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Aktuelle Ausgabe

Editorial von Tobias Könnemann
Alte Zöpfe – Heilige Kühe

Kulturpolitik

Brennpunkte
Zur Situation deutscher Theater und Orchester: Hagen

Wuppertal ist etwas Besonderes
Ein Gespräch mit dem zukünftigen Intendanten der Wuppertaler Bühnen, Berthold Schneider

Immer noch eine Frage der Wertigkeit
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„Pina Bausch und das Tanztheater“ in Bonn

Zwischen Ariana und Lulu
Nikolaus Harnoncourt und die Oper

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Das Theater Stralsund feiert seinen 100. Geburtstag

Frisch gekachelt
Der Theater-Website-Check: Oper Köln

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Das Kurt-Weill-Fest in Dessau

Grosser Wurf in Dresden
»Mathis der Maler« an der Staatsoper Dresden

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Irene Constantin im Gespräch mit Jochen Biganzoli

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Ein humanes »Dennoch!«
Beeindruckender szenischer »Messias« an der Oper Frankfurt

Kraftsprühende Wiederentdeckung
Hans Sommers »Rübezahl« am Theater Altenburg-Gera

Die Arche als Integrationssymbol
Das Chor-Projekt „NOAH“ der Bayerischen Staatsoper

Der Chor als Star
»Zar und Zimmermann« in Neubrandenburg/Neustrelitz

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Berichte

Der Chor als Star

»Zar und Zimmermann« in Neubrandenburg/Neustrelitz

Tobias Pfülb spielte seine Rolle weiter, obwohl die letzten Melodien von Lortzings „Zar und Zimmermann“ längst verklungen waren. Gönnerhaft nahm er den Applaus entgegen, so, als wenn er auch nach dem Schlussakkord noch den eitlen Bürgermeister van Bett darstellen würde. Pfülb hatte sich am Samstagabend im Neustrelitzer Landestheater in die Herzen des Premierenpublikums gesungen und gespielt. Der gockelhafte Bürgermeister sorgte dafür, dass das Stück seinem Untertitel „komische Oper“ mehr als gerecht wurde. Zumal ihm der Komponist witzige Verse auf den Leib geschrieben hat: „Denn ich weiß zu bombardieren, zu rationieren und zu expektorieren, zu inspizieren, zu räsonieren, zu echauffieren und zu malträtieren.“

Die Oper liefert Stoff für eine musikalische Verwechslungskomödie, den die Inszenierung von Birgit Kronshage in fabelhafter Form aufbereitet. Die Regisseurin hält sich weitestgehend an die historische Vorlage, setzt eigene Zutaten sparsam ein. Als Reminiszenz an die Neustrelitzer lässt sie beispielsweise die Strelitzen den Aufstand in Russland proben, wegen dem der Zar zurück in die Heimat muss.

Anna Maistriau (Marie), Sangmin Jeon (Marquis) und Opernchor. Foto: Jörg Metzger

Anna Maistriau (Marie), Sangmin Jeon (Marquis) und Opernchor. Foto: Jörg Metzger

Es wäre ungerecht, einen Sänger herauszuheben aus dem durchweg überzeugenden Ensemble, das perfekt von der Neubrandenburger Philharmonie begleitet wurde. Es gab nichts zu mäkeln. Merwald und Orozco, Kalus und Jeon – sie alle brillierten in ihren Rollen. Anna Maistriau stand ihnen in der männerdominierten Oper in nichts nach. Sie sang die umschwärmte Marie. Herrlich ihr Zusammenspiel mit dem krankhaft eifersüchtigen Freund Peter Iwanow.

Der Star war dieses Mal der Chor: Mehr als 30 Sänger vom Opern- und Extrachor des Theaters sowie dem bundesweiten Sängerpool Coruso konnte Chorleiter Gotthard Franke aufbieten. Das machte stimmlich und visuell viel her. Glänzen konnte der Chor insbesondere bei der witzigen Einstudierung der komischen Kantate zu Ehren des Zars mit van Bett.

Neben der Kantate ist der Holzschuhtanz ein weiterer Klassiker der Lortzing-Oper. Genau das Richtige für die Deutsche Tanzkompanie, die eine flotte Sohle auf das Holz der Bühne legte. Verdientermaßen heimsten die Tänzer dafür den lautesten Zwischenapplaus der gesamten Premiere ein. Ohne Zweifel schwang hier aber wie auch bei den mehr als zehnminütigen Ovationen zum Schluss viel Wehmut des Publikums ob des wohl feststehenden Aus’ für das Tanzensemble und das Ende des Neustrelitzer Musiktheaters mit.

Frank Wilhelm

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