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Knatsch in Köln
Hohe Wellen schlagen seit Wochen in Köln. Im September wurde bekannt, dass das Gesamtdefizit der Oper für das zurückliegende Geschäftsjahr eine Million Euro über dem im Wirtschaftsplan vorgesehenen Betrag und bei insgesamt mehr als fünf Millionen Euro liegt. Kölns Intendant Uwe Eric Laufenberg kündigte daraufhin an, die Verluste durch Inanspruchnahme von Rücklagen zu kompensieren. Zurückzuführen ist das hohe Defizit vor allem auf die kostenintensive Aufführung der Stockhausen-Oper „Licht“. Außerdem müssen auch Tariferhöhungen aus dem laufenden Etat finanziert werden. Der Kölner Kulturdezernent Georg Quander erklärte in diesem Zusammenhang, die Oper sei unterfinanziert und plädierte für eine erhebliche Aufstockung. Auch die Deutschsprachige Opernkonferenz forderte die Stadt Köln auf, für eine solide Finanzausstattung der Oper Köln Sorge zu tragen. „Es ist eine Zumutung für die Kölner Oper, um jeden Euro eines künstlerischen Etats feilschen zu müssen“, sagte der Vorsitzende der Opernkonferenz, der Frankfurter Opernintendant Bernd Loebe.
Mitte Oktober schließlich gab Laufenberg eine – teils durchaus emotionale – Erklärung vor dem Betriebsausschuss Bühnen der Stadt Köln ab. Er untermauerte dabei seine Ansicht, dass die Oper der Stadt, insbesondere nach der erneuten Absenkung des Betriebskostenzuschusses im September 2010, unterfinanziert sei. Wenn man auf Dauer für Dinge zur Verantwortung gezogen werde, die man nicht zu verantworten habe, zerreiße „die robusteste Schlangenhaut“, so Laufenberg. Lediglich für 750.000 Euro des derzeitigen Gesamtdefizits von 7,5 Millionen Euro könne man den Intendanten verantwortlich machen. Die Erklärung des Intendanten, in der er auch heftige Angriffe gegen den geschäftsführenden Direktor der Kölner Bühnen, Patrick Wasserbauer, formulierte, hatte Folgen: Kölns Oberbürgermeister, Jürgen Roters, verpflichtete ihn im Anschluss, weitere persönliche Erklärungen in der Öffentlichkeit zu unterlassen.

Stuttgarter Staatsopernchor ist erneut „Chor des Jahres“
„Ist es schon wieder so weit?“ mag sich mancher fragen, wenn die Zeitschrift „Opernwelt“ erneut die Ergebnisse ihrer Umfrage veröffentlicht, in der sie 50 renommierte Kritiker bittet, ihre Favoriten der vergangenen Spielzeit in unterschiedlichen Kategorien zu küren. Da geht es unter anderem um die Uraufführung und die Wiederentdeckung des Jahres, um Dirigenten, Sänger und Opernhaus des Jahres – und auch die Kollektive werden alljährlich bewertet. Und wenn die „Sieger“ in der Regel auch unter den Befragten nicht mehrheitsfähig sind, werden die Antworten nicht nur ungeduldig erwartet, sondern auch in zahlreichen Pressemeldungen der jeweils Ausgewählten „vermarktet“. Die-se – eigentlich einfache – Idee, auf hohem Niveau einer allgemein zu beobachtenden Cas-ting-Mania („Superstar“, „der klügste Deutsche“, „Lieblingsbücher der Deutschen“ etc.) Rechnung zu tragen, ist eine legitime Methode, dem Thema Oper mehr Öffentlichkeit zu verschaffen. Deshalb versperren auch wir uns nicht den Ergebnissen dieser Umfrage und gratulieren zunächst dem Chor der Staatsoper Stuttgart, der nun bereits zum achten Mal – verdient – den Titel „Chor des Jahres“ tragen darf. Zum „Opernhaus des Jahres“ ernannten die Kritiker mehrheitlich das Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel, das damit als ers-
tes nicht deutschsprachiges Haus diesen Titel zugesprochen bekommt. Am gleichen Theater ist die „Aufführung des Jahres“ angesiedelt: Meistgenannt in dieser Kategorie ist Giacomo Meyerbeers Oper „Les Huguenots“ in der Inszenierung von Olivier Py unter der musikalischen Leitung von Marc Minkowski. An der Oper Frankfurt ist der „Sänger des Jahres“ beheimatet: der Bariton Johannes Martin Kränzle. „Regisseur des Jahres“ ist Achim Freyer. Die Kritiker würdigen damit seine Inszenierung von Arnold Schönbergs „Moses und Aron“ in Zürich. „Dyonisos“ von Wolfgang Rihm (Salzburger Festspiele) ist die „Uraufführung des Jahres“, in der Kategorie „Wiederentdeckung“ machte „Die Passagierin“ von Mieczyslaw Weinberg (Bregenzer Festspiele) das Rennen.

Neuer Vertrag stärkt Planungssicherheit in Bremen
Der Bremer Senat hat Ende September einen neuen Kontrakt zwischen der Freien Hansestadt Bremen und der Theater Bremen GmbH beschlossen: Das Vertragswerk läuft bis zum Ende der Spielzeit 2017. Mit diesem Schritt sollen für die kommenden sechs Jahre Planungssicherheit und damit verlässliche Arbeitsbedingungen für die große Kultureinrichtung geschaffen werden. Um den Erhalt des Vier-Sparten-Theaters und die Sicherung der künstlerischen Qualität zu erhalten, wird der institutionelle Zuschuss im Sinne des Koalitionsvertrages auf jährlich 26 Millionen Euro festgeschrieben und entspricht damit dem im Jahr 2010 geleisteten Zuschuss. Im Gegenzug verpflichte sich das Theater Bremen, seine Aufwendungen insbesondere im Personalbereich dem Zuschuss anzupassen, heißt es in einer Meldung des Bremer Senats. Darüber hinaus müsse das Haus die Einhaltung des Budgets sicherstellen.

KSK-Satz bleibt stabil
Auch im Jahr 2012 wird der Künstlersozialabgabesatz bei 3,9 Prozent liegen. Damit bleibt der Satz zum dritten Mal in Folge stabil. Die Stabilität ist unter anderem der kontinuierlichen Prüftätigkeit durch die Deutsche Rentenversicherung zu verdanken. Seit der Reform des Künstlersozialversicherungsgesetzes im Jahr 2007 übernimmt die Deutsche Rentenversicherung die Prüfung der ordnungsgemäßen Abführung der Künstlersozialabgabe.

 

 


 

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