Personalia
Cecilia Bartoli, italienische Sopranistin, übernimmt ab 2012
die Leitung der Salzburger Pfingstfestspiele. Alexander Pereira,
designierter Intendant der Salzburger Festspiele, gab seine Entscheidung
für die weltbekannte Künstlerin in Wien bekannt. Zu dem „Coup“ bewogen
habe ihn Bartolis „bewundernswerter Mut zu Qualität
und Fantasie“, sagte Pereira. Bartoli wird Nachfolgerin von
Dirigent Riccardo Muti.
Heiner Goebbels, Komponist, Hochschulprofessor
und Regisseur ist der neue Intendant der Ruhrtriennale für die Spielzeit 2012
bis 2014. Goebbels sei mit seinen Produktionen und Inszenierungen
buchstäblich in der ganzen Welt aktiv, sagte die NRW-Kulturministerin
Ute Schäfer bei der Vorstellung in Bochum. Der 58-Jährige
ist Professor an der Justus-Liebig-Universität in Gießen
und leitet dort das Institut für Angewandte Theaterwissenschaften. Steffen Fuchs wird ab der Spielzeit 2011/12 Ballettdirektor am
Theater Koblenz. Der 1974 in Halle an der Saale geborene Fuchs
besuchte ab 1984 die Staatliche Ballettschule in Berlin, die er
1992 als Diplom-Tänzer verließ. 2006 bis 2008 folgte
an der Palucca Schule in Dresden sein Aufbaustudium zum Choreografen.
Von 1992 bis 2002 war Steffen Fuchs Solist am „Leipziger
Ballett“. Seit 1998 entwickelt er eigene Choreografien.
Tatjana Gürbaca wird ab Beginn
der Spielzeit 2011/12 neue Operndirektorin am Staatstheater Mainz.
Sie hat einen Dreijahresvertrag
und löst damit Interims-Operndirektor Roland Spohr ab. Guy Montavon bleibt bis 2017 Generalintendant des Theaters Erfurt.
Der Erfurter Stadtrat verlängerte seinen Vertrag um sieben
weitere Jahre. Der gebürtige Schweizer hat den Posten des
Generalintendanten seit August 2002 inne.
Fabrice Bollon, Generalmusikdirektor am Theater Freiburg seit
2008, hat seinen Vertrag bis 2014 verlängert.
Kirill Petrenko wird neuer Musikchef der Bayerischen
Staatsoper. Der russische Dirigent wird damit Nachfolger von
Kent Nagano. Petrenko
gilt als Ausnahmetalent und ist einer der renommiertesten und begehrtesten
Dirigenten seiner Generation. 1972 im sibirischen Omsk geboren,
war er von 1999 bis 2002 Generalmusikdirektor des Theaters Meiningen,
wo er mit seinem Dirigat von Richard Wagners „Der Ring des
Nibelungen“ Aufsehen erregte. Von 2002 bis 2007 war Petrenko
Generalmusikdirektor der Komischen Oper in Berlin. Axel Baisch, Geschäftsführer der Deutschen Oper Berlin,
verlässt Anfang April 2011 das Haus. Baisch wird Kanzler der
Handelshochschule Leipzig – neben
dem neu berufenen Rektor Andreas Pinkwart. Baisch war seit 2006
Geschäftsführender Direktor der Deutschen Oper Berlin.
Seit 2007 ist er außerdem stellvertretender Generaldirektor
der Stiftung Oper in Berlin.
Alessio Trevisani hat am 1. November 2010 die künstlerische
Leitung der Compagnie des Leipziger Tanztheaters (LTT) übernommen.
Der italienische Tänzer, Choreograf und Tanzpädagoge
tritt damit die Nachfolge von Irina Pauls an. Diese gibt die Leitung
nach drei Jahren Schaffenszeit ab. Das LTT fokussiert künftig
noch stärker die Arbeit im Amateurtanzbereich und will seine
Rolle als Ausbildungsstätte für zeitgenössischen
Tanz und als Produzent von Tanzstücken weiter ausbauen. Michael Sanderling wird neuer Chefdirigent der Dresdner Philharmonie.
Der in Berlin geborene Dirigent tritt damit ab der Saison 2011/12
die Nachfolge von Rafael Frühbeck de Burgos an. Von 2006 bis
2010 war Michael Sanderling künstlerischer Leiter und Chefdirigent
der Kammer-akademie Potsdam. Internationale Begegnungen als Gastdirigent
führten ihn in den letzten Jahren wiederholt zu großen
internationalen Orchestern. In Deutschland dirigierte er unter
anderem das Symphonieorches-ter des Bayerischen Rundfunks, die
Sächsische Staatskapelle Dresden, das Rundfunk-Sinfonieorchester
Berlin und das MDR Sinfonieorchester Leipzig. Sanderling ist ständiger
Dirigent der Deutschen Streicherphilharmonie, des Nachwuchsensembles
des Verbands deutscher Musikschulen. Hajo Fouquet, bisher Operndirektor und Künstlerischer Betriebsdirektor
am Staatstheater Mainz, ist neuer Intendant des Theaters Lüneburg.
Das gesamte neu engagierte Sängerensemble unter der Leitung
von Musikdirektor Urs-Michael Theus stellte sich Ende September
seinem Publikum vor, Francisco Sánchez Martínez,
freier Choreograf, ist neuer Ballettdirektor. Carlos Domínguez-Nieto, der seit Anfang letzter Spielzeit
als Chefdirigent die Landeskapelle Eisenach leitet, wurde zum
Generalmusikdirektor ernannt. Dieser Titel wurde ihm anlässlich
des Festaktes zur Übergabe des neu sanierten Landestheaters
Eise-nach verliehen. Zuvor hatte der Stiftungsrat der Kulturstiftung
Meiningen-Eisenach dem Antrag des Intendanten Ansgar Haag, dem
Chefdirigenten der Landeskapelle den alten Titel des Generalmusikdirektors
wiederzuverleihen, einstimmig stattgegeben.
Katharina Wagner ist zur Honorarprofessorin im Fachgebiet Regie
an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin ernannt
worden. Die Ernennungsurkunde wurde der 32-Jährigen, die gemeinsam
mit ihrer Halbschwes-ter Eva Wagner-Pasquier seit 2008 die Bayreuther
Festspiele leitet, in Berlin überreicht. Ausgezeichnet
Eva-Maria Höckmayr ist Preisträgerin des Götz-Friedrich-Preises
für die Spielzeit 2009/10. Sie erhielt die mit 5.000 Euro
dotierte Auszeichnung für ihre Inszenierung von Debussys „Pelléas
et Mélisande“ am Theater Aachen, der Studiopreis für
die beste Regie im Bereich Musiktheater für Kinder, experimentelles
Musiktheater oder Kammeroper geht an Elmar Supp. Martin Schüler, Intendant des Staatstheaters Cottbus, erhielt
vom Brandenburgischen Chorverband die Leo-Wistuba-Medaille für
seine herausragenden Verdienste bei der Entwicklung des Chorverbandes.
Diese besondere Auszeichnung wird seit 1997 alle zwei Jahre an
aktive Persönlichkeiten vergeben, die den Chorgesang fördern.
Daniel Barenboim, Pianist und Dirigent,
wird am 13. Februar 2011 in der Dresdner Semperoper mit dem „Dresden-Preis“ für
den Aufbau des West-Eastern Divan Orchestra geehrt. Der gemeinnützige
Verein „Friends
of Dresden Deutschland“ würdigt damit außergewöhnliche
Leistungen herausragender Persönlichkeiten, die bei Konflikten
zwischen Staaten und Ethnien präventiv wirken und Eskalationen
verhindern helfen. Erstmals verliehen wurde der Preis im Jahr 2010
an den Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow. Der mit
25.000 Euro dotierte „Dresden-Preis“ wird jährlich
in der Semperoper vergeben. Kurt Masur wurde mit dem ECHO Klassik 2010 in der Kategorie „Lebenswerk
eines Künstlers“ ausgezeichnet und damit als einer der
bedeutendsten Dirigenten unserer Zeit gewürdigt. 27 Jahre
leitete Masur als Kapellmeister das Gewandhausorchester Leipzig,
mit dem er weltweit über 900 Konzerte gab. Während der
Montagsdemonstrationen 1989/90 war er Mitglied der Initiative „Keine
Gewalt“ und steuerte einen wichtigen Beitrag zum friedlichen
Ablauf der Revolution bei. Ein weiterer großer Verdienst
war sein Engagement für den Wiederaufbau des Gewandhauses
in der Innenstadt Leipzigs.
Inken Rahardt, Regisseurin, erhält den Hamburger Rolf-Mares-Preis
in der Kategorie „Außergewöhnliche Aufführung“ für
die Regie von Georg Friedrich Händels Oper „Tolomeo“ im
Hamburger Opernloft. Hila Fahima, 23-jährige Sopranistin aus Israel, hat die
mit 10.000 Euro dotierte „Goldene Viktoria“ des Europäischen
Gesangswettbewerbs „Debut“ gewonnen. 276 junge Sängerinnen
und Sänger aus 26 Nationen hatten sich beworben. Im Finale
präsentierten sich sechs Nachwuchssängerinnen und -sänger
in der Wandelhalle in Bad Mergentheim. Platz 2 und ein Preisgeld
von 5.000 Euro gingen an den Bariton Han-Sung Yoo, der außerdem
mit dem Sonderpreis der Jeunesses Musicales Deutschland ausgezeichnet
wurde: Er erhält ein Vollstipendium im Internationalen Opernkurs
der Jeunesses Musicales Deutschland, einem Förderprojekt des
Opernnachwuchses auf europäischer Ebene, und wird 2011 in
der Produktion der Jungen Oper Schloss Weikersheim eine Solistenpartie
gestalten. Geburtstage Francisco Araiza, Sänger, feierte seinen 60. Geburtstag. Er
gilt als einer der bedeutendsten Tenöre unserer Zeit. 1988
wurde ihm der Titel „Kammersänger der Wiener Staatsoper“ verliehen
und seit 1977 ist er ständiges Mitglied des Opernhauses Zürich.
Gastauftritte führten ihn an alle großen Opernhäuser
der Welt.
Jessye Norman feierte ihren 65.
Geburtstag. 1968 gewann die farbige Sopranistin den ARD-Gesangswettbewerb
in München. Ihre Karriere
entwickelte sich sehr schnell. 1969 erhielt sie einen Dreijahreskontrakt
an der Deutschen Oper Berlin. 1971 sang sie beim Maggio Musicale
von Florenz, 1972 kam sie an die Mailänder Scala, in der Spielzeit
1972/73 an die Covent Garden Opera. Sie hatte glänzende Erfolge
in Europa sowie in ihrer nordamerikanischen Heimat zu verzeichnen. James Lockhart wurde 80 Jahre alt. Er kam 1955 als Dirigent und
Repetitor nach Münster, 1956 nach München und schließlich
(bis 1968) zur Covent Garden Opera in London. 1972 wurde er GMD
in Kassel, von 1981 bis 1991 war er GMD in Koblenz.
Ivan Liska, Direktor des Bayerischen Staatsballetts, feierte seinen
60. Geburtstag. Nach Abschluss seiner Ausbildung in Prag kam er
zum Ballett der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf. Von
1974 bis 1977 war er Solist beim Ballett der Bayerischen Staatsoper
(Staatsballett seit 1989), bevor er als Erster Solist zum Hamburger
Ballett ging. Seit Beginn der Spielzeit 1998/99 ist Liska Direktor
des Bayerischen Staatsballetts. Gunter Wagner, Tänzer und Chorsänger am Mittelsächsischen
Theater, feierte seinen 80. Geburtstag und zugleich sein 60. Bühnenjubiläum.
Wagner nahm schon als Kind Ballett- und Gesangsunterricht und begann
seine künstlerische Laufbahn 1950 in Bautzen. Als Tänzer
und als Chorsänger stand er in Döbeln, Meißen,
Heidelberg und an der Dresdner Staatsoperette auf der Bühne,
ehe ihn sein Weg nach Freiberg zurückführte. Offiziell
war er dort als Chorsänger engagiert, er hat aber ebenso in
vielen anderen Bereichen ausgeholfen. Auch nach dem formalen Ruhestand
ist er kaum seltener im Theater anzutreffen als zuvor: Praktisch
in jeder Aufführung, in der der Chor mitwirkt, steht auch
Gunter Wagner auf der Bühne und verstärkt das Ensemble
nicht nur mit seiner Tenorstimme, sondern auch mit unverminderter
Präsenz und Ausstrahlung. Vor zwei Jahren vermachte er sein
Wohnhaus in der Freiberger Altstadt testamentarisch der neu gegründeten „Stiftung
Mittelsächsisches Theater“. Seinen Geburtstag feierte
er natürlich auf der Freiberger Bühne – in einer
Aufführung von Carl Maria von Webers „Freischütz“. Willy Decker, Intendant und Regisseur, feierte 60. Geburtstag.
Im Jahr 2007 wurde er zum neuen Intendanten der Ruhrtriennale berufen.
Er inszenierte an vielen großen deutschen und internationalen
Opernhäusern. 1999 erregte Decker Aufsehen, als er eine Einladung,
bei den Bayreuther Festspielen „Lohengrin“ zu inszenieren „aus
künstlerischen Gründen“ ablehnte und damit der
erste Regisseur in der Geschichte Bayreuths war, der eine Einladung
auf den Grünen Hügel ausschlug. Verstorben Joan Sutherland, eine der bedeutendsten Koloratursopranis-tinnen
des 20. Jahrhunderts, ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Sutherland
wurde 1926 in Sydney geboren und kam 1951 nach Europa. Sie trat
an vielen großen Opernhäusern in der ganzen Welt auf.
Bekannt wurde sie für ihre Rollen-Vielseitigkeit, vor allem
aber mit Rollen aus italienischen Opern machte sie sich einen Namen.
1990 verabschiedete sie sich mit ihrem Auftritt in der „Fledermaus“ am
Royal Opera House in London von der Bühne. Anschließend
blieb sie als Gesangslehrerin aktiv.
László Polgár,
ungarischer Opernsänger,
ist im Alter von 63 Jahren in Zürich gestorben. Polgár
war seit 1991 Mitglied des Ensembles des Opernhauses Zürich.
Er sang auf vielen Bühnen, unter anderem an der Deutschen
Oper Berlin, in München, Wien, Salzburg, Mailand und London.
David Stahl, langjähriger Chefdirigent des
Staatstheaters am Gärtnerplatz in München, ist tot. Er
erlag im Alter von 60 Jahren einer schweren Erkrankung. „Mit
David Stahl verliert das Staatstheater am Gärtnerplatz eine
große
Künstlerpersönlichkeit, die das musikalische Bild des
Hauses über viele Jahre geprägt hat“, sagte Staatsintendant
Ulrich Peters. „Es fällt schwer, sich vorzustellen,
dass das Haus künftig auf die Leidenschaft und Warmherzigkeit
dieses engagierten Fürstreiters für die Musik verzichten
soll.“ Stahl war seit 1999 Chefdirigent des Staatstheaters
am Gärtnerplatz. Er debütierte bereits im Alter von 23
Jahren in der Carnegie Hall und arbeitete eng mit Aaron Copland
und Leonard Bernstein zusammen. David Stahl leitete
weltweit über 100 Orchester mit einer
enor-men Bandbreite von Stilrichtungen. Er galt als erfahrener
Dirigent für amerikanische Musik. Als Operndirigent wirkte er an der New York City Opera, an anderen
nordamerikanischen Opernhäusern sowie an zahlreichen bedeutenden
europäischen Opern und bei vielen Festivals.
Fakten BERLIN: Mit einem Schiffskorso auf der Spree hat die Berliner
Staatsoper Ende September ihren vorübergehenden Umzug gefeiert.
Mitglieder der Staatskapelle, des Opernchores sowie Intendant Jürgen
Flimm und Generalmusikdirektor Daniel Barenboim bestiegen insgesamt
vier Schiffe, die sie von Mitte nach Charlottenburg bringen sollten.
Anlass der ungewöhnlichen Aktion war der Start der Sanierung
des Hauses Unter den Linden. Für diesen Zeitraum zieht die
Staatsoper in das Schillertheater im Westteil der Stadt.
Die Zahl der Orchester in Deutschland ist in den vergangenen
Jahren deutlich zurückgegangen. Bei der ersten gesamtdeutschen Erfassung
aller öffentlich finanzierten Kulturorchester im Jahr 1992
gab es bundesweit 168 Opern-, Konzert-, Rundfunk- und Kammerorches-ter,
derzeit sind es noch 133, wie die Deutsche Orchestervereinigung
(DOV) mitteilte. 35 Ensembles seien durch Auflösungen, Fusionen
oder Konkurse weggefallen, die meisten in den ostdeutschen Bundesländern.
Die Zahl der offiziellen Planstellen für Berufsmusiker ging
den Angaben zufolge seit 1992 bis heute von 12.159 um rund 18 Prozent
zurück. Der Rückgang in Ostdeutschland habe dabei bei
mehr als 34 Prozent gelegen.
BIELEFELD: Mit der Einstellung
von Kerstin Tölle am Theater
Bielefeld zu Beginn der Spielzeit 2010/11 wurde erstmals an einer
deutschen Bühne eine volle Stelle für Tanzvermittlung
eingerichtet. Dabei geht es zunächst um die Vermittlung von
Tanz an Schulen. Ein besonderes Augenmerk wird hier auf die Lehrerfortbildung
gelegt. Ein zweiter Schwerpunkt ist das Management der seit 2007
am Theater Bielefeld durchgeführten „Zeitsprung“-Projekte
mit Laien. Diese Projekte werden kontinuierlich unter professioneller
Leitung durchgeführt. In diesem Jahr hat das Land NRW, das
die „Zeitsprung“-Projekte als so genanntes „zukunftsweisendes
Modell“ unterstützt, eine kontinuierliche Förderung
bis zum Jahr 2012 von jährlich 40.000 Euro zugesagt.
FREIBURG: Das Stadttheater in Freiburg
feierte im Oktober sein 100-jähriges Bestehen. Das internationale Festwochenende mit
Premieren, Vorträgen und dem Kunstprojekt „Villa Global“ begann
am 8. Oktober – auf den Tag genau 100 Jahre nach der Einweihung
des Hauses. Die Geschichte des Freiburger Theaters wird derzeit
in einer Ausstellung im Internet zugänglich gemacht (www.onlineausstellung.theaterfreiburg.de). HAMBURG: Ausnahmsweise gute Nachrichten vermeldet die Elbphilharmonie:
Der Bau liegt offenbar im jetzt vorliegenden Zeitplan. Mitte April
hatte Hochtief einen Terminplan vorgelegt, wonach einzig der Große
Konzertsaal nicht fristgerecht bis Ende 2011 fertiggestellt werden
könne. Derweil wurde im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss
der Hamburger Bürgerschaft zur Elbphilharmonie ein vorläufiges
Gutachten zur Kostenentwicklung vorgestellt. Dieses zeige, dass
die Kostenentwicklung in großen Teilen plausibel sei, sagte
der Leiter des zum Ausschuss gehörenden Arbeitsstabs, Klaus
Thorwarth. Die Expertise stellt dar, wie es aufgrund von Änderungen
der Entwürfe für das Konzerthaus von der ersten konkreten
Kalkulation von 186 Millionen Euro Gesamtkosten zu der derzeitigen
Endsumme von 503 Millionen Euro gekommen war. Den Angaben nach
musste unter anderem die Gründung nachträglich verbessert
werden. Die Fassadengestaltung wurde aufwendiger, die Form des
Konzertsaals komplexer.
HEIDELBERG: Das Crossover-Jugendprojekt „Rap it like Heidelberg“ des
Theater&Orchester Heidelberg hat den ersten Preis beim Wettbewerb „Tag
der Musik 2010“ gewonnen. In der Kategorie „Musikerleben – Eine
Bühne für Profis und Laien“ hat der Deutsche Musikrat
das pädagogische Engagement des Theaters mit dieser Auszeichnung
gewürdigt. 20 Tänzer aus HipHop, Breakdance, Modern Dance
und Jazz Dance zwischen 15 und 24 Jahren hatten am 20. Juni mit
ihrer Performance zur „West Side Story“ für Begeisterung
im ausverkauften Opernzelt gesorgt – die Rapper „Backwoods
Bunch“ ihrerseits hatten zum Spielzeitmotto „Mut zur
Freiheit“ improvisiert. Begleitet wurden sie vom Philharmonischen
Orchester unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor
Cornelius Meister.
KEMPTEN: Nach zwei gescheiterten
Projekten soll es nun ein drittes Musical über Ludwig II. geben. „Ludwig 2 – Der
König kommt zurück“ soll ab Juli 2011 für
mehrere Wochen in der Big Box in Kempten zu sehen sein. Das Stück „Ludwig2“ konnte
sich von 2005 bis 2007 auf der Bühne halten. Am Ende stand
die Insolvenz. Ebenso war es im Oktober 2003 in Füssen dem
Musical „Ludwig II. – Sehnsucht nach dem Paradies“ ergangen.
KÖLN: Die Kinderoper Köln hat mit der Reihe „Kinderoper
für alle!“ ein neues, soziales Projekt ins Leben gerufen.
Vor allem körperlich und geistig behinderten Kindern soll
es ermöglicht werden, die Kinderoper zu besuchen. Komplette
Vorstellungen sollen einer integrativen Institution zugänglich
gemacht werden und – für gehörlose Kinder – durch
einen Gebärdendolmetscher ges-tisch übersetzt werden.
Die staatlichen und städtischen Theater in Deutschland können
für die Spielsaison 2008/09 einen leichten Besucheranstieg
verbuchen. Rund 19,3 Millionen Menschen besuchten die Stadt- und
Staatstheater sowie Landesbühnen. Das waren 1,7 Prozent mehr
als in der Saison zuvor, wie der Deutsche Bühnenverein mitteilte.
Die Gesamtbesucherzahl für alle Theater und Orchester lag
bei etwa 31,1 Millionen. Die Zahl der Veranstaltungen nahm um 1,2
Prozent auf rund 65.500 zu.
CHOR@BERLIN
Singen macht glücklich und ist gesund – selbst im Januar!
Im Berliner Kulturzentrum Radialsystem wird das Jahr singend begonnen:
Vom 13. – 16. Januar 2011 findet zum ersten Mal CHOR@BERLIN
im alten Pumpwerk an der Spree statt. Neben Konzerten werden herausragende
Education-Projekte präsentiert, es gibt eine Zukunftswerkstatt
Chormusik für Berlin sowie einen zweitägigen Dirigierworkshop
für junge Chorleiter. Alle, die schon immer mal singen wollten,
aber bisher nicht zu singen wagten, sind am 16. Januar eingeladen,
am ersten „Ich-kann-nicht-singen-Chor“ mitzuwirken.
CHOR@BERLIN wird vom Deutschen Chorverband und dem Kulturzentrum
Radialsystem V entwickelt, realisiert und veranstaltet. Kooperationspartner
ist der Chorverband Berlin.
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