt wurde.

Denise Schönefeld, 26-jährige Sopranistin aus Berlin, hat den erstmals mit 10.000 Euro dotierten ersten Preis im Bundeswettbewerb Gesang gewonnen. Dieser Wettbewerb ist der bedeutendste nationale Gesangswettbewerb Europas.

Sidi Larbi Cherkaoui erhält im Februar den Kairos-Preis 2009 der Alfred Toepfer-Stiftung. Der Choreograf setze Grundfragen unseres Daseins in faszinierende Tanzperformances um und wird dafür mit einem der höchstdotierten Kulturpreise in Europa (75.000 Euro) ausgezeichnet. Die projektungebundene Dotierung gibt Cherkaoui die Möglichkeit, langfristig den Aufbau einer eigenen Tanzcompagnie zu initiieren.

Norbert Graf vom Bayerischen Staatsballett sowie Michael Banzhaf vom Staatsballett Berlin wurden mit dem Ballettpreis „Classique 2008“ ausgezeichnet, der anlässlich der Jubiläumsmatinee zum 30-jährigen Bestehen der Heinz-Bosl-Stiftung erstmals verliehen wurde. Oliver Wehe, der seine erfolgreiche Laufbahn am Bayerischen Staatsballett 2003 beendete, wurde mit dem „Ehren-Classique“ geehrt.

Francesco Angelico, italienischer Dirigent, hat den ersten Deutschen Operettenpreis für junge Dirigenten der Oper Leipzig gewonnen. Die Jury entschied sich für den 1977 geborenen Sizilianer aufgrund „seiner großen Musikalität“.

Geburtstage

Konstanze Vernon feierte ihren 70. Geburtstag. Die in Berlin geborene Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin studierte bei Tatjana Gsovsky und wurde von dieser bereits 17-jährig als Solistin an die Deutsche Oper Berlin engagiert. 1962 ging sie an die Bayerische Staatsoper und traf hier auf den Tänzer Heinz Bosl, dessen Name in der von Vernon 1978 gegründeten Stiftung weiterlebte. Als Direktorin zunächst des Balletts der Bayerischen Staatsoper führte sie dieses bereits zu Beginn ihrer neunnjährigen Amtszeit in die Unabhängigkeit eines Bayerischen Staatsballetts – und zu großen internationalen Erfolgen. Außerdem leitete sie die von der Bosl-Stiftung mitfinanzierte Münchner Ballettakademie.

Stefan Soltesz, seit 1997 Generalmusikdirektor und Intendant des Aalto-Musiktheaters in Essen, feierte seinen 60. Geburtstag. Seine Erfolge in der Ruhr-Stadt sind ansehnlich: bei Kritikerumfragen rangiert sein Haus häufig ganz oben – die Auslastung liegt regelmäßig bei über 90 Prozent.

Peter Eötvös, Komponist und Dirigent, wurde 65. 1966 führte ihn ein Stipendium zum Dirigierstudium an die Musikhochschule Köln. Von 1968 bis 1976 spielte er regelmäßig mit dem Stockhausen Ensemble. Als Dirigent gastierte er bei zahlreichen Orchestern. 1991 gründete er das Internationale Peter Eötvös Institut für junge Dirigenten und Komponisten. Von 1998 bis 2001 war er Professor an der Kölner Musikhochschule. Seit 2002 lehrt er an der Musikhochschule in Karlsruhe. Eötvös erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen.

Verstorben

Werner Heintzsch, langjähriger Solist und Ehrenmitglied der Staatsoperette Dresden, ist tot. Heintzsch war an der Staatsoperette in mehr als 80 Inszenierungen zu erleben. Nach einer Gesangsausbildung in Dresden ging er an das Hans-Otto-Theater nach Potsdam. Doch schon 1958 zog es ihn wieder nach Dresden. 1994 verabschiedete er sich von der Bühne.

Burkhard Mauer, ehemaliger Intendant des Staatstheaters Nürnberg, starb im Alter von 67 Jahren nach längerer schwerer Krankheit. Mauer war bereits in den Jahren 1972 und 1973 am Nürnberger Theater tätig, zunächst als Pressereferent und dramaturgischer Mitarbeiter. 1986 kam Mauer zurück nach Nürnberg – diesmal als Intendant. Er blieb dort bis 1991 und ging anschließend als Intendant an das Rheinische Landestheater Neuss.

Gerlinde Dill, ehemalige Ballettmeisterin der Wiener Staatsoper, ist im 76. Lebensjahr in ihrer Geburtsstadt Wien gestorben. Sie wurde 1949 Mitglied des Wiener Staatsopernballetts. Im Laufe ihrer Karriere tanzte sie zahlreiche Solopartien. 1963 begann ihre Tätigkeit als choreografische Assistentin, als Proben- und Trainingsleiterin sowie als Lehrerin an der Ballettschule der Wiener Staatsoper. 1980 wurde sie zur Ballettmeisterin ernannt, in der Saison 1990/1991 war sie Leiterin des Wiener Staatsopernballetts.

Richard Salter, Bariton, starb am 1. Februar. Von 1987 bis 2007 Ensemblemitglied des Staatstheaters am Gärtnerplatz, widmete er sich neben dem klassischen Repertoire intensiv der Moderne. Sein Debüt an der Bayerischen Staatsoper gab er schon 1982. 1994 wurde er zum Bayerischen Kammersänger ernannt. Am Badischen Staatstheater Karlsruhe hätte er im März in Benjamin Brittens Oper „Tod in Venedig“ auftreten sollen.

Nachrichten

BAYREUTH: Die neuen Leiterinnen der Bayreuther Festspiele, Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier, wurden zunächst für sieben Jahre verpflichtet. Ihr Vater Wolfgang Wagner hatte in der gleichen Position noch einen Vertrag auf Lebenszeit. Das Handelsregister führt die beiden Halbschwestern bereits seit Mitte September 2008 als Geschäftsführerinnen der Festspiel GmbH.

BERLIN: Das Jahr 2008 hat den Berliner Opernhäusern einen Rekord bei der Gesamtbesucherzahl eingebracht. 795.642 Besucher haben die Aufführungen der Berliner Opernhäuser und des Staatsballetts gesehen. Die Staatsoper Unter den Linden legte mit 247.183 Besuchern bei insgesamt 290 Veranstaltungen in der Zuschauergunst erneut zu (Auslastung von 87,1 Prozent). Die Deutsche Oper Berlin (262.037 Besucher in 254 Vorstellungen, Auslastung: 68,6 Prozent) und die Komische Oper Berlin (181.376 Besucher in 256 Vorstellungen, Auslastung: 65,4 Prozent) konnten ihre Auslastung 2008 in etwa auf dem Niveau des Vorjahres halten. Die Deutsche Oper verzeichnet mit 8,5 Millionen Euro die höchsten Kartenerlöse in ihrer Geschichte. Trotz dieses Erfolgs ist das Haus wegen eines Defizits von 800.000 Euro unter einen Ausgabenstopp gestellt worden. Intendantin Kirsten Harms bezeichnete die Situation als dramatisch – für das Jahr 2009 werden überdies eine Million Euro Sponsorenmittel von VW ausbleiben. Das Staatsballett Berlin erzielte eine Auslastung bei den Vorstellungen in den Opernhäusern von 68,4 Prozent.

Der kommissarische Generaldirektor der Berliner Opernstiftung, Stefan Rosinski, wird abgelöst. Sein Nachfolger ab 1. September 2009 soll der derzeitige Intendant der Bühnen Köln, Peter F. Raddatz, werden. Rosinski bleibt aber weiterhin kaufmännischer Geschäftsführer des Bühnenservice der Opernstiftung. Raddatz‘ Vertrag als Geschäftsführender Intendant der Bühnen der Stadt Köln läuft noch bis zum 31. August 2012. Er hat inzwischen die Stadt Köln um Auflösung dieses Vertrages bereits zum Ende der Spielzeit 2008/2009 gebeten. Das Verhältnis zwischen Rosinski und Klaus Wowereit, Berlins Regierendem Bürgermeister, der zugleich für die Kultur verantwortlich ist, gilt seit längerem als belastet.

Die Vorbereitungen für die umfangreiche Sanierung der Staatsoper Unter den Linden gehen in die nächste Runde. Im Schillertheater begannen Anfang Januar planmäßig die Umbauarbeiten zur Ersatzspielstätte für das Opern-Ensemble. Nach Angaben von Kulturstaatssekretär André Schmitz seien bereits bisher rund zwei Millionen Euro an Planungsmitteln in das Schillertheater geflossen. Insgesamt existierten für sieben Millionen Euro vertragliche Bindungen. Die Staatsoper soll Mitte 2010 ihr bisheriges, sanierungsbedürftiges Haus verlassen und ins Schillertheater wechseln. Zurückhaltend äußerte sich Schmitz zum Wunsch des Chefs des Staatsballetts Berlin, Vladimir Malakhov, der für seine Compagnie ein eigenes Haus gefordert hatte. Er könne den Wunsch zwar verstehen, aber angesichts der vielen „Baustellen“ im Kulturbereich und der begrenzten finanziellen Mittel sei dies in der laufenden Legislaturperiode bis Ende 2011 nicht möglich. Das Ballett muss im Zuge der Sanierung der Staatsoper ebenfalls ausziehen und soll als Dauerlösung in der Deutschen Oper an der Bismarckstraße seinen Hauptsitz erhalten.

Die Konzerte der Berliner Philharmoniker können ab sofort über das Internet überall in der Welt gesehen und gehört werden. Die neue Digital Concert Hall (DCH) bietet die Möglichkeit, alle Auftritte in der Philharmonie live mitzuverfolgen oder als „Video on demand“ gegen eine Gebühr abzurufen. Intendantin Pamela Rosenberg sieht in dem Projekt große Zukunfts-chancen für die Philharmonie. Es könne der klassischen Musik nur zuträglich sein, wenn sie auf diese Weise in der ganzen Welt verbreitet werde. Ein Ticket für ein Konzert im Internet kostet 9,90 Euro, ein Saisonticket 149 Euro.

BONN: In Bonn wird in den nächsten Jahren ein neues Beet-hoven-Festspielhaus entstehen. Dafür sind Kosten in Höhe von 75 Millionen Euro veranschlagt. Sponsoren des Projekts sind die drei in Bonn ansässigen Unternehmen Deutsche Post AG, Deutsche Telekom AG und Deutsche Postbank AG. Die drei Bonner Unternehmen sollen den Neubau finanzieren, für den laufenden künstlerischen und technischen Betrieb werde eine Stiftung gegründet. An der Stiftung will sich auch der Bund mit 39 Millionen Euro beteiligen.

DÜSSELDORF: Die Sing-Akademie zu Berlin hat im Rechtsstreit um die Aufführung von Antonio Vivaldis lange Zeit verschollener Oper „Motezuma“ eine Niederlage erlitten. Die Oper war – nach ihrer Wiederentdeckung im Archiv der Sing-Akademie – im Jahr 2005 im Rahmen des Düsseldorfer Altstadtherbstes aufgeführt worden. Die Sing-Akademie hatte daraufhin erklärt, sie habe das ausschließliche Recht zur Verwertung der Komposition, und forderte Schadenersatz in Form einer Beteiligung an den Einnahmen. Der Bundesgerichtshof entschied im Januar gegen den Antrag der Singakademie.

FRANKFURT/DRESDEN: William Forsythe kann weiter in Frankfurt und Dresden wirken: Die Oberbürgermeisterinnen sowie die Kunstministerinnen von Sachsen und Hessen haben sich mit der Compagnie auf eine Vertragsverlängerung bis einschließlich 2013 geeinigt. Seit 2005 wird die Compagnie von Sachsen, Hessen, Dresden, Frankfurt und privaten Sponsoren getragen, die zu unterschiedlichen Anteilen den Jahresetat von drei Millionen Euro aufbringen; dazu kommen Einnahmen aus dem Spielbetrieb.

HANNOVER: Der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann hat gemeinsam mit der Geschäftsführung des Niedersächsischen Staatstheaters die Zielvereinbarung für die Niedersächsische Staatstheater Hannover GmbH unterzeichnet. Sie gibt dem Staatstheater in Hannover finanzielle Planungssicherheit bis einschließlich 2012. Neben der finanziellen Absicherung haben das Land und die Staatstheater sich auf wichtige kulturpolitische und bildungspolitische Ziele verständigt. Dies betrifft die Stärkung der Kinder- und Jugendbereiche und die Erschließung neuer Publikumsschichten aller Altersgruppen.

HEIDELBERG: Das Theater und Philharmonische Orchester Heidelberg wird während der mehrjährigen Sanierung des Theatergebäudes ein Kino in der Heidelberger Altstadt als Ersatzspielstätte nutzen. Der Eigentümer des Kinogebäudes, eine örtliche Bank, hat dem Theater die Räume angeboten. Theaterintendant Peter Spuhler begrüßte diesen Schritt und sah sich zugleich vor „interessante Herausforderungen“ gestellt. Im Theater Heidelberg stehen ab Mitte 2009 umfangreiche, dreijährige Sanierungsmaßnahmen im gesamten Gebäude an.

Krefeld/Mönchengladbach: Politiker aus Krefeld und Mönchengladbach haben sich auf eine Etat-Erhöhung für das Gemeinschaftstheater Krefeld/Mönchengladbach geeinigt. Zunächst hatte der Rat der Stadt Mönchengladbach einen Nachtragshaushalt nicht genehmigt, mit dem die Finanzlücke von knapp einer Million Euro geschlossen werden sollte. Das Theater hatte den Nachtragshaushalt einreichen müssen, weil die jüngsten Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst, die auch für die Mitarbeiter im Theater gelten, eine große Lücke in die Finanzen gerissen hatten. Der Rat der Stadt Krefeld hatte bereits zuvor die Erhöhung des Zuschusses von rund 10,5 auf 11 Millionen Euro zugesagt, Mönchengladbach die zusätzlichen rund 485.000 Euro dagegen abgelehnt. Jetzt hat sich die Stadt Krefeld zu einer zusätzlichen Zahlung von 489.000 Euro entschlossen.

MÜNCHEN: Nach einem Wasserschaden im frisch renovier-ten Münchner Cuvilliés Theater konnte der Spielbetrieb relativ zügig wieder aufgenommen werden. Aus einer Sprinkleranlage hatten sich rund 8.000 Liter Wasser auf die Obermaschinerie, die Beleuchtungskörper, die Tonanlage und die gesamten elektrischen Anlagen des Theaters ergossen. Die Beleuchtungs-, Ton- und Inspizientenanlagen wurden jedoch nicht in Mitleidenschaft gezogen. Vom Schaden betroffen war vor allem die Bühnenmaschinerie. Ausgelöst hatte den Schaden ein Mitarbeiter einer Überwachungsfirma.

SAARBRÜCKEN: Der Preis der Deutschen Theaterverlage in der Spielzeit 2008/2009 geht an das Saarländische Staatstheater. Ausgezeichnet wird die Musiktheater-Sparte des Hauses. Dem Theater sei es gelungen, „in der Verbindung von klassischem Opernrepertoire, neuem Musiktheater und Bühnenprojekten für den Theaternachwuchs einen gleichermaßen ambitionierten wie abwechslungsreichen Spielplan aufzustellen“, so die Begründung zur Preisvergabe.

WEIMAR: Das Deutsche Nationaltheater (DNT) Weimar hat den Vertrag von Intendant Stephan Märki verlängert. Vorausgegangen waren Differenzen im Aufsichtsrat, der im September 2008 zunächst die Nicht-Verlängerung beschlossen hatte. Nach scharfer Kritik in der Thüringer Landespolitik und der deutschen Kulturszene war die Entscheidung revidiert worden. Eine weitere Verzögerung des Vertragsabschlusses hatte vor allem bei der Linksfraktion im Thüringer Landtag und der Kulturinitiative Thüringen für erheblichen Protest gesorgt. Nun steht fest, dass Märki bis August 2014 in Weimar bleibt.

 
Jubilar Peter Eötvös. Foto: Oswald
 

Wiedereröffnung in Wuppertal. Foto: Theater

 

WUPPERTAL: Nach mehr als fünf Jahren Schließung wurde das Wuppertaler Opernhaus wieder eröffnet. Für rund 25 Millionen Euro wurde das Gebäude komplett saniert und technisch auf den neuesten Stand gebracht. Bei der Finanzierung unterstützten private Investoren die finanzklamme Stadt. Geld kam von einer Stiftung wie auch von engagierten Bürgern, die die Bestuhlung finanzierten.

WIEN: Durch einen Brief wurde dem Direktor der Wiener Staatsoper vom österreichischen Staatsfernsehen der Vertrag über Opernübertragungen zu Ende Januar aufgekündigt, weil dieser angeblich die Zufriedenheit des Publikums nicht mehr garantiere. Erstaunt ist Holender nicht. In der ORF-Kultur liebe niemand die Oper. Beim ORF heißt es jedoch, die Kunstform werde im Sender sehr wohl zur Kenntnis genommen. Der ORF will mit der Staatsoper künftig für einzelne Übertragungen Individualverträge aushandeln.

 

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