Namen
Personalia
Dirk Rehkessel wird ab der Spielzeit 2012/2013
neuer Operndirektor am Staatstheater Braunschweig. Er löst dort Jens Neun-dorff
von Enzberg ab, der als Intendant nach Regensburg wechselt. Dirk
Rehkessel ist derzeit künstlerischer Produktionsleiter an
der Oper Frankfurt.
Markus Dietze bleibt Intendant
am Theater Koblenz. Sein Vertrag wurde bis zur Spielzeit 2016/2017
verlängert. Der 39-Jährige
steht seit 2009 an der Spitze des Drei-Sparten-Hauses.
Andreas Hotz wird mit der Saison
2012/2013 die Nachfolge von Hermann Bäumer als GMD am Theater Osnabrück antreten. Seine Laufbahn
begann Hotz als Solokorrepetitor mit Dirigierverpflichtung am Staatstheater
Darmstadt. Von 2006 bis 2010 war er erster Kapellmeister am Pfalztheater
Kaiserslautern und ist seit 2010 in gleicher Position am Staatstheater
Mainz engagiert.
Philippe Jordan wird neuer Chefdirigent
der Wiener Symphoniker. Der 37-jährige Schweizer folgt damit in der Saison 2014/2015
Fabio Luisi nach. Zeitgleich hat er seinen Vertrag als musikalischer
Leiter der Opéra National de Paris bis 2018 verlängert.
Zudem wird Jordan 2012 mit der Leitung von sechs „Parsifal“-Aufführungen
in der Inszenierung von Stefan Herheim in Bayreuth debütieren.
Jan Michael Horstmann, Generalmusikdirektor
des Mittelsächsischen
Theaters Freiberg, will seinen Posten im Jahr 2013 aufgeben. Horstmann
ist seit März 2004 Generalmusikdirektor des Mittelsächsischen
Theaters Freiberg und künstlerischer Leiter der Mittelsächsischen
Philharmonie.
Roger Epple wird zur Spielzeit
2012/2013 neuer Generalmusikdirektor am Oldenburgischen Staatstheater.
Epple war acht Jahre lang Generalmusikdirektor
in Halle.
Ute Lemm wird ab der Spielzeit
2012/2013 Operndirektorin am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin.
Die promovierte Musikwissenschaftlerin
begann ihre Schweriner Tätigkeit 2004 als Konzertdramaturgin
der
Mecklenburgischen Staatskapelle. 2006 übernahm sie die Aufgaben
der Chefdisponentin und persönlichen Referentin des Generalintendanten,
die sie weiterhin neben der Tätigkeit als Operndirektorin
fortführen wird. Ausgezeichnet
Olga Bezsmertna hat den von der Bertelsmann Stiftung
initiierten mit 15.000 Euro dotierten Wettbewerb „Die Neue
Stimme“ 2011
gewonnen. Die Sopranistin aus der Ukraine konnte sich in der Finalrunde
gegen die fünf anderen Finalisten durchsetzen. Insgesamt hatten
sich 1.422 Sängerinnen und Sänger für den diesjährigen
Internationalen Gesangswettbewerb beworben.
Hanna Walsdorf und Petra Sabisch erhalten
in diesem Jahr den Tanzwissenschaftspreis NRW, der nur alle fünf Jahre verliehen wird und mit 16.000
Euro dotiert ist. Die beiden Forscherinnen erhalten die Auszeichnung
für ihre wissenschaftlichen Projekte zum Thema Tanz. Initiatoren
des Preises sind das Minis-terium für Innovation, Wissenschaft
und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen und das Deutsche Tanzarchiv
Köln/SK Stiftung Kultur in Zusammenarbeit mit der Hochschule
für Musik und Tanz Köln. Der Preis soll dazu beitragen,
die Grundlagen und Strukturen tanzwissenschaftlicher Forschung
in Deutschland zu stärken.
Jan Vogler, Intendant der Dresdner Musikfestspiele, ist mit dem
Erich-Kästner-Preis des Presseclubs Dresden für sein
Engagement für Völkerverständigung und Toleranz
ausgezeichnet worden. Ex-Bundespräsident Horst Köhler
nannte den Musiker in seiner Laudation einen „im positiven
Sinne patriotischen Deutschen“. Der Preis ist mit 10.000
Euro dotiert. Bisher wurden unter anderem Kurt Biedenkopf, Hans-Dietrich
Genscher und Joachim Gauck damit ausgezeichnet.
Pierre Boulez, Komponist und Dirigent,
erhält den Giga-Hertz-Preis
2011, der vom Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe
(ZKM) und dem Experimentalstudio des SWR vergeben wird. Der Preis
würdigt – jährlich seit 2007 – Komponisten
für ihr Lebenswerk und ist mit 15.000 Euro dotiert.
Royston Maldoom, britischer Tänzer und Choreograf, wurde mit
dem Preis „Das Glas der Vernunft“ ausgezeichnet. Der
mit 10.000 Euro dotierte Kasseler Bürgerpreis wird an Politiker,
Geisteswissenschaftler oder Künstler verliehen, die sich in
besonderer Weise um die Maximen der Aufklärung – Überwindung
ideologischer Schranken, Vernunft und Toleranz – verdient
gemacht haben. Royston Maldoom wird mit dem Preis für „seine
vielen Initiativen mit Jugendlichen, die mit ihm im Tanz Disziplin
erlernen und sich ihrer Kreativität bewusst werden“,
geehrt.
Constantinos Carydis wurde mit
dem erstmals verliehenen Carlos Kleiber-Preis ausgezeichnet. Dieser
von den „Freunden des
Nationaltheaters e.V.“ gestiftete Preis soll junge Dirigenten
und Korrepetitoren ehren, die sich an den Münchner Wirkungsstätten
Carlos Kleibers besonders hervorgetan haben. Carydis hat am 31.
Oktober mit seiner Interpretation von Offenbachs „Les Contes
d‘Hoffmann“ zum ersten Mal eine Premiere an der
Bayerischen Staatsoper dirigiert. Krzysztof Penderecki, 1933 geborener polnischer Komponist und
Dirigent, erhält den Viadrina-Preis 2011. Er wird damit für seine
Verdienste um die deutsch-polnische Verständigung ausgezeichnet.
Durch Kooperationen mit deutschen Chören, Orches-tern und
Hochschulen habe er zur Aussöhnung beigetragen. Die Ehrung
wird im Februar 2012 in Frankfurt (Oder) stattfinden. Der mit 2.500
Euro dotierte Preis wird seit 1999 vergeben.
Michael Pelzel, Schweizer Komponist,
ist Preisträger des Busoni-Kompositionspreises
2011. Der Preis ist 1988 von Aribert Reimann gestiftet worden und
wird im Abstand von zwei bis drei Jahren an junge, in der Öffentlichkeit
noch nicht bekannte Komponisten vergeben. Er ist mit 6.000 Euro
dotiert. Der 1978 in Rapperswil geborene Michael Pelzel hat unter
anderem bei Georg Friedrich Haas, Hanspeter Kyburz und Wolfgang
Rihm studiert. Er ist Träger des Marguerite Staehelin Förderpreises
2010.
Carolina Ullrich, seit der Spielzeit 2010/2011 Sopranistin im
Ensemble der Semperoper, erhielt den mit 5.000 Euro dotierten Christel-Goltz-Preis.
Die Stiftung zeichnet seit 1993 alljährlich Künstler
der Sächsischen Staatsoper aus, die mit ihren Leistungen den
Ruf der Oper in der Öffentlichkeit prägen. Auch das Eleven-Programm
der Semperoper erhielt eine Auszeichnung. Zum Ziel des Eleven-Programmes
gehört es, die Studierenden zu unterstützen und besonders
talentierten Nachwuchs der Palucca Hochschule für die Ballettcompagnie
in Dresden zu gewinnen.
Geburtstage
Júlia Várady, ungarisch-deutsche Sängerin
und Pädagogin, feierte ihren 70. Geburtstag. 1970 kam sie
nach Deutschland und sang von 1970 bis 1972 an der Oper Frankfurt
am
Main. Sie gastierte an der Kölner Oper und ist seit 1976 Mitglied
der Bayerischen Staatsoper. Sie sang an den großen Häusern
der Welt und nahm an bedeutenden Festivals teil. Seit 1980 trägt
sie den Titel Bayerische Kammersängerin.
Anna Tomowa-Sintow, bulgarische
Sopranistin, feierte ihren 70. Geburtstag. Ihre internationale
Laufbahn begann 1969
in Leipzig.
Sie wurde 1972 Mitglied des Ensembles der Berliner Staatsoper und
dort zur Kammersängerin ernannt. Seit 1973 war sie ständiger
Gast bei den Salzburger Festspielen. 1977 debütierte sie an
der Wiener Staatsoper und wurde 1987 auch zur Wiener Kammersängerin
ernannt.
Eva-Maria Bundschuh, Sängerin, feierte ihren 70. Geburtstag.
1976 wurde sie Mitglied der Staatsoper Berlin. Mit ihrer Berufung
an die Komische Oper Berlin begann 1981 ihre große, internationale
Karriere. Von 1988 bis 1992 sang sie bei den Bayreuther Festspielen.
Sie gastierte unter anderem an der Nationaloper von Bukarest, am
Bolschoi-Theater Moskau, in Kiew und in Japan.
Walter Zeh, Bariton, wurde 70 Jahre
alt. 1970 wurde er an die Wiener Staatsoper engagiert. Daneben
gastierte er als Solist an zahlreichen
Opernhäusern, darunter der Bayerischen Staatsoper in München,
der Deutschen Oper Berlin, der Mailänder Scala und bei den
Salzburger Festspielen.
Gerd Feldhoff feierte seinen 80.
Geburtstag. Sein Sängerdebüt
gab er 1959 in Essen. Es folgten die Städtische Oper (später
Deutsches Opernhaus) Berlin, zugleich hatte er einen Vertrag an
der Hamburgischen Staats-oper. Seit 1961 gehörte er außerdem
dem Ensemble der Oper von Frankfurt am Main an. Er sang bei den
Salzburger Festspielen und bei den Festspielen von Bayreuth.
John Tomlinson wurde 65. Der britische
Bass sang an der Staatsoper Berlin, bei den Festspielen von Glyndebourne,
an den Staatsopern
von Dresden und Wien sowie bei den Bayreuther Festspielen. Neben
seinem Wirken auf der Bühne stand eine gleichwertige Konzertkarriere.
Christoph Marthaler feierte seinen
60. Geburtstag. Der Schweizer Komponist und Regisseur studierte
zunächst Musik in Zürich.
Von 1988 bis 1993 arbeitete er kontinuierlich am Theater Basel.
Zusammen mit dem Dirigenten Sylvain Cambreling inszenierte er 1994
seine erste Oper. Von 2000 bis 2004 leitete er das Zürcher
Schauspielhaus. Seit 2004 ist Marthaler als freier Regisseur tätig. Verstorben
Kurt Sanderling ist im Alter von 98 Jahren gestorben.
Geboren in Ostpreußen kam Sanderling Ende der 1920er-Jahre
nach Berlin, wo er schon mit 18 Jahren Korrepetitor an der Städtischen
Oper wurde. Als Jude erhielt er 1933 Berufsverbot und floh in die
UdSSR, wo er ab 1942 als zweiter Chefdirigent die Leningrader Philharmoniker
leitete. 1960 ging er zurück nach Berlin und war dort bis
1977 Chefdirigent des Berliner Sinfonie-Orchesters. Von 1964 bis
1967 leitete er außerdem die Dresdner Staatskapelle. Ab 1977
war er international als Dirigent tätig. Er engagierte sich
besonders für die Werke Gustav Mahlers, Dmitri Schostakowitschs
und Johannes Brahms‘.
Ursula Cain-Kramer, Tänzerin, ist am 16. Oktober gestorben.
Cain-Kramer war Ehrenmitglied der Oper Leipzig. Für die Leipziger
Theaterfreunde galt sie zwischen 1951 und 1963 als „Traum-Ballerina“.
Sie kam aus der Tradition des Dresdner Ausdruckstanzes, war Schülerin
von Mary Wigman und wurde durch die Zusammenarbeit mit Dore Hoyer
geprägt, in deren Dresdner Truppe sie nach dem Kriege tanzte.
Ein Bühnenunfall unterbrach die Karriere der Tänzerin.
Ab 1980 unterrichtete sie an der Staatlichen Ballettschule Leipzig.
2006 kehrte sie noch einmal als aktive Tänzerin ins Opernhaus
zurück: Im Kellertheater der Oper Leipzig stand sie in Heike
Hennigs Projekt „ZEIT-TANZEN“ auf der Bühne. Ingvar Wixell, schwedischer Bariton
und seit 1970 Berliner Kammersänger,
ist nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren in Malmö verstorben.
Wixell kam 1963 an die Deutsche Oper Berlin und wurde sehr bald
zu einer ihrer herausragenden Sängerpersönlichkeiten.
Von hier aus startete er seine internationale Karriere, die ihn
an die bedeutendsten Musikbühnen der Welt führte.
Ruth Currier, amerikanische Tänzerin und Pädagogin, ist
im Alter von 85 Jahren gestorben. Currier gehörte zu den Pionieren
des modernen Tanzes in den USA. Ab 1978 widmete sie sich 20 Jahre
lang dem Limón Institute und ihrem eigenen Ruth Currier
Dance Studio. Außerdem unterrichtete sie in der ganzen Welt
die zeitgenössische Technik von Humphrey und Limón.
Nachrichten
BAUTZEN: In Bautzen ist – angebunden an das Sorbische National-Ensemble – eine
eigene Sorbische Musikakademie gegründet worden, die Menschen
aller Altersgruppen offen stehen soll. Mit der Akademie soll der
künstlerische Nachwuchs der sorbischen Minderheit gefördert
werden. Unter anderem sollen dort traditionelle sorbische Instrumente
unterrichtet werden. Auch Kurse in Solo- und Chorgesang sowie Tanz
werden angeboten.
BAYREUTH: Kurz nachdem bekannt
wurde, dass in der Frage der Kartenzuteilung bei den Wagner-Festspielen
die Staatsanwaltschaft
wegen Untreue
ermittle, gab es die nächste Hiobsbotschaft: Die Firma Siemens
gab bekannt, dass die finanzielle Unterstützung des Unternehmens
für die Festspiele eingestellt
werde. Der Technologiekonzern wolle sich künftig bei anderen
Projekten engagieren, sagte ein Unternehmenssprecher. Die Beendigung
des Sponsorings gilt bereits für die kommende Saison. Siemens
hatte die so genannte Festspielnacht gefördert, die Live-Übertragung
einer Vorstellung aus dem Festspielhaus per Public Viewing auf
eine Großleinwand am Bayreuther Volksfestplatz.
BERLIN: Wie die Stiftung TANZ – Transition
Zentrum Deutschland berichtet, fand im September in Berlin eine „Länderoffene
AG“ des Kulturausschusses der Kultusministerkonferenz (KMK)
zum Thema „Tanz in Deutschland“ statt. Angeregt durch
einen Bericht der künstlerischen Direktorin der Bundeskulturstiftung,
Hortensia Völckers, zum Abschluss des Tanzplanes wurde die
Frage eines Anschluss-projektes im Kulturausschuss der KMK angesprochen.
So kam es zur Idee eines Informationszentrums Deutschland. Dabei
spielte das Thema Transition eine ebenso herausgehobene Rolle
wie
die Koproduktionsförderung im NPN (Nationales Performance
Netz). Die Stiftung TANZ hofft nun auf eine gemeinsame Förderung
der Geschäftsstelle über Bund und Länder.
Am 19. Oktober ist der Startschuss für ein gemeinsames Projekt
vom Staatsballett Berlin und dem Seminar für Tanzwissenschaft
der Freien Universität Berlin (FU) gefallen: Unter dem Titel „Ballett-Universität“ sollen
zukünftig regelmäßig Vorträge zu verschiedenen
Tanz-Themen sowie Einführungsveranstaltungen zu den Vorstellungen
des Berliner Staatsballetts stattfinden. Entwickelt wurde die Reihe
von Christiane Theobald, der stellvertretenden Intendantin des
St
atsballetts, gemeinsam mit der Professorin der FU, Gabriele
Brandstetter.
Die Berliner Opernstiftung ist schon wieder „kopflos“:
Peter F. Raddatz, seit 2009 Chef der Stiftung, wird 2013 Geschäftsführer
des Hamburger Schauspielhauses. Ob und wie eine Nachfolge geregelt
wird, ist noch nicht bekannt. BONN: Positiv hat der Bonner Stadtrat
auf die Forderung des Vereins „Fest.Spiel.Haus.Freunde“ reagiert,
die Planungen zum Beethoven Festspielhaus sofort wiederaufzunehmen
und noch in 2011 einen Ratsbeschluss für den Bau herbeizuführen.
Vor dem Appell war bekannt geworden, dass nach der Deutschen Telekom
auch die Postbank als Sponsor ausgestiegen ist. Der Stadtrat hat
nun seinen politischen Willen erklärt, einen neuen „Konzertsaal
in Bonn zu errichten, der höchsten akustischen Ansprüchen
genügt.“ Von Seiten des Vereins
heißt es, im Vordergrund aller Bemühungen müsse
nun stehen, die noch zugesagten privaten und öffentlichen
Mittel von nahezu 80 Millionen Euro zu sichern. Dafür sei
größte Eile geboten.
BRÜSSEL/BERLIN: Der EU-Ministerrat
hat die Verlängerung
der Leistungsschutzrechte beschlossen. Zukünftig wird die
Leistungsschutzfrist innerhalb der EU nicht mehr 50, sondern 70
Jahre betragen. Die Gesellschaft zur Verwertung von Leis-tungsschutzrechten
mbH (GVL) mit Sitz in Berlin begrüßte die Entscheidung.
Die GVL vergütet Künstler ebenso wie die Tonträgerhersteller
und Labels für die Nutzung ihrer Aufnahmen.
DRESDEN: Rund 14.400 Besucher zählte die Semperoper an ihrem „Tag
der offenen Semperoper“. Die Besucher nutzten die Gelegenheit,
die Foyers und Logen der Semperoper zu besichtigen, einen Blick
auf die Bühnentechnik zu werfen, Künstler aus der Nähe
zu erleben sowie an öffentlichen Proben und Workshops teilzunehmen.
Großen Zulauf gab es bei den Technikshows, und bei der kostenlosen öffentlichen
Probe des Semperoper Balletts auf der großen Bühne.
Das Kinderprogramm (s. Foto) lud zum Mitmachen und war eine große
Attraktion.
KÖLN: Der Deutsche Bühnenverein hat die 63. Werkstatistik „Wer
spielte was?“ für die Spielzeit 2009/2010 herausgegeben.
Die Auflistung umfasst das Gesamtrepertoire von 503 Bühnen
in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Zahl der Inszenierungen
ist im Wesentlichen konstant geblieben. Die Zahl der erstmals gespielten
Werke hat sich weiter deutlich erhöht, und zwar von insgesamt
609 auf 676 Ur- und deutschsprachige Erstaufführungen in den
Bereichen Musiktheater und Schauspiel. Weiterhin im Repertoire:
die Klassiker. In der Oper bleibt Mozarts „Zauberflöte“ das
Stück mit der höchsten Anzahl von Inszenierungen, Aufführungen
und Besuchern. Auch sonst zeigt das Musiktheater mit dreimal Mozart
und zweimal Verdi unter den ersten zehn Plätzen wenig Bewegung.
Auch die Theaterstatistik 2009/2010 des Bühnenvereins ist
kürzlich erschienen. Daraus geht hervor, dass die wirtschaftlichen
Rahmendaten der Theater und Orchester im Wesentlichen stabil geblieben
sind. Die Ausgaben der Theater erhöhten sich insgesamt um
zirka 2,2 Prozent. Da die öffentlichen Zuschüsse nur
um 1,6 Prozent auf rund 2,2 Milliarden Euro gestiegen sind, mussten
die Theater die Kostensteigerungen selbst auffangen. Sie steigerten
ihre Eigeneinnahmen um rund 2,3 Prozent auf zirka 484 Millionen
Euro. In der Spielzeit 2009/2010 blieb die Zahl der mit festen
Verträgen Beschäftigten mit 38.831 stabil. Die Theaterstatistik
erscheint jährlich. Der jetzt erschienene 45. Band präsentiert
die wichtigsten Daten der Theater und Orchester in Deutschland, Österreich
und der Schweiz.
LEIPZIG: Für das Leipziger Ballett hat die Spielzeit mit einer
knapp zweiwöchigen Gastspielreise begonnen. Im September starteten
Ballettdirektor Mario Schröder und seine Compagnie zu einer
Gastspielreise nach Kolumbien und Brasilien. Das erste Südamerika-Gastspiel
der Truppe führte sie in die Metropolen Bogotá und
São Paulo, zur Aufführung kam Uwe Scholz’ Choreografie „Die
Große Messe“ nach Musik unter anderem von Mozart. Mit
stehenden Ovationen und lang anhaltendem Applaus wurden die Tänzer
in den lateinamerikanischen Großstädten gefeiert. Insgesamt
tanzten sie sechs Vorstellungen.
MOSKAU: Nach sechsjähriger Renovierung ist das Bolschoi-Theater
wiedereröffnet worden. Unter anderem wurden die Fassade, die
Böden, die Saal-Ausstattung und die Hauptbühnen erneuert
sowie die Bühnentechnik komplett neu installiert.
OLDENBURG: Nach einjähriger Sanierung konnte das Große
Haus des Oldenburgischen Staatstheaters wiedereröffnet werden.
Aus dem Konjunkturpaket des Bundes waren 14 Millionen Euro für
die Sanierung geflossen. 350.000 Euro kamen außerdem aus
dem Denkmalschutzprogramm. Unter anderem wurden das Probezentrum
saniert, die Obermaschinerie, der Schnürboden und der Bühnenboden
erneuert sowie der Orchestergraben erweitert. Im Großen Haus
konnte darüber hinaus eine Drehscheibe eingebaut werden.
POTSDAM: Der brandenburgische Theaterverbund
soll auch 2012 fortgesetzt werden. In dem Verbund sind die Bühnen von Potsdam, Frankfurt/Oder
und Brandenburg/Havel zusammengeschlossen. Ziel der Fortsetzung
sei es, „eine Lösung unter veränderten Rahmenbedingungen“ zu
finden, sagte Kulturministerin Sabine Kunst. Das Land Brandenburg
finanziere den Verbund derzeit mit 35,1 Millionen Euro.
STUTTGART: Die Staatstheater Stuttgart
wurden vom Verein der zertifizierten Disability-Manager Deutschlands
(VDiMA) für ihre Aktivitäten
im Gesundheitsmanagement ausgezeichnet. Die mit einem Fördergeld
verbundene Auszeichnung wurde an den geschäftsführenden
Intendanten, Marc-Oliver Hendriks, sowie die beiden Disability-Manager,
Martina Lutz und Johannes Egerer überreicht. In einer Meldung
des Staatstheaters heißt es: „Bei Belegschaften, die
wie unsere Gesellschaft immer älter werden, sind zwangsläufig
auch die Beschäftigten insgesamt länger krank. Die Staatstheater
Stuttgart begreifen ihr Engagement für das Betriebliche Eingliederungsmanagement
als weitaus mehr als nur die Erfüllung einer sozialgesetzlichen
Verpflichtung.“
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