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Namen & Fakten

Personalia

Christian Spuck, seit 2001 Hauschoreograf des Stuttgarter Balletts, wird ab der Spielzeit 2012/2013 Ballettdirektor am Opernhaus Zürich – als Nachfolger von Heinz Spoerli. Der 40-Jährige choreografiert seit 1998 für das Stuttgarter Ballett und zahlreiche weitere Compagnien in Deutschland, Europa und USA.

Ralf Rossa bleibt bis Ende der Spielzeit 2012/2013 Ballettdirektor und Chefchoreograf der Oper Halle. Der 51-Jährige ist seit 1998 in dieser Position. Als Solotänzer arbeitete er an zahlreichen deutschen Theatern. 1994 wurde er Ballettdirektor in Dortmund.

Rolf Stiska, Geschäftsführer, und Karl-Heinz Steffens, künstlerischer Leiter der Theater, Oper und Orchester GmbH in Halle, verlängerten ihre Verträge und bleiben bis 31. Juli 2013 in ihren Ämtern. Die früher getrennten Eigenbetriebe seien innerhalb eines Jahres „erfolgreich“ unter dem Dach der GmbH zusammengeführt worden, sagte Halles Oberbürgermeisterin und Vorsitzende des GmbH-Aufsichtsrates, Dagmar Szabados.

Hajo Fouquet, bisher Operndirektor und künstlerischer Betriebsdirektor am Staatstheater Mainz, wird mit Beginn der Spielzeit 2010/11 als Nachfolger von Jan Aust Intendant am Theater Lüneburg. Als Ballettmeister hat Fouquet den spanischen Choreografen Francisco Sanchez Martinez engagiert.

Jonathan Seers, zurzeit Generalmusikdirektor am Mainfranken Theater Würzburg, wird diese Position für eine weitere Spielzeit übernehmen. Mit der Vertragsverlängerung soll das Würzburger Theater die benötigte Zeit bekommen, um das derzeit laufende Auswahlverfahren eines neuen Generalmusikdirektors abzuschließen.

 
Holger Schultze. Foto: Theater Osnabrück
 

Holger Schultze. Foto: Theater Osnabrück

 

Holger Schultze, Intendant des Osnabrücker Theaters, wird ab der Spielzeit 2011/2012 Intendant des Theaters und Philharmonischen Orchesters der Stadt Heidelberg und damit Nachfolger von Peter Spuhler. Schultze war unter anderem in Augsburg, Bremerhaven, am Hans Otto Theater Potsdam, am Staatstheater Stuttgart und am Nationaltheater Mannheim in verschiedenen Positionen beschäftigt.

Roland Kluttig wird ab der Spielzeit 2010/2011 neuer GMD am Coburger Landestheater. Er machte sich vor allem als Kapellmeister und Assistent von Lothar Zagrosek an der Staatsoper Stuttgart einen Namen. Zusammen mit dem designierten Intendanten Bodo Busse will er das Repertoire des Dreisparten-Hauses um Werke barocker und zeitgenössischer Komponisten erweitern.

Dietmar Schwarz, derzeit Operndirektor am Theater Basel, übernimmt mit der Spielzeit 2012/13 die Intendanz der Deutschen Oper in Berlin. Schwarz tritt die Nachfolge der glücklosen Kirsten Harms an, deren Vertrag im Sommer 2011 endet. Schwarz will pro Spielzeit sechs Neuproduktionen auf die Bühne bringen. Die Deutsche Oper brauche Spielpläne, „die sich der Pflege des Kernrepertoires der großen Oper deutscher, italienischer und auch französischer Herkunft verschreiben“. Darüber hinaus werde es ab der Spielzeit 2012/13 zusätzlich eine Studiobühne geben, sagte Schwarz. Dort sollen vor allem Stücke für Kinder und Jugendliche aufgeführt werden. Schwarz’ Stationen waren unter anderem das Theater Freiburg, das Bremer Theater und die Oper Frankfurt. Ab 1998 war Schwarz Operndirektor am Nationaltheater Mannheim.

Ausgezeichnet

Ivan Alboresi, Mitglied der Ballettcompagnie des Mainfranken Theaters Würzburg, wurde mit einem der drei diesjährigen mit 2.500 Euro dotierten Kulturförderpreise der Stadt Würzburg ausgezeichnet. Alboresi ist seit der Spielzeit 2001/02 festes Mitglied der Ballettcompagnie des Mainfranken Theaters Würzburg.

Yoshimasa Samos, Tänzer, erhielt einen Förderpreis des Vereins zur Förderung des Mainfranken Theaters Würzburg. Die Förderpreise in Höhe von je 1.000 Euro werden an Nachwuchskünstler vergeben. Samos kam In der Spielzeit 2008/2009 als Eleve an das Mainfranken Theater.

Tebbe Harms Kleen wurde aufgrund seiner langjährigen Verdienste und seiner künstlerischen Erfolge als Regisseur und Intendant zum Ehrenmitglied des Mainfranken Theaters Würzburg ernannt. Bevor er das Haus von 1988 bis 1999 leitete, stand er von 1979 bis 1988 dem Landestheater Coburg als Intendant vor.

Iana Salenko, Tänzerin aus der Ukraine, erhält den Deutschen Tanzpreis „Zukunft“ 2010. Diese Auszeichnung verleihen der Verein zur Förderung der Tanzkunst in Deutschland und der deutsche Berufsverband für Tanzpädagogik jährlich an hervorragende Nachwuchstalente. Die mehrfach preisgekrönte Künstlerin aus Kiew ist seit 2005 als erste Solotänzerin am Staatsballett Berlin engagiert.

 
Preisträger Yoshimasa Samos mit Laudator Bruno Forster.
 

Preisträger Yoshimasa Samos mit Laudator Bruno Forster.
Foto: Theater Würzburg

 

Julia Gámez Martin, 23-jährige Sängerin aus Berlin, gewann den ersten Preis beim Bundeswettbewerb Gesang in der Sparte Musical. Das Finale in der Sparte Chanson entschied Gisa Flake (24) aus München für sich. Beide Preise sind mit je 5.000 Euro dotiert. Den ersten Preis im Juniorwettbewerb gewann Johanna Spantzel (20) aus Berlin und gleichzeitig den Preis des Deutschen Bühnenvereins für die beste Darstellung einer Musical-Szene in Höhe von 2.500 Euro.

Daniel Huppert, 27 Jahre junger Dirigent, hat den 2. Deutschen Operettenpreis für Junge Dirigenten der Oper Leipzig gewonnen. Huppert studiert derzeit noch an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar und wurde 2009 in die erste Förderstufe des „Dirigentenforums“ des Deutschen Musikrats aufgenommen.

Geburtstage

Johann Kresnik, österreichischer Tänzer, Choreograf, Theaterregisseur und einer der Pioniere des deutschen Tanztheaters, feierte seinen 70. Geburtstag. Seine künstlerische Laufbahn begann Kresnik in Graz. 1962 ging er an die Bühnen der Stadt Köln, wo er von 1964 bis 1968 als Solotänzer arbeitete. 1968, ein Jahr nach seiner ersten Choreografie, engagierte Kurt Hübner den knapp 30-Jährigen als Ballettdirektor an das Bremer Theater. Von 2003 bis 2008 leitete Kresnik das „Choreographische Theater” der Stadt Bonn.

William Forsythe, einer der bedeutendsten Choreografen der Gegenwart, feierte seinen 60. Geburtstag. Der gebürtige New Yorker, der 1973 Tänzer an John Crankos Stuttgarter Ballett wurde, ging 1983 nach Frankfurt, wo er dem an klassische Aufführungen gewöhnten Tanzpublikum mit seinen Tanztheater-Experimenten choreografisches Neuland präsentierte. 1990 wurde Forsythe Intendant in Frankfurt und zog viele bedeutende Tanzkünstler in die Stadt am Main. Im Jahr 2004 machte die Stadt Frankfurt ihrem Ballett den Garaus. Die danach neu gegründete Forsythe Company ist heute in Dresden und Frankfurt angesiedelt.

Werner Götz wurde 75. Als Heldentenor war er unter anderem an der Deutschen Oper Berlin, dem Staatstheater Oldenburg und der Deutschen Oper am Rhein engagiert. 1984 wurde er Mitglied des Staatstheaters Karlsruhe, es folgten Frankfurt a.M., die Staatsoper München, Hamburg und Mönchengladbach. Gastspiele führten ihn an die großen deutschen Opernhäuser und auch ins Ausland.

Hans Drewanz wurde 80. Nach dem Studium an der Musikhochschule Frankfurt am Main wurde er Studienleiter und persönlicher Assistent von Sir Georg Solti an der Frankfurter Oper. 1963 wurde er jüngster Generalmusikdirektor in Darmstadt. Drewanz dirigierte regelmäßig an großen deutschen Bühnen.

Nikolaus Harnoncourt, bedeutender Dirigent, wurde 80 Jahre alt. Er gründete 1953 gemeinsam mit seiner Frau Alice den Concentus Musicus Wien, um seiner intensiven Arbeit mit Originalinstrumenten und der musikalischen Aufführungspraxis von Renaissance- und Barockmusik ein Forum zu geben. Von 1972 an lehrte Harnoncourt Aufführungspraxis und historische Instrumentenkunde am Salzburger Mozarteum. Legendär war der von ihm dirigierte Monteverdi-Zyklus, zusammen erarbeitet mit dem Regisseur Jean-Pierre Ponnelle am Opernhaus Zürich.

Hildegard Uhrmacher feierte ihren 70. Geburtstag. 1964 fand ihr Debüt an der Deutschen Oper am Rhein statt, an der sie dann reguläres Ensemblemitglied wurde. Über das Staatstheater von Kassel kam sie 1974 an die Hamburger Staatsoper. Bis 1984 gehörte die auch international gefeierte Sängerin der Staatsoper Hamburg an; zugleich bestanden Gastverträge mit der Staatsoper Stuttgart und mit dem Staatstheater Hannover.

Gestorben

 
Walter Raffeiner in der „Fledermaus“ an der Oper Frankfurt.
 

Walter Raffeiner in der „Fledermaus“ an der Oper Frankfurt.
Foto: Johannes Lie

 

Walter Raffeiner, Tenor, ist am 25. Dezember 2009 gestorben. Geboren 1947 in Wolfsberg (Kärnten), begann er 1966 ein Gesangsstudium an der Musikhochschule in Wien. Erste Engagements führten ihn als hohen Bariton an das Opernstudio Köln, an das Stadttheater Hagen und an das Staatstheater Darmstadt. 1978 wechselte Raffeiner ins Tenor-Fach und gehörte von 1979 bis 1987 dem Ensemble der Oper Frankfurt an. Danach begann er eine vielseitige Tätigkeit als freischaffender Künstler. Gastspiele an Opernhäusern in Wien, Amsterdam, Brüssel, München und Hamburg gehörten genauso dazu wie Auftritte als Schauspieler oder als Operettendarsteller.

Alexandru Ionitza, in Rumänien geborener Tenor, starb am 2. Januar 2010 im Alter von 61 Jahren. Grischa Barfuss engagierte ihn 1984 an die Deutsche Oper am Rhein, wo er bis 1996 Ensemblemitglied war. Gastspiele führten ihn an die Deutsche Oper Berlin, an die Staats- und die Volksoper Wien, nach Basel, Amsterdam, Italien, Polen, Bulgarien, Finnland, China und in die USA. 1999 kehrte Alexandru Ionitza als Ensemblemitglied an die Deutsche Oper am Rhein zurück.

Otmar Suitner starb im Alter von 87 Jahren. Der in Innsbruck geborene Dirigent ging 1960 von Ludwigshafen zur Sächsischen Staatsoper in die damalige DDR, von 1964 bis 1991 war er Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. Dort baute er ein Orchester wieder auf, das durch die Ausreise von mehr als zwei Dritteln der Musiker in die BRD nur noch ein Rumpf-Ensemble war. In einer Meldung der Staatsoper heißt es, Otmar Suitner sei „Kopf und Herz seiner Staatskapelle“ gewesen. Als Österreicher in der DDR habe er dabei schon jene internationale Offenheit verkörpert, „die er durch sein Wirken auch der Staatsoper und der Staatskapelle in der Zeit der deutschen Zweistaatlichkeit erhalten konnte“.

Georgina Parkinson, britische Ballerina und Ballettmeisterin, ist in New York im Alter von 71 Jahren an Krebs gestorben. John Cranko schuf 1962 für sie in Stuttgart die Rolle der Chloe in „Daphnis und Chloe“. Später trat sie beim Royal Ballet in Charakterrollen auf und wechselte 1978 nach New York zum American Ballet Theatre, wo sie Ballettmeisterin wurde und selbst weiter auftrat.

Fakten

ANKLAM: Die drei Theater in Vorpommern und Ostmecklenburg werden nach Angaben der Landesregierung in den nächsten zwei Jahren verstärkt zusammenarbeiten. Ein entsprechender Kooperationsvertrag wurde von den Intendanten des Theaters Vorpommern, der Vorpommerschen Landesbühne Anklam und der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz unterzeichnet. Das Papier sieht den Erhalt der Landesbühne in Anklam und die weitgehende Eigenständigkeit der Mehrspartentheater in Greifswald/Stralsund sowie Neubrandenburg/Neustrelitz vor. Nach Angaben des Neustrelitzer Intendanten Ralf-Peter Schulze sind der Austausch von Eigenproduktionen und die Zusammenarbeit im technischen Bereich sowie im Ticketverkauf geplant.

BERLIN: Stabile oder leicht gestiegene Besucherzahlen meldet die Stiftung Oper in Berlin für ihre Häuser. Die Staatsoper Unter den Linden zählte 244.861 Besucher und freut sich über eine Rekord-Auslastung (87,4 Prozent) im Jahr 2009. Leichte Steigerungen gab es auch bei der Deutschen Oper. Es kamen 210.500 Besucher zu 168 Opernvorstellungen. Mit 183.316 Besuchern blieb die Komische Oper im Vergleich zu 2008 konstant. Für das Staatsballett Berlin ging das Jahr als erfolgreichstes seit der Gründung 2004 zu Ende. 120.365 Zuschauer sahen 105 Vorstellungen. Die Zuschauerzahl erhöhte sich um 15.319, es wurde eine Auslastung von 82,8% erreicht.

BERLIN/HAMBURG: Regisseur Christoph Schlingensief hat Details seines Projektes „Ein Festspielhaus für Afrika“ bekannt gegeben. Im Januar 2010 hat der Bau des Operndorfes in Burkina Faso begonnen. Die dortige Regierung habe ihm ein „wunderbares, spirituell aufgeladenes Gelände von sechs Hektar Größe übergeben“, so Schlingensief. Zunächst werde eine Schule für 500 Kinder und Jugendliche gebaut, in der es Film- und Musikklassen geben soll. Der von der RuhrTriennale gestiftete Theatersaal sei bereits in Containern verpackt auf dem Weg zur Verschiffung.

BOCHUM: Die Planungen für den Bau des Bochumer Konzerthauses sind gestoppt worden. Die Kassen der Stadt sind leer und der vorgesehene Neubau deshalb angeblich nicht realisierbar. Die Kommunalaufsicht hat den Bochumer Haushalt aufgrund der extremen Schieflage kassiert. Bochums Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz glaubt noch nicht an das Aus. Immerhin seien für den Bau bereits 12,3 Millionen Euro von Privaten gespendet worden. Zudem ist die Gegend um das Konzerthaus Bochum zum Kreativ-Quartier ernannt worden. Mit den Kreativ-Quartieren sollen Künstler ins Ruhrgebiet gezogen werden, um die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben.

DORTMUND/BONN: Zum achten Deutschen Chorwettbewerb in Dortmund werden in diesem Jahr 132 Chöre mit rund 5.000 Sängern erwartet. Der alle vier Jahre veranstaltete Wettbewerb wird vom 12. bis 16. Mai 2010 stattfinden. Die Chöre haben sich zuvor in Vorentscheidungen auf Landesebene für das Finale qualifiziert. Der musikalische Vergleich wird in 15 Wettbewerbskategorien ausgetragen. Neben gemischten sowie Männer- und Frauenchören gibt es auch Wettbewerbe für Pop-, Jazz-, Gospel- oder Barbershop-Chöre. Nach Angaben des Musikrats existieren in Deutschland rund 60.000 Chöre mit etwa 1,8 Millionen Sängerinnen und Sängern.

 
Erstrahlt in neuem Glanz: Das MIR. Foto: Theater
 

Erstrahlt in neuem Glanz: Das MIR. Foto: Theater

 

GELSENKIRCHEN: Mit einem Tag der offenen Tür, einem festlichen Gala-Abend, der Wiedereröffnung des Großen Hauses nach dem Umbau und dem „Dreiklang“, einem dreiteiligen Aufführungsabend (s. auch der Bericht von Georg Beck auf S. 24) feierte das Musiktheater im Revier seinen 50. Geburtstag. Bereits 1914 wurden im Gelsenkirchener Stadtrat die ersten Ideen für den Neubau eines Theaters gesammelt, aber erst 1950 holte man die Pläne wieder aus der Schublade und 1951 entschied sich die Stadtspitze für den zentralen Standort. Am 22. Juni 1956 wurde der Grundstein für den Theaterneubau gelegt, eingeweiht wurde das Theater 1959. Seit 1997 steht der Bau unter Denkmalschutz. Im Zuge von 6,7 Mio Euro teuren Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen hat er gerade eine neue Dachkonstruktion zur Verbesserung der Akustik und einen Sternenhimmel mit zwei Milchstraßen zur Beleuchtung des Publikumsraums erhalten.

HAMBURG: John Neumeier, Hamburger Ballett-Intendant, übernimmt die Schirmherrschaft für Tanzprojekte an Schulen in der Stadt. Er unterstützt das Programm „Step by Step“. In diesem Schuljahr sollen 240 Fünft- und Sechstklässler die Chance zur Entfaltung ihrer tänzerischen Fähigkeiten erhalten. Das Projekt fördert insgesamt zehn Klassen an sechs Hamburger Schulen. Angeleitet werden die Schüler von Choreografen und Tanzpädagogen. Das Projekt hat seit dem Schuljahr 2006/07 mehr als 900 Schülern professionellen Tanzunterricht und Aufführungen in etablierten Theatern ermöglicht.

KÖLN: Der Rat der Stadt Köln hat eine umfassende Neugestaltung der städtischen Bühnen beschlossen. Die Ratsmitglieder beschlossen den Neubau des Schauspielhauses und die Sanierung der Oper. Dafür wurden rund 295 Millionen Euro bewilligt. Vom Sommer 2010 an ziehen Oper und Schauspiel für mindestens vier Jahre in Ausweichquartiere. Beide Bauvorhaben waren in Köln monatelang kontrovers diskutiert worden. Eine Initiative vor allem Kölner Künstler hat zum Widerstand gegen die Bauvorhaben der Stadt aufgerufen. Durch das drastisch reduzierte Raumprogramm sei die ursprüngliche Begründung für den Neubau hinfällig geworden, heißt es in einem Schreiben. Mit diesem Beschluss werde das einzigartige Bühnenensemble des Architekten Wilhelm Riphahn zerstört. Die Unterzeichnenden fordern eine neue Diskussion vor dem endgültigen Baubeschluss. Sie geben ihrer Sorge Ausdruck, „dass ein 300-Millionen-Euro-Projekt den massiven Finanzdruck weiter erhöht, unter dem Kulturarbeit allerorten von drastischen Sparmaßnahmen bedroht ist – nicht zuletzt das Programm von Schauspiel und Oper.“

KÖLN/BERLIN: Die Gewinner des junge ohren preis 2009 stehen fest. Mit rund 120 Bewerbungen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie Luxemburg und den Niederlanden erlebte der junge ohren preis 2009 einen regelrechten Ansturm. Sechs Projekte wurden prämiert. In der Kategorie „Best Practice“ gibt es drei Gewinner: Das Theater Hagen mit dem Projekt „Beinahe Peter und der Wolf“, die Produktion „Wanja, eine musikalische Wintererzählung“ des Traffik Theater Luxemburg und „Fealan – Winterthur schreibt eine Oper“ des Musikkollegiums Winterthur. In der Kategorie „Musik & Medien“ gewannen das österreichische Ensemble „Das Tetete“ mit seinem „Bienenkino“ und die Zeitgenössische Oper Berlin mit dem Opernclip „Error 90/91“. Einen Sonderpreis für medial gestützte Musikvermittlung ver-gab die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen an das Kooperationsprojekt „Peter und der Wolf“ der Oberlinschule und des Stadttheaters Hagen.

SALZBURG: Der designierte Chef der Salzburger Festspiele, Alexander Pereira, will an seiner neuen Wirkungsstätte „die Tradition der für Salzburg entstandenen Uraufführungen“ wieder aufgreifen. Bis 2012 sei die Zeit für einen Kompositionsauftrag zu kurz, für 2013 und 2014 habe er die Kompositionsaufträge aber schon vergeben.

SCHWERIN: In Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Koalition auf einen Kompromiss zur Theaterfinanzierung geeinigt. Die Eigenanstrengungen der Theater sollen bei der Finanzverteilung künftig stärker belohnt werden, sagte der CDU-Landtagsabgeordnete Marc Reinhardt in Schwerin. Wer sich besonders um mehr Einnahmen bemühe und damit viele zahlende Zuschauer erreiche, werde einen größeren Teil des Geldes erhalten. Nach Angaben von SPD-Fraktionsvize Mathias Brodkorb sind mit diesem Konzept Zwangsfusionen vom Tisch. Die Koalition setze „auf die freiwillige Zusammenarbeit der Theater auf gleicher Augenhöhe“, sagte er. Die ursprünglichen Planungen hatten die Bildung zweier so genannter Kulturkooperationsräume sowie nur noch zwei große Theater für das Land vorgesehen. Das Kabinett hatte im August 2008 als Diskussionsgrundlage ein Eckpunktepapier zur langfristigen Neuordnung der Bühnenlandschaft beschlossen.

WEIMAR: Eine wertvolle Handschrift aus Richard Wagners Oper „Tannhäuser“ ist restauriert worden. Die Gesangspartie der Figur Wolfram von Eschenbach wurde an das Landesmusikarchiv übergeben. Jahrelang hatte der stark beschädigte Partitur-Ausschnitt im Archiv der Hochschule gelegen. Die aufwendige Restaurierung dauerte mehrere Wochen.

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