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Der Deutsche Chorverband im Gespräch
Am „deutschen Broadway“
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„ An den Wassern zu Babel“ in Aachen
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Namen & Fakten

Namen

Personalia

Norbert Hilchenbach wird bis 2017 Intendant des theaterhagen bleiben. Hilchenbach leitet das Theater seit 2007, seine erste Amtsperiode endet 2012. Trotz einschneidender Sparmaßnahmen gelang es ihm, für einen Publikumszuwachs von mehr als fünf Prozent zu sorgen.

Ralf-Peter Schulze wurde zum zukünftigen Intendanten des Mittelsächsischen Theaters Freiberg-Döbeln berufen. Schulze ist in Weimar geboren und seit 2000 Intendant und Geschäftsführer der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz.

 
Silvana Schröder. Foto: Theater
 

Silvana Schröder. Foto: Theater

 

Silvana Schröder wird mit dem Spielzeitbeginn 2011/12 neue Ballettdirektorin und Chefchoreografin von Theater&Philharmonie Thüringen. Generalintendant Matthias Oldag trennt sich von Ballettdirektor Ivaylo Iliev und gab für den Wechsel ausschließlich künstlerische Gründe an. Silvana Schröder hatte ihre Laufbahn 1987 als Solistin im Ballett-ensemble der Bühnen der Stadt Gera begonnen, wechselte 1991 nach Leipzig und kehrte 1995 als Solistin nach Altenburg-Gera zurück.

Cornelius Meister, Generalmusikdirektor in Heidelberg, wird seinen Vertrag nach Ablauf im August 2012 nicht verlängern. Der gebürtige Hannoveraner ist seit 2005 am Theater der Stadt Heidelberg. Bereits seit September 2010 ist er Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Radio-Symphonieorchesters Wien.

Marc Minkowski, Dirigent, übernimmt ab März 2012 die Künstlerische Leitung der Salzburger Mozartwoche. Er wird Nachfolger von Stephan Pauly, der im selben Jahr sein neues Amt als Intendant der Alten Oper Frankfurt am Main antritt. Die Mozartwoche im Januar hat sich in den vergangenen Jahren von einem Geheimtipp zu einem bedeutenden Festival mit namhaften Künstlern aus aller Welt entwickelt.

Matthias Oldag bleibt vorläufig Intendant des fusionierten Theaters Altenburg-Gera. Der Aufsichtsrat des Theaters sprach ihm mit einer Mehrheit von sechs gegen drei Stimmen das Vertrauen aus. Der Kreis Altenburger Land, Mitgesellschafter des Theaters, hatte zuvor beantragt, Oldags Stelle sofort neu auszuschreiben. Das Theater Altenburg-Gera war wegen eines Defizits von 1,8 Millionen Euro aufgrund zu hoher Ausgaben in die Schlagzeilen geraten. Die drohende Insolvenz konnte nur durch eine Finanzhilfe des Landes Thüringen abgewendet werden.

Nina Hümpel und Dieter Buroch werden ab 2012 das biennale Münchner Tanzfestival DANCE als neues Kuratorenteam leiten. Ihr Ziel ist es, das Profil von DANCE weiterzuentwickeln und das Festival einem breiteren Publikum zu öffnen. DANCE 2012 soll vielfältige Positionen zeitgenössischer Tanzkunst in München präsentieren und damit dem Publikum eine qualitätsorientierte Auswahl internationaler Entwicklungen vorstellen.

Michael Alber, Chordirektor der Staatsoper Stuttgart, wird zum Sommersemester 2012 als Professor für Chorleitung an die Staatliche Hochschule für Musik in Trossingen berufen. Alber wird jedoch bis zur Ernennung eines Nachfolgers weiterhin die künstlerische Verantwortung für den Staatsopernchor tragen. Ab 1993 war er zunächst stellvertretender und seit 2001 Erster Chordirektor an der Staatsoper Stuttgart. In der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Opernwelt“ gewann der Staatsopernchor bereits sieben Mal die Auszeichnung „Opernchor des Jahres“.

Ausgezeichnet

Silvia Hauer, Mezzosopranistin aus Freiburg, hat den diesjährigen Bundeswettbewerb Gesang gewonnen. Auf Platz zwei und drei kamen die Sopranistinnen Maraike Schröter und Gloria Rehm aus Berlin. Die Berlinerin Paula Rummel wurde mit dem Preis des Deutschen Bühnenvereins für den besten Vortrag einer zeitgenössischen Komposition ausgezeichnet. Der Wettbewerb wird jährlich im Wechsel zwischen den Genres Oper/Operette/Konzert und Musical/Chanson ausgeschrieben und gilt als bedeutendster nationaler Gesangswettbewerb Europas. Bereits Mitte November hatte der Bariton Martin Häßler aus Weischlitz im Vogtland den 1. Förderpreis des diesjährigen Junior-Ausscheides gewonnen. Er erhielt ein Jahresstipendium über 4.200 Euro.

Goyo Montero, Ballettdirektor in Nürnberg, wurde mit dem Harlequin-Award 2010 ausgezeichnet. Die Ehrung fand im Rahmen einer Gala in Madrid statt, veranstaltet von der „Asociación Cultural Por La Danza“. Mit dem Preis würdigt die Jury Monteros Arbeit als Ballettdirektor und Chefchoreograf am Staatstheater Nürnberg. Der Harlequin-Award zeichnet herausragende Leistungen junger spanischer Choreografen aus und wurde erstmals im Jahr 2009 vergeben.

 
Egon Madsen und Eric Gauthier. Foto: Regina Brocke
 

Egon Madsen und Eric Gauthier. Foto: Regina Brocke

 

Egon Madsen, Company-Coach der Theaterhaus-Company Gauthier Dance in Stuttgart, wird mit dem Deutschen Tanzpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Der Künstlerische Leiter der Company, Eric Gauthier, erhält den Deutschen Tanzpreis in der nur unregelmäßig vergebenen Kategorie „Zukunft Choreografie“. Der Deutsche Tanzpreis „Zukunft“ geht in diesem Jahr an Daniel Camargo vom Stuttgarter Ballett. Der Deutsche Tanzpreis gilt als die wichtigste und renommierteste Auszeichnung für Tanzschaffende in Deutschland und weit darüber hinaus. Er wird am 26. Februar 2011 im Essener Aalto-Theater verliehen. Vor Egon Madsen wurden Tanzlegenden wie Gret Palucca, John Neumeier, Marcia Haydée, Maurice Béjart, Pina Bausch, Uwe Scholz und William Forsythe mit dem renommierten Preis ausgezeichnet.

Anne Teresa De Keersmaeker, Choreografin und Tänzerin, sowie der Choreograf und Regisseur Johan Simons wurden unter anderen zu neuen Mitgliedern der Akademie der Künste in Berlin ernannt. Die Akademie der Künste zählt damit aktuell 402 Mitglieder.

Han-Sung Yoo, 25-jähriger südkoreanischer Bariton, gewann den Maritim Musikpreis 2010. An dem mit insgesamt 11.500 Euro dotierten Wettbewerb nahmen 46 junge Künstler (Gesang und Klavierbegleitung) aus 11 Nationen (Bulgarien, China, Deutschland, Frankreich, Japan, Kolumbien, Mexiko, Polen, Russland, Südkorea und Ungarn) teil. Förderpreise wurden von der Walter und Charlotte Hamel Stiftung Hannover und der Oscar und Vera Ritter-Stiftung Hamburg vergeben.

Geburtstage

Hanns-Martin Schneidt wurde 80. Er studierte an der Leipziger Thomasschule und in München Chormusik und war gleichzeitig als Organist tätig. 1971 wurde er Professor für Dirigieren an der Hamburger Musikhochschule, 1975 Generalmusikdirektor in Wuppertal. Er verfasste auch mehrere Chorwerke.

Clytus Gottwald, einer der meistaufgeführten Chormusikarrangeure, wurde im November 85 Jahre alt.

Verstorben

Hilde Rössel-Majdan, 25 Jahre lang Mitglied der Wiener Staatsoper und „Österreichische Kammersängerin“, ist im Alter von 89 Jahren verstorben.
Heinz Feldhoff, Bassist, ist im Alter von 72 Jahren verstorben. Er begann seine Karriere 1964 am Opernhaus von Essen. 1966 wechselte er an das Stadttheater Bremen und erreichte den Höhepunkt seiner Karriere mit einem langjährigen Engagement am Nationaltheater Mannheim. In den Jahren 1967 bis 1978 trat er außerdem alljährlich bei den Bayreuther Festspielen auf.

Peter Hofmann starb im Alter von 66 Jahren. Mit Heldenrollen wie Siegmund in Bayreuth, Lohengrin an der Metropolitan Opera in New York sowie im Musical Phantom der Oper in Hamburg hat er Berühmtheit erlangt. Begonnen hat seine musikalische Karriere in einem anderen Genre: Mit 16 Jahren wirkte er als Sänger und Gitarrist in einer Rock‘n‘ Roll-Band mit. Sein Gesangsstudium absolvierte er in Karlsruhe. Bevor er in der Rolle des Siegmund in Bayreuth seinen Durchbruch erreichte, sang er an den Bühnen von Lübeck, Wuppertal und Stuttgart.

Jerry Bock, Musical-Komponist bekannt vor allem durch die Vertonung des Romans „Tewje, der Milchmann“ als „Anatevka“, ist im Alter von 81 Jahren verstorben. Neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen konnte Bock einen Pulitzer-Preis und zehn Tony-Awards entgegennehmen.

Nachrichten

BERLIN: Der Bundestagshaushaltsausschuss hat für die von Kulturstaatsminister Bernd Neumann vorgeschlagene Steigerung des Kulturetats gestimmt. Damit wurde der Kulturetat erneut von Kürzungen ausgenommen und um 2,4 Prozent erhöht.
Wieder einmal gibt es Streit um die Rundfunk Orchester und Chöre GmbH (roc). Willi Steul, Intendant des Deutschlandradios, das mit 40 Prozent Hauptgesellschafter der roc ist, will weniger zahlen. Deutschlandradio habe schon vor eineinhalb Jahren angekündigt, ab 2013 den Anteil für die roc GmbH um 1,5 Millionen Euro auf 11,92 Millionen Euro zu reduzieren. Das sei die Summe, die von den Rundfunkgebühren tatsächlich für die Orchester vorgesehen sei. Zur roc gehören das Deutsche Symphonie-Orchester, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin sowie der Rundfunkchor und der RIAS-Kammerchor.

BOCHUM: Die Finanzierung eines Konzerthauses in Bochum ist gesichert. Zu den von privaten Spendern aufgebrachten 14,3 Millionen Euro kommen jetzt weitere 7 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln. Geplant ist ein Veranstaltungsort, der für Proben und kleinere Veranstaltungen der Symphoniker zur Verfügung stehen und auch für weitere Kulturprojekte genutzt werden soll.

CHEMNITZ: Die Jury der Stiftung des Verbandes Deutscher Bühnen- und Medienverlage hat ihren diesjährigen Preis der Deutschen Theaterverlage der Oper des Theaters Chemnitz zuerkannt. Der Preis wird für beispielhaftes Engagement im Bereich Musiktheater der Spielzeit 2010/11 vergeben.

COTTBUS: Der Lausitzer Opernsommer in Cottbus soll wegen akuten Geldmangels dauerhaft abgesagt werden. Zur Finanzierung der Open-Air-Veranstaltung gebe es auf absehbare Zeit weder Geld vom Land Brandenburg noch von der Stadt Cottbus, sagte Produktionsdirektor Andreas Wirth. Auch die meis-ten Großsponsoren seien abgesprungen. Das traditionelle Opernprojekt hatte im letzten Sommer aus finanziellen Gründen kurzfristig abgesagt werden müssen, sollte jedoch im Jahr 2011 mit einem veränderten Konzept eine Neuauflage erleben.

 
Benefiz-Gala in Greifswald mit dem BallettVorpommern und seinem Programm „4+1 – Die Elemente“. Foto: Theater
 

Benefiz-Gala in Greifswald mit dem BallettVorpommern und seinem Programm „4+1 – Die Elemente“. Foto: Theater

 

GREIFSWALD: Bereits zum elften Mal fand im Theater in Greifswald eine Ballett-Benefiz-Gala unter der Schirmherrschaft des Greifswalder Oberbürgermeis-ters Arthur König statt. Traditionell präsentieren sich im Rahmen dieser Gala weit gereiste Ballettcompagnien dem Greifswalder Publikum. In diesem Jahr zeigten Ballett- und Tanztheater-ensembles aus Stuttgart, Mainz, Kassel, Ulm, Halle, Hagen, Dessau, Trier, Radebeul, Bielefeld, Rostock sowie Schüler der Palucca Schule Dresden und natürlich das Ensemble des BallettVorpommern Ausschnitte ihrer Repertoires und ermöglichten so einen Einblick in die Vielfalt der deutschen Tanzszene. Alle Beteiligten traten ohne Gage auf, um die „Stiftung TANZ – Transition Zentrum Deutschland“ zu unterstützen. Ballettmeisterin und stellvertretende Ballettdirektorin am Theater Vorpommern Sabrina Sadowska ist Mitbegründerin und Vorstandsvorsitzende der Stiftung.

KREFELD/MÖNCHENGLADBACH: Sowohl der Rat der Stadt Krefeld als auch der Rat in Mönchengladbach haben der Umwandlung der Rechtsform des Theaters Krefeld Mönchengladbach von einer GbR in eine gemeinnützige GmbH zugestimmt. Damit sind die vor 60 Jahren gegründeten Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld Mönchengladbach ab dem 1. Januar 2011 eine gemeinnützige GmbH. Ihre beiden Geschäftsführer sind der Generalintendant des Drei-Sparten-Theaters Michael Grosse und der amtierende Geschäftsführer des Gemeinschaftstheaters Reinhard Zeileis.

 
Ausgezeichnetes Leipziger Education-Projekt: „Monsieur Mathieu, was wird?“. Foto: Andreas Birkigt
 

Ausgezeichnetes Leipziger Education-Projekt: „Monsieur Mathieu, was wird?“. Foto: Andreas Birkigt

 

LEIPZIG: Sachsens Staatskanzleichef Johannes Beermann (CDU) hat die Existenz der großen öffentlich-rechtlichen Orchester in Sachsen infrage gestellt. Von den weltweit zehn besten Orchestern spielten zwei in Sachsen. „Ob wir da noch große Orchester oder Big Bands brauchen, die über die Gebühren des öffentlich-rechtlichen Rundfunks finanziert werden, muss tatsächlich hinterfragt werden“, sagte Beermann der „Leipziger Volkszeitung“. Beermann leitet im Auftrag der Ministerpräsidenten die Arbeitsgruppe Beitragsstabilität, die Vorschläge zur Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erarbeiten soll.

Das Education-Projekt der Oper Leipzig „Monsieur Mathieu, was wird?“ wurde mit einem zweiten Platz des zum fünften Mal vergebenen „junge ohren preises“ ausgezeichnet. Aus über 100 Bewerbern überzeugte das Projekt die internationale Fachjury und belegte einen der beiden zweiten Plätze in der Kategorie „Best Practice“. Ein erster Preis wurde nicht vergeben. Das Preisgeld von 2.000 Euro, gestiftet vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, wird zugunsten der Kinder- und Jugendarbeit der Oper Leipzig verwendet. Der „junge ohren preis“ entstand auf Initiative der Jeunesses Musicales und der Deutschen Orchestervereinigung und wird seit 2005 vom netzwerk junge ohren in den Kategorien „Best Practice“, „Musik & Medien“ sowie „LabOhr“ verliehen.

LONDON: Eine große Werkschau mit zehn Choreografien von Pina Bausch wird das Wuppertaler Tanztheater während der Olympischen Spiele in London 2012 anlässlich des begleitenden Kulturprogramms „Cultural Olympiad“ präsentieren. Die „Cultural Olympiad“ wird das ganze Jahr 2012 über in England stattfinden. Sie umfasst alle Sparten der Kunst. Die Kernphase ist von Juni bis September 2012.

MÜNCHEN: Die Opernhäuser und Theater in der bayerischen Provinz sollen von Kürzungen des Freistaates verschont bleiben. „Es wird keine Einsparungen bei den freiwilligen Zuschüssen für Theater in kommunaler Trägerschaft geben“, sagte Bayerns Kunstminister Wolfgang Heubisch (FDP). Es gehe darum, die Attraktivität der ländlichen Regionen zu stärken. Für die Staatstheater, insbesondere in München, könnten dagegen höhere Belastungen nicht vollständig ausgeschlossen werden, sagte Heubisch.

Der Intendant der Bayerischen Staatsoper, Nikolaus Bachler, hat den Sparkurs der bayerischen Staatsregierung kritisiert. „Das Sparen mit dem Rasenmäher macht ein gesundes, blühendes Unternehmen kaputt“, sagte Bachler. Er befürchtet, ab 2011 die Kürzungen der staatlichen Zuschüsse nicht wie in den Vorjahren durch Mehreinnahmen ausgleichen zu können. Womöglich könne auch das erreichte künstlerische Niveau in Zukunft nicht mehr gehalten werden. Die Staatsregierung hatte angekündigt, 2011 und 2012 ohne neue Schulden auskommen zu wollen. Insgesamt sollen in beiden Jahren zusammen 2,5 Milliarden Euro eingespart werden. Der genaue Sparbeitrag der einzelnen Ressorts ist allerdings noch nicht bekannt.

Der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags hat grünes Licht für die dringend anstehende Sanierung des Theaters am Gärtnerplatz gegeben. Die Sanierungsmaßnahme im Umfang von zirka 70 Millionen Euro soll ab Mai 2012 durchgeführt werden. Im Zentrum der Sanierung stehen die Erneuerung der maroden Sanitäranlagen und Abwasserleitungen sowie der elektrischen Versorgung, die Verbesserung der Energiebilanz, die Durchführung von Brandschutzmaßnahmen und die Ermöglichung einer barrierefreien Erschließung des Gebäudes. Darüber hinaus wird die bislang externe große Probebühne in das Gebäude integriert. In der Zeit von 2012 bis 2014 wird das Staatstheater am Gärtnerplatz sein Mutterhaus daher nicht bespielen können. In dieser Zeit wird das Theater seinen Spielbetrieb auf mehrere Spielstätten in München auslagern.

Gute Nachrichten aus Berlins Opernhäusern

 
Freuen sich nicht nur über gute Auslastungen, sondern auch über die Ernennung zum „Opernchor des Jahres“: Die Sängerinnen und Sänger des Chors der Deutschen Oper Berlin. Foto: Marcus Lieberenz
 

Freuen sich nicht nur über gute Auslastungen, sondern auch über die Ernennung zum „Opernchor des Jahres“: Die Sängerinnen und Sänger des Chors der Deutschen Oper Berlin. Foto: Marcus Lieberenz

 

Deutsche Oper: Die Deutsche Oper Berlin rechnet für 2010 mit einer Rekordeinnahme von voraussichtlich 9,22 Millionen Euro. Über 240.000 Besucher hätten die Aufführungen gesehen, das entspreche einer Auslastung von 81 Prozent, verlautet es aus dem Haus an der Bismarckstraße. Im vorangegangenen Jahr seien zu den insgesamt 221 Veranstaltungen etwa 229.000 Zuschauer gekommen. Ein besonders schöner Erfolg für den Chor der Deutschen Oper: Zum dritten Mal in Folge wurde er in der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Opernwelt“ zum „Chor des Jahres“ gekürt. Diese Titel bedeuten eine wichtige Bestätigung und große Ermutigung für den Chor und seinen Leiter William Spaulding. Wie sehr der Chor das Gesicht des Hauses an der Bismarckstraße prägt, zeigen auch seine Auftritte auf Gastspielreisen und Tourneen in aller Welt. Als jüngere Beispiele sind Peking und die europäische Kulturhauptstadt 2010 Istanbul zu nennen, wo die Auftritte des Opernchores zu den umjubelten Höhepunkten gehörten.

Komische Oper: Auch die Komische Oper Berlin hat ihre durchschnittliche Auslastung 2010 gegenüber dem Vorjahr leicht steigern können. Insgesamt besuchten rund 165.500 Zuschauer die 231 Vorstellungen, wie das Haus mitteilte. Damit erhöhte sich die Auslastung von 63,8 auf 64,6 Prozent. In den ersten Monaten der Spielzeit 2010/11 (September bis Dezember 2010) stieg die Auslas-tung gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr deutlich auf 73,78 Prozent (Vorjahr: 69,33 Prozent). Die Zahl der angebotenen Vorstellungen habe reduziert werden müssen, um dem Staatsballett Berlin nach Beginn der Sanierungsarbeiten in der Staatsoper Unter den Linden zusätzliche Kapazitäten in der Behrenstraße zur Verfügung zu stellen.

Staatsoper: Die Staatsoper hat trotz ihres Umzugs von Mitte nach Charlottenburg ins Schillertheater 2010 eine Rekordauslastung von 90,6 Prozent erreicht. Zu den 287 Veranstaltungen kamen 189.545 Besucher, wie das Haus mitteilte. Im Jahr zuvor lag die Auslastung den Angaben zufolge noch bei 87,4 Prozent. Sie erhöhte sich 2010 zum sechsten Mal in Folge. Zu den erfreulichen Zahlen habe auch der „gute Start“ der Staatsoper im Schillertheater beigetragen. Das Publikum habe das neue Quartier in Charlottenburg, das als Ausweichquartier während der Sanierung des Stammhauses Unter den Linden dient, hervorragend angenommen.

Berliner Staatsballett: Auch das Staatsballett Berlin blickt erneut auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Mit einer Auslastung von 82,6 Prozent wurde 2010 das Vorjahresergebnis (82,8) annähernd erreicht und das gesetzte Ziel weit übertroffen, wie ein Sprecher sagte. Die 117 Vorstellungen des Ensembles von Vladimir Malakhov in der Deutschen Oper Berlin, in der Staatsoper Unter den Linden sowie im Schillertheater und in der Komischen Oper Berlin zählten 119.883 Zuschauer (2009: 120.365).

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