Personalia
Dagmar Schlingmann, seit der Saison 2006/2007 Generalintendantin
des saarländischen Staatstheaters, wird bis 2016 die Geschicke
des Theaters bestimmen. Auch Ballettchefin Marguerite Donlon,
die seit 2001 im Saarland ist, bleibt dem Theater – allerdings
letztmalig – weitere drei Jahre erhalten. Operndirektor
Berthold Schneider bleibt ebenfalls weitere drei Jahre in Saarbrücken.
Er wurde kürzlich für das beste Opernprogramm an deutschsprachigen
Bühnen ausgezeichnet.
John Fiore, seit zehn Jahren Chefdirigent der Deutschen Oper
am Rhein und bis Sommer 2008 GMD der Düsseldorfer Symphoniker,
wird Düsseldorf zum Ende der Spielzeit verlassen. Der gebürtige
New Yorker übernimmt zum 1. August an der Den Norske Opera
and Ballett in Oslo die Stelle des Musikdirektors.
Michael Klügl, seit 2006 Opernintendant in Hannovor, hat seinen
Vertrag um weitere fünf Jahre bis 2016, verlängert.
Christian Höppner ist für weitere fünf Jahre zum
Generalsekretär des Deutschen Musikrates gewählt worden.
Höppner steht dem Verband seit 2004 vor. Er ist außerdem
Vizepräsident des Europäischen Musikrates, stellvertretender
Vorsitzender des Deutschen Kulturrates, Präsident des Landesmusikrates
Berlin und Mitglied im Rundfunkrat der Deutschen Welle.
Peter Spuhler, Heidelberger Theaterintendant,
soll Generalintendant am Badischen Staatstheater Karlsruhe werden
und mit Beginn der Spielzeit 2011/2012 die Nachfolge von Achim
Thorwald antreten, der dann in den Ruhestand
geht. Im vergangenen Jahr hatte Spuhler seinen Vertrag in Heidelberg
noch bis 2015 verlängert.
Eva-Maria Lerchenberg-Thöny, seit 2007 Leiterin des Tanztheaters
Braunschweig, will ihren Vertrag mit dem Braunschweiger Staatstheater
nicht über den Sommer 2010 hinaus verlängern.
Nanine Linning wird neue Leiterin des Tanztheaters
Osnabrück und damit Nachfolgerin Marco Santis, der die Leitung
der Tanzcompagnie St. Gallen übernimmt. Die 1977 in Amsterdam
geborene Linning zählt zurzeit zu den bedeutendsten Choreografen
der Niederlande und war bereits Assistentin von William Forsythe
und Dana Caspersen.
Joscha Schaback wird zur Spielzeit 2009/2010
neuer Operndirektor des Heidelberger Theaters. Der 34-Jährige,
der zuletzt am Musiktheater Kiel tätig war, übernimmt
das Amt von Bernd Feuchtner. Dieser wechselt nach vier Jahren in
Heidelberg an das
Landestheater Salzburg. Howard Arman wird neuer GMD von
Theater&Philharmonie Thüringen.
Er tritt damit die Nachfolge von Eric Solén an. Seit Mai
1998 ist Arman Direktor und künstlerischer Leiter des MDR
Rundfunkchores Leipzig.
Thomas Hengelbrock wird ab 2011
Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters. Im gleichen Jahr wird
er mit dem Dirigat
des „Tannhäuser“ sein
Debüt bei den Bayreuther Festspielen geben. Damit wird erstmals
ein Dirigent der historisch orientierten Aufführungspraxis
musikalischer Leiter einer Neuproduktion auf dem Grünen Hügel.
Daneben bleibt Hengelbrock Leiter des Balthasar-Neumann-Chores
und des Balthasar-Neumann-Ensembles.
Christian Schmidt, Intendant der Sächsischen Landesbühnen,
bleibt bis 2013 im Amt.
Peter Dijkstra, Leiter des Chors des Bayerischen Rundfunks, wird
seinen Vertrag
bis 2011 verlängern. Danach gibt es eine Option auf eine weitere Verlängerung.
Der gebürtige Niederländer
Dijkstra führt den Chor seit der Spielzeit 2005/2006.
Kent Nagano, Generalmusikdirektor der Bayerischen
Staats-oper, hat seinen Vertrag bis zum August 2013 verlängert.
Der Vertrag sei zunächst nur um zwei
Jahre verlängert worden, damit die Vertragslaufzeiten des Generalmusikdirektors
und des Intendanten in Deckung gebracht werden könnten, teilte Kunstminister
Wolfgang Heubisch mit. Über eine Zusammenarbeit darüber hinaus werde
man sich „zu gegebener Zeit“ verständigen.
Ausgezeichnet
Thomas Quasthoff, gefeierter Bass-Bariton,
erhält den Herbert von Karajan
Musikpreis 2009. Der Preis wird bei einem Galakonzert mit Quasthoff am 20. November
im Festspielhaus Baden-Baden überreicht. Er ist mit 50.000 Euro dotiert.
Plácido Domingo wird erster Preisträger des Birgit Nilsson Preises,
der mit einer Million Dollar dotiert ist. Die legendäre schwedische Solistin,
die 2005 gestorben ist, hatte den Preis noch vor ihrem Tod gestiftet und den
Namen des ersten Preisträgers selbst bestimmt. Bis jetzt war dieser jedoch
geheim gehalten worden. Der Birgit Nilsson Preis soll alle zwei bis drei Jahre
für außerordentliche Leistungen im Bereich Oper und Konzert
verliehen werden.
Angela Denoke, deutsche Sopranistin, wurde mit dem Titel Österreichische
Kammersängerin ausgezeichnet.
Geburtstage
Sir Roger Norrington, Chefdirigent des Radio-Sinfonieorchesters
Stuttgart des SWR (RSO), feierte am 16. März seinen 75.
Geburtstag. 1934 im englischen Oxford geboren, machte er nach
einem Studium der Geschichte und englischen Literatur
seine Leidenschaft für die Musik zum Beruf: als Geiger, Sänger
und vor allem als Dirigent. 1962 gründete er seinen eigenen Chor,
den Schütz
Choir, später die London Classical Players. Neben Gardiner und Harnoncourt
war er einer der Hauptvertreter der Originalklangbewegung der 70er- und
80er-Jahre. Seitdem ist Norrington Gastdirigent in den Musikmetropolen
der Welt. 1997 wurde
er geadelt. Seit 1998 – und noch bis 2011 – ist er Chefdirigent
des RSO Stuttgart. Mehr als 40 CDs und DVDs und zahlreiche Preise zeugen
von dieser
Zusammenarbeit.
Reid Anderson, seit 1996 Intendant des
Stuttgarter Balletts, feierte seinen 60. Geburtstag. 1969 wurde
der Kanadier Mitglied des Stuttgarter
Balletts.
1974 wurde
er Solist, 1978 Erster Solist. 1985 beendete er seine internationale
Bühnenlaufbahn
und wurde Ballettdirektor zunächst in Vancouver, dann in Toronto. 1996 kehrte
er als Künstlerischer Direktor zum Stuttgarter Ballett zurück.
Seit dreizehn Spielzeiten leitet er die Compagnie als Intendant.
Lisa Della Casa feierte ihren 90. Geburtstag. 1947 debütierte die Sängerin
bei den Salzburger Festspielen. In nur wenigen Jahren eroberte Lisa Della Casa
als gefeierte Primadonna die gro-ßen Opernhäuser der Welt. Unter anderem
wurde sie Kammersängerin der Bayerischen Staatsoper sowie Kammersängerin
und Ehrenmitglied der Staatsoper Wien. Im Alter von 55 Jahren beendete sie 1974 überraschend
ihre Karriere.
Peter Schneider, Dirigent, feierte seinen 70. Geburtstag. Er
war Generalmusikdirektor in Bremen, GMD und Operndirektor in Mannheim
und von 1993 bis 1998
Chefdirigent der Bayerischen Staatsoper in München. Er dirigierte bei den Bayreuther
Festspielen, bei den Salzburger Festspielen sowie bei den Münchner Opernfestspielen.
Er ist Ständiger Gastdirigent in Wien, Dresden, München, Hamburg, Berlin
(Deutsche Oper), Zürich und hat Gastspiele in Europa, USA
(Metropolitan Opera New York, San Francisco Opera) und Tokio.
Bernard Haitink, Dirigent, wurde 80. 1967 wurde Haitink zum Ersten
Dirigenten des London Philharmonic Orchestra ernannt, das er bis
1979 leitete. Zwischen
1978 und 1988 war er musikalischer Leiter des Opernfestivals in
Glyndebourne. Zwischen 1987 und 1998 hatte Haitink die musikalische
Leitung des
Royal Opera House Covent Garden in London inne. 2002 übernahm
er den Posten des Chefdirigenten bei der Staatskapelle Dresden.
2006 ernannte das Chicago Symphony Orchestra Haitink
zum Ersten Dirigenten.
Achim Freyer, Regisseur, wurde 75. Seit 1956 arbeitete er als
Maler, einige Jahre später wurde er Bühnenbildner. Nach ersten Theaterarbeiten für
Adolf Dresen und Benno Besson wandte sich Freyer auch der Oper zu. 1972 übersiedelte
er aus der DDR in die Bundesrepublik und begann hier bald mit eigenen Arbeiten
als Regisseur. Einen besonderen Schwerpunkt bildeten Ur- und Erstaufführungen.
1988 gründete der vielseitige Künstler das Freyer-Ensemble, dem Schauspieler,
Tänzer, Akrobaten, Musiker, Sänger, Regisseure und Bühnenbildner
angehören. 2000 erhielt er den Bayerischen Theaterpreis.
Verstorben
Sigurd Stein, Bassist und langjähriges Mitglied
des Mainzer Opernchores, ist am 7. Januar nach schwerer Krankheit
verstorben. Er war seit 1988 Mitglied
der VdO. Der kanadische Sänger wurde nur 58 Jahre alt.
Hermann Becht, Bassbariton, ist
im Februar im Alter von 69 Jahren unerwartet verstorben. Becht
zählte zu den großen Sängern des Rheinopern-Ensembles,
dem er seit 1974 angehörte. Mit zahlreichen großen Partien seines
Fachs hat Hermann Becht das vielfältige Repertoire der Rheinoper geprägt.
Darüber hinaus sang er an nahezu allen bedeutenden Bühnen der Welt.
Seit 1979 war er ständiger Gast bei den Bayreuther Festspielen. 1992 wurde
er zum Kammersänger ernannt.
Ira Malaniuk, Kammersängerin, ist im 91. Lebensjahr verstorben. Ihren Karrierestart
hatte die Mezzosopranistin unter anderem in Zürich. Ab 1952 sang sie auch
an den Staatsopern von München und Wien. Sie trat auf allen wichtigen Bühnen
Europas auf. 1971 zog sie sich von der Bühne zurück und konzentrierte
sich an der Kunst-Universität Graz auf ihre Lehrtätigkeit.
Hermann Winkler, Tenor und Kammersänger, ist im Alter von 84 Jahren verstorben.
Er begann seine Karriere 1949 in Hannover, ging über Bielefeld und Köln
nach Bayreuth. Dort war er viele Jahre Mitglied des Bayreuther
Festspielensembles.
Robert Hanell, Komponist und früherer Berliner Generalmusikdirektor, starb
am 14. März in Fredersdorf bei Berlin im Alter von 84 Jahren. Hanell war
lange Jahre bis 1990 Chefdirigent des Großen Rundfunkorchesters Berlin
(Ost) und dirigierte Opernaufführungen an der Staatsoper Unter
den Linden, der Komischen Oper sowie unter anderem in Leipzig,
Dresden und Chemnitz.
Eva Evdokimova, eine der größten Tänzerinnen des 20. Jahrhunderts,
ist mit 59 Jahren gestorben. Die amerikanische Tänzerin war von 1973 bis
1985 Primaballerina der Deutschen Oper in Berlin und tanzte auf allen großen
Bühnen der Welt. Häufig war sie auch als Partnerin des russischen Startänzers
Rudolf Nurejev zu sehen. 1985 kündigte die Künstlerin ihren Vertrag
in Berlin und übernahm die Führung einer von ihr gegründeten Ballettgruppe
in New York.
Nachrichten
BERLIN: Das Staatsballett Berlin geht auf Gastspielreise.
Als erste Städte sind ab Dezember 2009 Stuttgart, Frankfurt am Main
und Zürich geplant, kündigte Intendant Vladimir Malakhov
an. Angesichts der geringeren Aufführungszahl wegen des
vorübergehenden Umzugs in das Schiller Theater werde versucht,
stärker deutschland- und europaweit präsent zu sein.
Die Staatsoper Unter den Linden schließt am 29. Mai 2010
vor der Sanierung mit dem Stück „A Brief History Of
Time“ von Tomasz Pandur.
Anlässlich der 15-jährigen Städtepartnerschaft zwischen
Buenos Aires und Berlin präsentierte
die Staatsoper Berlin den Bildband „Das Teatro Colón
von Buenos Aires und die Staatsoper Berlin – Geschichte einer
Opernleidenschaft“. Das Buch ist das Ergebnis einer gemeinsamen
Forschungsarbeit zwischen Berlin und Buenos Aires. Zahlreiche Fotos
und Dokumente erzählen von der Geschichte und der engen Beziehung
der beiden gro-ßen Opernhäuser.
DESSAU: Das 17. Kurt-Weill-Fest
in Dessau-Roßlau hat fast
11.000 Besucher angezogen. Insgesamt waren rund 340 Künstler
aus Europa, Korea und den USA an den Aufführungen und Konzerten
beteiligt. Schwerpunkt war in diesem Jahr die Jazzmusik. Das 18.
Kurt-Weill-Fest 2010 geht vom 26. Februar bis 7. März und
steht unter dem Motto „New Art is True Art“.
DORTMUND: Im Kulturhauptstadtjahr
2010 will das Ruhrgebiet einen ganzen Tag lang zu einer riesigen
Sängerarena werden. Am Samstag,
den 5. Juni, wollen dazu Tausende Sänger aus der Region auf
Straßen und Plätzen, in Parks, Kaufhäusern, Kirchen
sowie den Konzert- und Opernhäusern auftreten. Als Höhepunkt
der Veranstaltung wollen am Abend des 5. Juni mehr als 65.000 Sänger
aus dem Ruhrgebiet und den Partnerstädten zusammen mit dem
Sänger Bobby McFerrin und der Gruppe WiseGuys in der „Veltins-Arena“ auf
Schalke auftreten.
ESSEN: Die Theater- und Philharmonie
Essen GmbH (TuP) hat „mit
Fassungslosigkeit und Empörung“ auf die von der Bezirksregierung
Düsseldorf geforderten Einsparungen reagiert. Die Bezirksregierung
sei nicht bereit, einen finanziellen Ausgleich für die Tariferhöhungen
der Jahre 2008 und 2009 zu gewähren, sagte der TuP-Betriebsratsvorsitzende
Adil Laraki. Das führe dazu, dass sich bis 2013 ein Defizit
von mehr als 15 Millionen Euro anhäufen werde. Um alle Sparten
zu erhalten, war zuvor eine Unterschriftenaktion gestartet worden,
die schon nach wenigen Tagen von mehr als 10.000 Bürgern unterstützt
worden war.
HALLE: Die Stiftung Händel-Haus Halle hat auf ihrer Homepage
eine Datenbank zu Händels Opernwerken veröffentlicht.
Dort werden Händel-Inszenierungen weltweit ab dem Jahr 1705
dokumentiert.
HAMBURG: Vom 5. bis 8. November
2009 findet auf Kampnagel in Hamburg der „Tanzkongress 2009“ statt. Mit dem ersten „Tanzkongress
Deutschland“ war vor drei Jahren der Tanzplan Deutschland,
eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes, gestartet. Der „Tanzkongress
2009“ beschäftigt sich mit Fragen nach den politischen
und gesellschaftlichen Potenzialen des Tanzes. Mit Blick auf den
2010 auslaufenden „Tanzplan Deutschland“ widmet sich
der Kongress der Weiterentwicklung von Perspektiven der daraus
entstandenen Projekte. Der Tanzkongress richtet sich an Tänzer,
Choreografen, Produzenten, Tanzpädagogen, Wissenschaftler,
Kritiker und Politiker sowie an ein tanzinteressiertes Publikum
aus dem In- und Ausland.
HEIDELBERG: Zum ersten Mal in Deutschland
hat das Heidelberger Theater eine Opernaufführung für Blinde und Sehbehinderte
zugänglich gemacht. Rund 140 blinde und sehgeschädigte
Besucher aus dem gesam-ten Bundesgebiet erlebten in der Neckar-Stadt
eine Vorstellung der Mozart-Oper „Titus“ mit detaillierten
Beschreibungen zu Bühnenbild, Akteuren und Handlung. Mit den
bereitgestellten Audioguides konnten die Zuschauer im Saal die
live eingesprochenen Beschreibungen problemlos empfangen.
HIDDENSEE: Das Sommerhaus der Dresdner
Tänzerin und Tanzpädagogin
Gret Palucca (1902-1993) auf der Insel Hiddensee ist im März überraschend
abgerissen worden. Der Verein der Freunde und Förderer der
Palucca Schule Dresden hatte das Haus erwerben wollen, um es zu
renovieren und nach Paluccas Vermächtnis zu nutzen. Der Vereinsvorsitzende,
Konrad Hirsch, sprach von einem „großen, kulturellen
Verlust für das ganze Land“. Neun Tage nach dem Abriss
wurde das Grundstück, auf dem das Haus gestanden hatte, für
402.000 Euro an einen Bieter aus Sachsen versteigert. Der Käufer
betonte nach der Auktion, das Anwesen im Sinne von Gret Palucca
erhalten zu wollen. Er erwarte vom Förderverein allerdings
ein tragfähiges Konzept.
LÜBECK: Die Hansestadt plant
mit dem neuen „Tanzhaus“ die
Einrichtung eines Zentrums für Tanz und Ballett. Bereits am
25. April sollen die Räume auf einer Fläche von knapp
700 qm eröffnet werden. Das zweiteilige Projekt will mit der „Tanzfabrik“ einerseits
Unterricht für tanzinteressierten Nachwuchs sowie Seminare
und Workshops anbieten. Auf der anderen Seite will das „Tanzforum“ Ballettaufführungen
nach Lübeck holen und sogar eine ständige Lübecker
Tanztheater-Compagnie aufbauen. Diese soll „in dauerhafter
Zusammenarbeit mit dem Lübecker Theater“ mit einem regelmäßigen
Spielplan und eigenen Produktionen im klassischen und modernen
Tanztheater das Lübecker Kulturangebot ergänzen, so Jörg
Fallheier, Leiter des „Tanzforums“.
MÖNCHENGLADBACH: Ab Beginn
der Spielzeit 2009/2010 residiert das Theater Mönchengladbach im TiN (Theater im Nordpark),
einer ehemaligen „Wehrbereichsverpflegungshalle“ der
Bundeswehr. Grund für den außergewöhnlichen Ortswechsel
ist die dringend notwendige Sanierung des angestammten Hauses,
die mindestens ein Jahr dauern wird. Das Theater macht die Not
zur Tugend und verspricht seinen Besuchern ein „völlig
neues Theaterfeeling“. Die dafür notwendigen Umbauarbeiten
des TiN haben im März begonnen und werden ca. dreieinhalb
Monate dauern. Im August soll im Ausweichquartier dann zunächst
der Probenbetrieb aufgenommen werden. Für Ende September ist
die feierliche Eröffnung mit TiN-Fest und Tag der offenen
Tür sowie zwei Premieren vorgesehen.
MÜNCHEN: Der geplante neue
Konzertsaal in München sorgt
für Streit in Bayern. Kritik an dem Millionen-Projekt kommt
sowohl aus der Opposition als auch von der FDP, und sogar aus den
Reihen der CSU. Ein neuer Saal für die Landeshauptstadt wird
deshalb diskutiert, weil die beiden vorhandenen Konzertsäle
in München als weder akustisch noch ästhetisch optimal
gelten. Deshalb soll am Marstall hinter der Residenz ein neuer
Raum entstehen. Gerechnet wird mit Kosten von 120 Millionen Euro.
Kritiker des Neubaus machen sich für eine Renovierung des
bestehenden Konzertsaals, des Münchner Gasteigs, stark.
Mit der traditionellen Ballettfestwoche im Mai startet das Bayerische
Staatsballett die Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen
der Compagnie. Das Jubiläumsjahr beginnt am 3. Mai mit der
Uraufführung des Multimediakunstwerks „Zugvögel“ von
Jiri Kylián. Ein weiterer Höhepunkt der Festwochen
ist ein Galaabend, der an die Tradition der Balletts Russes erinnern
soll. Die Staatsregierung hatte 1988 entschieden, das Ballett der
Bayerischen Staatsoper in die künstlerische Unabhängigkeit
zu entlassen. Im Juni plant das Bayerische Staatsballett eine Tournee
nach Peking, im August tritt die Compagnie in verschiedenen Städten
Spaniens auf. Im Mai 2010 ist eine Reise nach Kairo geplant.
OSNABRÜCK: Das Theater Osnabrück möchte Jugendliche,
die einen Migrationshintergrund haben oder sozial benachteiligt
sind, für ein Leben im Einklang mit der Umwelt sensibilisieren.
Mit dem Tanztheaterprojekt „Dance for Nature“ – Tanzen
für die Natur – sollen sich Zwölf- bis Sechzehnjährige
in und um Osnabrück in kreativen Arbeitsgruppen künstlerisch
mit Landschaft und Naturschutz auseinandersetzen. Die Deutsche
Bundesstiftung Umwelt finanziert das Projekt mit 98.000 Euro.
STUTTGART: Neben Dresden und München will nun auch Stuttgart
einen neuen Konzertsaal bauen. Baubeginn für die Schlossgarten-Philharmonie
könnte im Jahr 2019 sein.
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