Personalia
Ueli Häsler, Schweizer Dirigent, wird neuer Chordirektor der
Theater&Philharmonie Thüringen in Gera. Häsler tritt
zu Beginn der Spielzeit 2010/2011 die Nachfolge von Nikolaus Müller
an. Als musikalischer Leiter arbeitete er an verschiedenen Operettentheatern
in der Schweiz.
Carl St. Clair, Generalmusikdirektor
an der Komischen Oper Berlin, verlässt das Haus vorzeitig zum Ende der Spielzeit 2009/2010.
Als Hintergrund für diese Entscheidung nannten Carl St. Clair
und der Intendant der Komischen Oper Berlin, Andreas Homoki, „künstlerische
Differenzen“. Homoki hatte den bisherigen Kapellmeister des
Hauses, Patrick Lange, zum Chefdirigenten ernannt. Dieser übernimmt
die neue Position mit Beginn der Spielzeit 2010/2011.
Kent Nagano steht für eine Vertragsverlängerung als GMD
der Bayerischen Staatsoper nach 2013 nicht mehr zur Verfügung.
Seine Entscheidung fiel auf Grund der kulturpolitischen Entwicklungen
der letzten Monate in München – am Staatstheater am
Gärtnerplatz und bei den Münchner Philharmonikern – und
deren Folgen sowohl für den Ruf dieser Institutionen als auch
für den der Stadt.
Jens Pesel, scheidender Generalintendant an den Vereinigten Städtischen
Bühnen Krefeld und Mönchengladbach, wurde im Juni offiziell
verabschiedet. Pesel ging nach 14 Jahren zum Ende der Spielzeit
in den Ruhestand.
Stephan Pauly übernimmt ab dem 1. März 2012 als Geschäftsführer
und Intendant die Leitung der Alten Oper Frankfurt. Der 1972 in
Köln geborene Pauly ist derzeit künstlerischer Leiter
und kaufmännischer Geschäftsführer der Stiftung
Mozarteum Salzburg. Davor war er unter anderem persönlicher
Assistent des Regisseurs und Staatsintendanten August Everding
und Managementberater bei einer Unternehmensberatung.
Ivan Liska, Direktor des Bayerischen
Staatsballetts, hat seinen Vertrag bis 31. August 2013 verlängert. Der gebürtige
Prager Liska leitet seit 1998 als Ballettdirektor das Bayerische
Staatsballett.
Gerd Uecker, Intendant der Sächsischen Staatsoper, verabschiedete
sich von seinem Amt. Am 20. Juni wurde er mit einem abwechslungsreichen
Programm in den Ruhestand entlassen.
Ansgar Haag leitet für weitere sieben Jahre die Theater Meinin-gen
und Eisenach. Thüringens Kultusstaatssekretär Thomas
Deufel verlängerte Haags Intendantenvertrag bis Mitte 2017.
Die Kulturstiftung Meiningen-Eise-nach hatte sich zuvor einstimmig
dafür ausgesprochen.
Josef Ernst Köpplinger soll Nachfolger von Gärtnerplatztheater-Intendant
Ulrich Peters werden und das Amt zur Spielzeit 2012/2013 für
sechs Jahre übernehmen. Peters ist seit der Spielzeit 2007/2008
Intendant des Gärtnerplatztheaters. Im März wurde bekannt,
dass sein Vertrag nach einer fünfjährigen Amtsperiode
nicht verlängert werde.
Dan Ettinger, Generalmusikdirektor
am Nationaltheater Mannheim, verlängerte seinen Vertrag um ein Jahr bis 2013. Der in Israel
geborene Musiker bekleidet das Amt seit der Spielzeit 2009/2010.
Timo Handschuh wird ab der Spielzeit
2011/2012 neuer Generalmusikdirektor am Theater Ulm. Handschuh
tritt damit die Nachfolge von James Allen
Gähres an, der dem Philharmonischen Orchester der Stadt Ulm
seit 1994 vorstand.
Juliane Votteler wird bis 2017
Intendantin in Augsburg bleiben. Von 1996 bis 2006 war sie Chefdramaturgin
und Direktorin für
künstlerische Koordination an der Staatsoper Stuttgart. Seit
der Spielzeit 2007/2008 ist sie Intendantin des Theater Augsburg.
Gerhard Weber, Intendant des Theaters
Trier, hat seinen Vertrag bis 2015 verlängert. Das Votum war einstimmig. Es ist Weber
gelungen, eine hohe Kontinuität hinsichtlich der Zuschauerauslastung
zu garantieren. John Dew bleibt bis 2014 der Intendant des Staatstheaters Darmstadt.
Der 1944 auf Kuba geborene und in New York aufgewachsene Regisseur
leitet das Darmstädter Staatstheater seit der Spielzeit 2004/2005.
Ulrich Mokrusch wird ab der neuen
Saison die Intendanz in Bremerhaven übernehmen.
Er folgt damit Peter Grisebach nach, der 16 Jahre lang Intendant
des Theaters war.
Marcus Creed bleibt Leiter des SWR Vokalensembles. Er verlängerte
seinen Vertrag um drei weitere Jahre bis Ende 2014.
Ausgezeichnet
Hanna-Elisabeth Müller, Sopranistin, erhält in diesem
Jahr den mit 10.000 Euro dotierten Musikpreis des Kulturkreises
der deutschen Wirtschaft. Die 25-Jährige habe, so hieß es,
die Jury und das Publikum gleichermaßen „mit einem
souveränen musikalischen Vortrag“ überzeugt und
im Wettbewerb bewiesen, dass sie den gesprochenen Vortrag beherrsche.
Die Besonderheit des Wettbewerbs liegt in den obligatorischen Wortbeiträgen
der Teilnehmer. Jeder Kandidat muss seine künstlerische Musik-Darbietung
auch erklären.
Hélène Bouchet und Thiago
Bordin, beide Mitglieder
des Hamburg Ballett, sind im Moskauer Bolschoi Theater mit dem „Prix
Benois de la Danse“ ausgezeichnet worden. Sie wurden als
Beste Tänzerin und Bester Tänzer 2010 für ihre Darstellung
in John Neumeiers „Orpheus“ und „Die Kameliendame“ geehrt.
Riccardo Chailly, Gewandhaus-Kapellmeister
in Leipzig, wurde am 18. Juni mit dem Alexander-Zemlinsky-Preis
ausgezeichnet. Der Alexander-Zemlinsky-Fonds
verlieh ihm die Ehrung für seine langjährigen Verdienste
um die Interpretation der Werke des österreichischen Komponisten
Alexander von Zemlinsky.
Joyce DiDonato und Jonas Kaufmann erhalten
in diesem Jahr den Echo Klassik als beste Sänger des Jahres. DiDonato wird für
ihr Album „Colbran, the Muse“ gekürt, Kaufmann
für seine Einspielung „Sehnsucht“. Der Musikpreis
wird am 17. Oktober in Essen an 61 Preisträger aus 21 Kategorien
verliehen.
Richard Dünser, Komponist,
erhält den Ernst-Krenek-Preis
2010. Die von der Stadt Wien alle zwei Jahre vergebene, mit 8.000
Euro dotierte Auszeichnung wurde ihm für seine bei den Bregenzer
Festspielen 2006 uraufgeführte Oper „Radek“ zuerkannt.
Jessica Iwanson erhielt den Tanzpreis
München. Der Preis wird
alle drei Jahre als Anerkennung des Lebenswerks von Künstlern
im Bereich Tanz vergeben. Begründet wurde die Entscheidung
mit Iwansons „fast vier Jahrzehnten unermüdlicher Pionierarbeit
für den zeitgenössischen Tanz“.
Katrin Hübner, Sopranistin,
erhielt den mit 2.500 Euro dotierten Conrad-Ekhof-Preis. Die
34-Jährige, die seit sechs Jahren
dem Ensemble des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin angehört,
wurde für ihre herausragenden Leistungen der vergangenen Spielzeiten
geehrt.
Mikolaj Zalasinski, polnischer
Bariton, der seit Herbst 2008 dem Ensemble des Staatstheaters
Nürnberg angehört, wurde
als bester Sänger des Jahres 2009 in Polen mit dem Jan-Kiepura-Preis
ausgezeichnet.
Friedrich Cerha, Komponist, erhält 2011 den mit 60.000 Euro
dotierten „Musikpreis Salzburg – Internationaler Kompositionspreis
des Landes Salzburg“. Damit wird Cerha unter anderem für
die Rekonstruktion der Oper „Lulu“ von Alban Berg gewürdigt. Geburtstage
Dietrich Fischer-Dieskau feierte seinen 85. Geburtstag. Er
begann mit 16 Jahren seine Ausbildung in Berlin. 1951 trat er
erstmals
bei den Salzburger Festspielen auf. Weitere große Erfolge
erzielte er bei den Festspielen von Glyndebourne, Edinburgh, Luzern
und seit 1954 bei den Bayreuther Festspielen. Weltberühmt
wurde er als Lied-Interpret.
Peter Schreier, Kammersänger und Dirigent, feierte seinen
75. Geburtstag. Er zählte zu den führenden Musikern in
der DDR und war Gast an den bedeutendsten Opernbühen der Welt.
Bereits seit 1981 Honorarprofessor für Gesang, leitet er bis
heute internationale Meisterklassen. Als Dirigent arbeitete er
unter anderem mit den Berliner Philharmonikern, den Hamburger Symphonikern,
der Dresdner Staatskapelle, den Wiener Symphonikern, dem Mozarteum-Orchester
Salzburg, dem Gürzenich-Orchester, dem Philharmonischen Staatsorchester
Hamburg und dem Los Angeles Philharmonic Orchestra zusammen.
Matti Salminen wurde 65. Von
1966 bis 1969 war er an der Oper von Helsinki als Chorsänger beschäftigt und debütierte
1969 als Solist. Er hatte bald große Erfolge bei Gastspielen
im deutschen Sprachraum und wurde 1972 Mitglied des Opernhauses
von Köln, 1984 der Zürcher Oper. Er trat als Gast an
der Deutschen Oper am Rhein, an den Staatsopern von Hamburg, München
und Stuttgart, an der Nürnberger Oper und im Ausland auf.
Große Erfolge hatte er bei den Festspielen von Bayreuth sowie
bei den Festspielen von Salzburg.
Manfred Jung wurde 70. Nach einer
Ausbildung an der Folkwang-Musikhochschule hatte er 1967 seinen
ersten Auftritt in Bayreuth. Er sang bei den
Festspielen zunächst im Chor, seit 1971 war er am Opernhaus
von Dortmund engagiert. Später entwickelte er schnell eine
große internationale Karriere als Wagnertenor. Seit 1977
gehörte er zu den ersten Kräften des Bayreuther Festspiel-Ensembles.
Robert North, Chefchoreograf
an den Vereinigten Städtischen
Bühnen Krefeld Mönchengladbach, wurde 65 Jahre alt. Mit
einer Ballettwoche Anfang Juni feierte das Theater seinen Ausnahme-Künstler.
Insgesamt arbeitete North bislang mit über 95 Ballettcompagnien
und schuf mehr als 90 Choreografien. Unter anderem gewann er den
Golden Prague Award (1983), den Positano Preis für die beste
Choreo-grafie (1995), den Danza Danza Preis für das beste
Kinderballett (1998) und den Vignali Danza in Italien (2002). Darüber
hinaus ist North leitender Professor für Ballett an der Hochschule
für Musik und Theater in München.
Heinz Spoerli, Choreograf, feierte
seinen 70. Geburtstag. Er gehört
international zu den wichtigsten Tanzschaffenden unserer Zeit und
hat weit über seine Schweizer Heimat hinaus den Tanz stark
beeinflusst. 2009 erhielt er, nach zahlreichen Auszeichnungen in
den vergangenen Jahrzehnten, den Kritikerpreis in der Sparte Tanz
sowie den renommierten Deutschen Tanzpreis. Seit 1996 ist er Direktor
und Chefchoreograf des Zürcher Balletts. Verstorben
Wulf Konold, Intendant des
Nürnberger Theaters von 1996 bis
2008, ist im Alter von 64 Jahren gestorben. Während seiner
Intendanz hat er das Theaterleben Nürnbergs geprägt und
entscheidend dazu beigetragen, dass das Theater in den Rang eines
Staatstheaters erhoben wurde.
Peter-Christoph Runge, Kammersänger und Ehrenmitglied der
Deutschen Oper am Rhein, ist am 25. Juni 2010 im Alter von 77 Jahren
gestorben. Der in Lübeck geborene und aufgewachsene Bariton
war von 1964 bis 1998 Mitglied der Deutschen Oper am Rhein. Daneben
gelang ihm sein internationaler Durchbruch beim Glyndebourne-
Festival. Es folgten Gastverpflichtungen an den Opernhäusern
in Wien, München, Hamburg, Berlin, Köln, Zürich,
Verona, Parma, Amsterdam, Moskau, Paris, Drottningholm, Edinburgh
und London sowie bei vielen internationalen Festspielen.
Benno Kusche, Sänger, ist im Alter von 94 Jahren verstorben.
1946 wurde er an die Bayerische Staatsoper verpflichtet, der er
bis 1986 angehörte. Er war von 1958 bis 1962 auch Mitglied
der Deutschen Oper am Rhein. Gastverträge führten ihn
außerdem an die Kölner Oper und die Hamburgische Staatsoper.
Rudolf Mazzola, Schweizer Sänger und österreichischer
Kammersänger, ist im Alter von 70 Jahren verstorben. Nach
Engagements in St. Gallen und Basel wurde er 1975 Ensemblemitglied
an der Wiener Volksoper. An der Wiener Staatsoper debütierte
Mazzola 1977. Seinen letzten Auftritt an der Wiener Staatsoper
hatte er Ende 2002.
Cesare Siepi ist im Alter von
87 Jahren verstorben. Der 1923 in Mailand geborene Bass studierte
am Konservatorium seiner
Heimatstadt,
entzog sich aber 1941 dem drohenden Militärdienst im faschistischen
Italien durch Flucht in die Schweiz. Nach dem Weltkrieg trat Siepi
vor allem an der Met in New York auf. Zu Gast war er auch bei den
Salzburger Festspielen, an der Wiener Staatsoper und der Mailänder
Scala.
Marina Semjonowa, legendäre russische Ballerina und Tanzpädagogin,
ist am 9. Juni im Alter von 102 Jahren in Moskau gestorben. Sie
debütierte bereits mit 15 Jahren am Mariinsky Theater. Von
1930 bis 1952 war sie Tänzerin am Bolschoi-Theater und gas-
tierte unter anderem als „Giselle“ in Paris.
Fakten
BAYREUTH: Bei den Bayreuther Festspielen ist in diesem Jahr
die Nachfrage nach Tickets im mittleren und unteren Preissegment
deutlich gestiegen. Festspielleiterin Katharina Wagner sagte,
dies sei „wohl ein Phänomen der Wirtschaftskrise und
nicht der Kartenpreiserhöhungen“. Diese seien notwendig
gewesen, um die gestiegenen Personalkosten der Bühnenarbeiter
von mehr als zwei Millionen Euro auszugleichen. So wurden für
das teuerste Ticket statt 225 nun 280 Euro fällig, das günstigste
war statt für 14 für 15 Euro zu haben. Weitere Steigerungen
schloss Wagner aus. Für die rund 30 Vorstellungen gingen
etwa 408.000 Bestellungen für die knapp 54.000 Karten aus über
80 Ländern ein.
BERLIN: Über 50.000 Besucher feierten am 5. und 6. Juni
Abschied vom Opernhaus Unter den Linden, das in den nächsten
drei Jahren umfassend saniert wird. Bereits zum vierten Mal wurde
zur „Staatsoper für alle“ geladen. Am 6. Juni
kamen über 30.000 Besucher auf den Bebelplatz. Sie verfolgten
Massenets „Manon“ in einer Open-Air-Kinovorstellung,
begaben sich auf musikalische Rundgänge durch das Opernhaus
und erlebten die Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Daniel
Barenboim live.
Nach dem Ende seiner Leitung der Salzburger Festspiele will
Jürgen
Flimm als neuer Intendant der Staatsoper Unter den Linden in
Berlin vor allem zeitgenössisches Musiktheater zeigen. Flimm
startet seine Berliner Amtszeit am 3. Oktober mit einer Uraufführung
des Komponisten Jens Joneleit in der Regie von Christoph Schlingensief.
COTTBUS: Der Lausitzer Opernsommer 2010 fiel
wegen Geldmangels aus. Mehrere Sponsoren sind überraschend abgesprungen. Das
traditionelle Opernprojekt unter freiem Himmel wurde in den vergangenen
Jahren mit einem Etat von jeweils rund 80.000 Euro veranstaltet.
Im nächsten Jahr soll es mit einem veränderten Veranstaltungskonzept
eine Neuauflage des Lausitzer Opernsommers geben.
DRESDEN: Bernd Loebe, Intendant
der Frankfurter Oper, ist neuer Vorsitzender der Deutschen Opernkonferenz.
Er
tritt damit die
Nachfolge des Semper-oper-Intendanten Gerd Uecker an, der der
Opernkonferenz fünf Jahre vorgestanden hatte. Die Deutsche
Opernkonferenz wurde 1957 gegründet und trifft sich zweimal
jährlich. Die elf größten Opernhäuser der
Bundesrepublik sowie die Opernhäuser in Zürich und
Wien gehören der Konferenz an. Auf ihrer Frühjahrstagung
in Dresden hoben die Teilnehmer den hohen Stellenwert der Oper
für Orientierung und Entwicklung der Gesellschaft hervor
und forderten ein verstärktes Interesse der Bildungspolitik
an der ästhetischen Bildung.
GERA: Der Stararchitekt Stephan Braunfels entwirft
für Theater&Philharmonie
Thüringen in Gera das Bühnenbild für die Oper „Ulenspiegel“ seines
Großvaters. Premiere ist am 28. Januar 2011 im Großen
Haus. Das Stück von Walter Braunfels war 1913 in Stuttgart
uraufgeführt worden und später in Vergessenheit geraten.
Stephan Braunfels gilt als einer der bedeutendsten deutschen
Architekten der Gegenwart. Zu seinen wichtigsten Bauten zählen
unter anderen das Paul-Löbe-Haus der Bundestagsabgeordneten
in Berlin und die Pinakothek der Moderne in München.
HANNOVER: Mit dem Projekt „Klasse! Wir singen“ sollen
niedersächsische Schüler vom kommenden Schuljahr an
für die Musik begeistert werden. Unterstützt wird das
Vorhaben, das sich an Schüler der Klassenstufen eins bis
sieben richtet, unter anderem vom Landesmusikrat und den öffentlichen
Musikschulen. Ziel der Aktion ist es, ab Februar 2011 an den
mehr als 3.000 niedersächsischen Schulen während des
Unterrichts sechs Wochen lang täglich die Schüler zum
gemeinsamen Singen anzuleiten. Anschließend sollen die
Schüler die Lieder bei Liederfesten unter anderem in Hannover,
Braunschweig und Göttingen vortragen. An dem Schulprojekt
sollen sich den Angaben zufolge rund 120.000 Schüler beteiligen.
HEIDELBERG: Die Theater- und
Orchesterstiftung Heidelberg hat den Grundstein für das „neue“ Heidelberger Theater
gelegt. Das Sanierungsprojekt wird mit Hilfe von mehr als 16
Millionen Euro privater und unternehmerischer Spender ermöglicht.
Die Gesamtkosten der Sanierung sind mit 53 Millionen Euro veranschlagt.
Das sanierte Theater soll im Herbst 2012 wiedereröffnet
werden. Das Haus wird saniert und um einen zweiten Theatersaal
mit großer Bühne erweitert.
MÜNCHEN: Das Münchner Gärtnerplatztheater hat
in der abgelaufenen Spielzeit die höchste Zuschauerauslastung
seit der Saison 2000/2001 verzeichnet. In den „Kernsparten“ des
Theaters – Oper, Operette, Musical und Tanz – seien
etwa 78 Prozent der Karten verkauft worden, teilte das Theater
mit. Besonders erfreulich sei der hohe Jugendanteil im Publikum:
20 Prozent der verkauften Karten seien an Schüler und Studenten
gegangen. Erstmals seit zehn Jahren sei es darüber hinaus
gelungen, die Zahl der Abonnenten zu vergrößern.
Der umstrittene Umbau des Marstallgebäudes in München
zu einem „Konzertsaal mit allerbester Akustik“ hat
einen Rückschlag erlitten. Wie das bay-erische Kunstministerium
unter Berufung auf ein Gutachten des Akustikexperten Yasuhisa
Toyota mitteilte, eignet sich der Marstall „nicht für
einen Konzertsaal von Weltrang“. Dies gelte sowohl für
eine Konzerthalle im bestehenden Gebäude als auch für
einen Neubau. Kunstminister Wolfgang Heubisch nannte das Ergebnis „eindeutig“.
Ein Konzertsaal, der höchsten Anforderungen entspreche,
lasse sich im oder am Marstallgebäude nicht realisieren.
Für sein Operndorf-Projekt im afrikanischen Burkina Faso
fehlt Regisseur Christoph Schlingensief „noch sehr viel
Geld“. In einem Interview mit dem Goethe-Institut erklärte
er, vieles scheitere an den „unglaublichen Bedingungen“ der
Förderer. Manche Gelder dürften zum Beispiel nur für
Gagen verwendet werden, nicht aber direkt für Baumaterial
oder Arbeiter. Schlingensief baut derzeit zusammen mit dem Berliner
Architekten Francis Kéré in Burkina Faso das Operndorf.
Das Projekt soll eine Theaterbühne, Werkstätten, eine
Schule, ein Krankenhaus und Unterkünfte für Künstler
in sich vereinen..
STUTTGART: Die Versorgungsanstalt
der deutschen Bühnen (VddB)
feierte am 20. Juli als neue Eigentümerin die Grundsteinlegung
für das Großprojekt „Pariser Höfe“ in
Stuttgart. Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster
und der Baubürgermeis-ter Matthias Hahn setzten zusammen
mit dem Verwaltungsratsvorsitzenden Lothar Panzer und Vertretern
des Projektentwicklers Reiß & Co. Real Estate den ersten
Stein. Bis 2012 soll der neue Wohn- und Bürokomplex fertiggestellt
sein. Auf dem über 7.500 Quadratmeter gro-ßen Grundstück
entstehen Innenstadtwohnungen und ein Büroriegel. Panzer
begründete den Kauf des Objekts: „Eine nachhaltige,
also über Generationen finanzierbare Altersversorgung ist
unsere Hauptaufgabe, und dazu gehört auch eine erfolgreiche
und zugleich verantwortungsvolle Kapitalanlage.“ Die Bayerische
Versorgungskammer führt als Oberbehörde im Ressort
des Bayerischen Innenministeriums die Geschäfte für
zwölf berufsständische und kommunale Altersversorgungseinrichtungen.
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