Personalia
Kimbo Ishii-Eto wird neuer Generalmusikdirektor
des Theaters Magdeburg. Der gebürtige Taiwanese tritt seine
neue Stelle am 1. Dezember 2010 an. Sein Vertrag hat eine Laufzeit
bis 2014. Bis zum Ende
der Spielzeit 2011/2012 ist Kimbo Ishii-Eto zudem weiterhin
Music Director und Dirigent des Amarillo Symphony Orchestra in
Texas. Maria Benyumova, Stipendiatin
des Dirigentenforums des Deutschen Musikrats, wird ab der kommenden
Spielzeit Chordirektorin
der Vereinigten
Städtischen Bühnen in Krefeld.
Georg Vierthaler führt weitere vier Jahre die Geschäfte
des Staatsballetts Berlin und des Konzerthauses Berlin. Sein Vertrag
wurde bis zum 31. Juli 2014 verlängert. Vierthaler war von
1994 bis 2008 Geschäftsführender Direktor der Staatsoper
Unter den Linden. Zusätzlich war er von 2001 bis 2002 Intendant
und Geschäftsführer des Theater des Westens und von 2004
bis 2005 Koordinator des Vorstandes der Stiftung Oper in Berlin.
Jens-Daniel Herzog, Regisseur,
soll neuer Intendant der Dortmunder Oper werden. Herzog, der unter
anderem Schauspieldirektor
in Mannheim
war und bei mehreren Opernproduktionen Regie geführt hatte,
tritt damit die Nachfolge von Christine Mielitz an, die Ende 2010
aus ihrem Amt ausscheidet.
Karen Kamensek, bisher stellvertretende
GMD der Hamburgischen Staatsoper, wird im Sommer 2011 neue Generalmusikdirektorin
an der Staatsoper
Hannover.
Dieter Senft wird zum Start der
neuen Spielzeit neuer Opern- und Betriebsdirektor am Stadttheater
Gießen und damit Nachfolger
von Markus Hertel, der ans Schleswig-Holsteinische Landestheater
wechselt.
Ulrich Peters, Intendant des Staatstheaters
am Gärtnerplatz
in München, muss gehen. Sein Vertrag endet zum 31. August
2012 und soll nicht verlängert werden. Die Entscheidung sei
auch vor dem Hintergrund der 2012 beginnenden Renovierungsphase
des Staatstheaters am Gärtnerplatz erfolgt, sagte Bayerns
Kunstminister Wolfgang Heubisch (FDP). Die Planungen für die
zukünftige Besetzung der Intendanz seien im Gange. Peters
kritisierte die Entscheidung: „Das Zeichen für eine
so schwerwiegende Zäsur zu diesem Zeitpunkt halte ich für
fatal und gefährlich für den Fortbestand dieses unverzichtbaren
Kulturstandorts.“ Das Staatstheater am Gärtnerplatz
wird ab Mai 2012 einer etwa drei Jahre dauernden Generalsanierung
unterzogen.
Lorin Maazel ist offenbar der Wunschkandidat
der Stadt München
als Nachfolger Christian Thielemanns. Diese Lösung für
den Posten des Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker
soll für drei Jahre gelten.
Manuel Schöbel, Intendant
des Mittelsächsischen Theaters,
wird vermutlich nicht über 2011 im Amt bleiben. Die Gesellschafter,
die Städte Döbeln und Freiberg sowie der Landkreis, haben
sich offenbar dazu entschlossen, die Stelle neu auszuschreiben,
obwohl Schöbel eine Verlängerung seines Vertrages beantragt
hatte.
Philippe Bach wird 2011 Generalmusikdirektor des Meininger Theaters.
Von 2006 bis 2008 war er assistierender Dirigent am Teatro Real
in Madrid. Zur Zeit ist er Erster Kapellmeister und stellvertretender
GMD am Theater Lübeck.
Joscha Schaback wird neuer
Operndirektor am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Er arbeitet
bereits jetzt mit dem designierten Generalintendanten Peter Spuhler
zusammen und will besonders die Junge Oper fördern. Ausgezeichnet
Ann van den Broek, belgische Choreografin, erhält den mit
15.000 Euro dotierten Mouson Award des Frankfurter Künstlerhauses
Mousonturm. Ihre beiden im vergangenen Jahr dort gezeigten Tanzstücke „We
solo men“ und „Co(te)lette“ hätten das Publikum
begeistert, teilte die Jury mit. Van den Broek widme sich „auf
eingängige Weise, aber ohne große Showeffekte zu bedienen
und ohne plakative Thesen zu vertreten, zeitgenössischen Verhaltensweisen
des Menschen“. Die 1976 im flämischen Teil Belgiens
geborene Choreografin wurde an der Tanzakademie Rotterdam zur Tänzerin
ausgebildet.
Gerd Uecker, Intendant der Sächsischen Staatsoper Dresden,
erhielt das von Königin Margrethe II. von Dänemark verliehene
Ritterkreuz des Dannebrogordens. Der Dannebrogorden ist ein dänischer
Ritterorden, der Dänen und Ausländern für zivile
oder militärische Verdienste, für besondere Leistungen
in Kunst und Wissenschaft oder Wirtschaft oder für eine Tätigkeit
im Inter-esse Dänemarks verliehen werden kann.
Stefan Soltesz, Generalmusikdirektor
der Stadt Essen und Intendant des Aalto-Theaters, wurde bei einer
Feierstunde
in der Düsseldorfer
Staatskanzlei von Minis-terpräsident Jürgen Rüttgers
der Titel eines Professors h.c. verliehen. Zu den herausragenden
Verdiensten von Stefan Soltesz zählt die Staatskanzlei nicht
nur sein Wirken als Dirigent, sondern auch seine vorbildliche Auswahl
an Regisseuren, womit das Aalto-Theater maßgeblich zur internationalen
Anerkennung Essens als Kulturhauptstadt beigetragen habe.
Heiner Goebbels,
Komponist und Theaterregisseur, erhält den
mit 10.000 Euro dotierten Kunstpreis 2010 des Landes Rheinland-Pfalz.
Als „Grenzgänger“ zwischen den verschiedenen Kunstsparten
gehöre der 1952 geborene Goebbels „zu den bedeutendsten
Experten der gegenwärtigen Musik- und Theaterszene“,
sagte Kulturministerin und Jury-Vorsitzende Doris Ahnen. Goebbels‘ multimediale
Konzepte sprengten „sowohl den tradierten Rahmen der Konzertmusik
als auch den des herkömmlichen Theaters“, heißt
es in der Begründung der Jury.
Sahra Huby aus München gewann den 1. Preis beim Wettbewerb „Das
beste deutsche Tanzsolo“ innerhalb der euro-scene Leipzig,
den 2. Preis erhielt Paloma Saskia Thorausch aus Essen und den
3. Preis Janine Schneider aus Berlin. Der Publikumspreis ging an
Wesley D’Alessandro aus Hannover. Der Wettbewerb fand in
der Konzeption von Alain Platel (Gent) zum 9. Mal statt.
Christa Ludwig, in Berlin geborene
Kammersängerin der Wiener
Staatsoper, erhielt die Hugo-Wolf-Medaille. Die undotierte Auszeichnung
wurde der 81-Jährigen im März verliehen.
Sasha Waltz, Tänzerin und Choreografin, wurde mit dem Caroline-Neuber-Preis
der Stadt Leipzig ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist mit 6.000
Euro dotiert und wird seit 1998 alle zwei Jahre an weibliche Theaterschaffende
aus dem deutschsprachigen Raum verliehen, die mit hervorragenden
Leistungen Maßstäbe gesetzt haben.
Anja Harteros erhält den mit 10.000 Euro dotierten Kölner
Opernpreis. Die Sopranistin ist damit die erste Preisträgerin
des vom Verein der Freunde und Förderer Kölner Kultur
gestifteten Preises, der herausragende künstlerische Persönlichkeiten
aus dem Bereich der Oper ehren soll. Harteros zählt heute
zu den weltweit gefragtesten Sängerinnen ihres Faches und
ist auf allen großen Konzert- und Opernbühnen zu erleben.
Cristóbal Halffter, spanischer
Komponist, erhält den
mit 400.000 Euro dotierten Preis der spanischen Stiftung BBVA „Grenzen
des Wissens für zeitgenössische Musik“. Halffters
Werk, so die Jury, „atmet eine Inspiration, deren bekenntnishafte
Kohärenz und Kontinuität zur Entwicklung der zeitgenössischen
Musik wesentlich beigetragen hat.“. Die Jury würdigte
außerdem Halffters Rolle in der Erneuerung der spanischen
Musikszene, sowohl als Komponist wie auch als Dirigent. Anita Watson, Sopranistin, und
Kap Sung Ahn, Bariton, wurden mit dem Emmerich Smola Förderpreis 2010 ausgezeichnet. Die Gewinner
des mit insgesamt 20.000 Euro dotierten Preises wurden vom Publikum
eines vom SWR veranstalteten Konzerts ermittelt. Neben dem Preisgeld
erhalten die Preisträger ein Konzertengagement mit der Deutschen
Radio Philharmonie.
Geburtstage
Peter Neumann, Chorleiter und Dirigent,
wurde 70 Jahre alt. 1967 kam er als Organist und Kantor an die
Kartäuserkirche in Köln,
deren Kirchenchor er in einen der besten Oratorienchöre verwandelte.
Bis heute leitet er den Kölner Kammerchor, mit dem er 1982
den „Gran Premio Città di Arezzo“ gewann. Als
Gastdirigent konzertierte Neumann unter anderem mit dem Niederländischen
Kammerchor, dem Südfunkchor Stuttgart, der Schola Cantorum
Tokio, dem Concertgebouw-Orchester Amsterdam, dem Jerusalem Symphony
Orchestra und dem Chor und Orchester des Teatro Communale di Bologna.
Lorin Maazel feierte seinen 80.
Geburtstag. Der in Frankreich geborene Sohn amerikanisch-jüdischer Eltern debütierte 1939 als
Neunjähriger nach zwei Jahren Unterricht in New York als Dirigent.
1960 war Maazel der erste Amerikaner am Pult des Bayreuther Festspielhauses.
Er war Chef in Berlin, London, Cleveland, Wien, Valencia, New York
und beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in München.
Peter Konwitschny wurde 65. Nach seinem Regiestudium an der Hochschule
für Musik „Hanns Eisler“ Berlin war er von 1971
bis 1979 Regieassistent am Berliner Ensemble unter der Intendanz
von Ruth Berghaus. Es folgten erste eigene Regiearbeiten im Bereich
Schauspiel und Oper. Seit 1990 ist Konwitschny freischaffender
Regisseur. Ab 1998 konzentrierte sich seine Arbeit auf die Hamburgische
Staatsoper, wo er eng mit Ingo Metzmacher zusammenarbeitete.
George Alexander Albrecht wurde
75. Mit 29 Jahren wurde er 1965 zum Generalmusikdirektor der Niedersächsischen Staatsoper
Hannover berufen und war damals jüngster GMD in Deutschland.
Er war im Laufe seiner Karriere u.a. Gastdirigent der Berliner
und der Münchner Philharmoniker, der Bamberger Symphoniker,
der Staatskapelle Dresden und des Gewandhausorches-ters Leipzig,
dirigierte sämtliche deutschen Rundfunk-Orchester und stand
bei zahlreichen ausländischen Orchestern am Pult. Von 1990
bis 1995 war er Gastdirigent an der Semperoper Dresden.
Verstorben
John Dickie, Kammersänger, ist mit 56 Jahren nach schwerer
Krankheit verstorben. Nach seinem Gesangsstudium in Wien war er
Ensemblemitglied an den Wuppertaler Bühnen, danach in Mannheim
und an der Hamburgischen Staatsoper. Gastengagements führten
ihn an die Deutsche Oper Berlin, an das Royal
Opera House Covent Garden in London und zu den Bregenzer Festspielen.
Seit 1987 war Dickie Mitglied der Wiener Staatsoper und der Wiener
Volksoper.
Anahit Grigoryan, Ballettmeisterin
bei Theater&Philharmonie
Thüringen, ist nach langer schwerer Krankheit im Alter von
62 Jahren gestorben. Die in Jerewan geborene Armenierin wurde nach
der Ballettschule an das Theater für Oper und Ballett ihrer
Heimatstadt engagiert. Gastspiele führten sie in alle Welt.
Grigoryan war bereits von 1983 bis 1986 Trainingsmeisterin des
Geraer Balletts, als sie ihren Mann, einen Wissenschaftler, in
die DDR begleitete. Im Oktober 1991 kam sie zurück nach Gera.
Zwanzig Jahre lang war sie als wichtige Partnerin großer
Choreografen an deren Ballettinszenierungen maßgeblich mitbeteiligt.
Jürg Baur starb im Alter von
91 Jahren in Düsseldorf.
Der Komponist fand erst spät zum Musiktheater. Im Alter von
87 Jahren komponierte er seine erste Oper: „Der Roman mit
dem Kontrabass“. Jürg Baur wollte nach eigenen Worten
Neue Musik schreiben, welcher der „normale“ Hörer
zu folgen vermag. Er verstand sich nicht als Avantgardist extremer
Art.
Nachrichten
BAYREUTH: Die Leiterin der Bayreuther
Festspiele, Katharina Wagner, will auch in diesem Jahr eine Kinderoper
auf die Bühne bringen.
Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr soll die Oper „Tannhäuser
und der Sängerkrieg auf Wartburg“ kindergerecht inszeniert
werden, sagte Wagner. Für die Aufführung entwerfen
derzeit Kinder an bundesweit sechs Schulen Kostümbilder.
Eine Jury prämiert die besten Ideen des Wettbewerbs „Wagner
für Kinder“, die Kostüme werden dann von Schauspielern
getragen.
BERLIN: Die Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des
Bundes, Hortensia Völckers, will Berührungsängste
mit der Kunstform Tanz abbauen und den Zugang dazu erleichtern.
Dafür sei das Thema Tanz in Schulen wichtig, sagte Völckers. „Wenn
alle Kinder neben Musik- auch Tanzunterricht in den Schulen hätten,
würde es da eine viel größere Selbstverständlichkeit
geben.“ Die Kulturstiftung des Bundes hatte 2006 den „Tanzplan
Deutschland“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, den zeitgenössischen
Tanz und seine öffentliche Anerkennung zu stärken. Ende
2010 läuft der „Tanzplan“ nun aus.
Die Vorsitzende des Kulturausschusses im Bundestag, Monika Grütters
(CDU), hat die Diskussion um die Zukunft der Rundfunk Orchester
und Chöre GmbH Berlin (roc) begrüßt. Der Vorschlag,
die derzeit unter einem Dach bestehenden vier Klangkörper
den einzelnen Anteilseignern zuzuschlagen, zeige, dass die Überlegung
zur Fusion des Deutschen Symphonie-Orchesters (DSO) und des Rundfunk-Sinfonieorchesters
vom Tisch sei, sagte Grütters. Das Land Berlin könnte
sich um den Rundfunkchor Berlin kümmern, der Bund um das DSO.
Ziel sei die langfristige Sicherung aller vier Klangkörper.
Zuvor hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages die von Kulturstaatsminister
Bernd Neumann (CDU) bereits zugesagte Erhöhung des Bundeszuschusses
für die GmbH gesperrt. Zunächst soll ein Zukunftskonzept
für die vier Ensembles vorgelegt werden.
BOCHUM: Die Planungen für eine Bochumer Symphonie stocken.
2010 wollte die Ruhrgebietsstadt mit den Bauarbeiten für ein
eigenes Gebäude beginnen. Doch nun droht das Vorhaben an der
klammen Kassenlage der Stadt zu scheitern. Jetzt hofft die Kommune
auf finanzielle Hilfe vom Land. Trotz der Finanzprobleme und der
Notwendigkeit, ein Haushaltssicherungskonzept auf die Beine zu
stellen, bleibe ein Konzerthaus für Bochum eine wichtige Einrichtung,
sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung. Über die Stiftung
Bochumer Symphonie wurden bei den Bürgern Bochums bereits
12,3 Millionen Euro für den Bau gesammelt.
BONN: Die Stadt Bonn lässt für ihr geplantes Beethoven-Festspielhaus
neue Standorte prüfen. Die drei Sponsoren Deutsche Post, Postbank
und Telekom wollen der Stadt für das Projekt eine Gesamtsumme
von 75 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Hintergrund der
neuerlichen Standortsuche ist der wachsende Widerstand der Bonner
Bürger gegen den ursprünglichen Plan, das Festspielhaus
an jenem Ort zu bauen, an dem bisher die denkmalgeschützte
Beethovenhalle steht.
BREGENZ: Die Bregenzer Festspiele wollen sich
programmatisch weiterentwickeln und bis 2013 drei Opern-Uraufführungen auf die Bühne
bringen. In den vergangenen Jahren hatte Intendant David Pountney
mit der Aufführung von unbekannten oder vergessenen Opernraritäten
Aufsehen erregt. Kompositionsaufträge wurden an Judith Weir,
Detlev Glanert und HK Gruber vergeben. Die neuen Opern seien für
ein „ganz normales Opernpublikum inmitten eines demokratischen
Festivals“ bestimmt, betonte Pountney.
HAMBURG: Die Hamburger Elbphilharmonie soll trotz
jüngster
Differenzen mit dem Baukonzern Hochtief wie geplant im Mai 2012
fertig sein. „Die Stadt geht von einer planmäßigen
Eröffnung aus“, sagte Hamburgs Kultursenatorin Karin
von Welck (parteilos). Hochtief hatte der Stadt zuletzt mitgeteilt,
dass sich die Fertigstellung des Konzerthauses um ein Jahr verzögern
könnte. Außerdem hat Hochtief Nachforderungen in Höhe
von rund 22 Millionen Euro angemeldet. Die Hamburgische Bürgerschaft
hat bisher Kosten in Höhe von 323,5 Millionen Euro für
die Elbphilharmonie bewilligt. Ursprünglich waren 77 Millionen
Euro veranschlagt worden. Die Hamburger SPD will voraussichtlich
einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Frage des Baus
beantragen. Dabei solle es um die politische Verantwortung für
die Mehrkosten und Planungsfehler beim Bau des Konzerthauses in
der Hafencity gehen. Die SPD warf dem Senat im Zusammenhang mit
dem Bau der Elbphilharmonie „schweres Missmanagement“ vor.
KÖLN: Im Rahmen des Kölner Karnevals haben zahlreiche
Menschen gegen den geplanten Abriss des Kölner Schauspielhauses
protestiert. Sie marschierten bunt kostümiert durch die Stadt
und zogen einen Karnevalswagen mit sich. „Ihr seid Künstler
und wir nicht“ lautete das satirische Motto der Aktion, denn
die wahren Künstler säßen in Politik und Verwaltung
der Stadt – schließlich könnten sie Häuser
verschwinden lassen. Die Demonstranten, bei denen es sich überwiegend
um Kulturschaffende handelte, forderten zu einer Unterschriftensammlung
für die Sanierung des Schauspielhauses auf.
Zum Wintersemester 2010/11 wird an der Kölner Hochschule für
Musik und Tanz der Masterstudiengang Tanzwissenschaft eingeführt.
Der Studiengang soll in direkter Kooperation mit dem Deutschen
Tanzarchiv Köln und im Kontext der Ausbildung von Tänzern
und Tänzerinnen ein vertiefendes, forschungsorientiertes und
herausforderndes Studium der Tanzwissenschaft anbieten. Im Vordergrund
des viersemestrigen MA-Studiengangs steht die Auseinandersetzung
mit komplexen historischen, ästhetischen und sozialen Forschungsperspektiven
auf das Thema Tanz. Abgerundet wird das Studium durch praktische
Projekte im Bereich der Choreografie, Dramaturgie wie auch im Archiv
und durch Publikationsvorhaben.
OLDENBURG: Die Halle eines stillgelegten
Fliegerhorsts soll in Oldenburg in ein Theater auf Zeit verwandelt
werden. Während
des Umbaus seines Großen Hauses will das Oldenburgische Staatstheater
in der Spielzeit 2010/11 die Bundeswehr-Immobilie am Stadtrand
als Ersatzspielstätte für einen Großteil seiner
Produktionen nutzen. Hauptsächlich sollen Oper und Konzert,
aber auch Schauspiel und Tanz und die 10. Internationalen Tanztage
auf dem Fliegerhorst angeboten werden. Insgesamt stehen neun Premieren,
sechs Symphoniekonzerte, zwei Wiederaufnahmen und zahlreiche Sonderveranstaltungen
und Projekte auf dem Spielplan des Fliegerhorsts. OUAGADOUGOU/BERLIN:
Der Grundstein für Christoph Schlingensiefs „Festspielhaus
für Afrika“ wurde im Februar in der Hauptstadt Burkina
Fasos gelegt. Geplant sind eine Schule für bis zu 500 Kinder
und Jugendliche mit Musik- und Filmklassen, ein Theater mit Probenräumen,
ein Gästehaus, Werkstätten, eine Krankenstation, Brunnen
und Solaranlagen. Das Projekt soll „kein abgehobenes Bayreuth“ werden,
sondern vielmehr die einheimischen kulturellen Kräfte unterstützen.
Schlingensief hatte sich Ende 2009 für das fünf Hektar
große Gelände in der Nähe der Hauptstadt Ouagadougou
entschieden, in der alle zwei Jahre das Panafrikanische Film- und
Fernsehfestival FESPACO stattfindet.
STRALSUND: Das Theater Vorpommern
richtet vom 13. bis 16. Mai in Stralsund den diesjährigen Internationalen Richard-Wagner-Kongress
aus. Erwartet werden fast 500 Delegierte nationaler und internationaler
Wagner-Verbände, unter anderem aus Frankreich, Großbritannien,
Dänemark, der Schweiz, Schweden, Österreich, Italien
und Brasilien. Zum Programm des Kongresses gehören neben zahlreichen
Opernvorstellungen ein Symposium über Richard Wagners Wirken
in Mecklenburg sowie Begleitveranstaltungen im Theater Greifswald.
Gleichzeitig werden mehrere Ausstellungen vorbereitet, darunter
eine Sonderschau des Kulturhistorischen Museums Stralsund, die
rund 150 Dirigentenstäbe aus drei privaten Sammlungen umfasst.
STRALSUND/GREIFSWALD: Die seit
2003 in Stralsund und Greifswald veranstalteten Ostseefestspiele
finden in diesem
Sommer erstmals
ohne Open-Air-Aufführungen in den Häfen der beiden Hansestädte
statt. Damit ziehe das Theater Vorpommern die Konsequenz aus der
anhaltenden unsicheren finanziellen Situation, teilte der Geschäftsführer
der Festspiele, Hans Peter Ickrath, mit. So gebe es bisher noch
immer keine verbindliche Zusage über die in diesem Jahr zu
erwartenden Finanzausgleichsmittel durch das Land. Statt der Aufführungen
unter freiem Himmel werden auch in den Sommermonaten Vorstellungen
im rekonstruierten Stralsunder Theater und in der kürzlich
wiedereröffneten Greifswalder Stadthalle angeboten.
|