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Aktuelle Ausgabe

Editorial

Kulturpolitik
Kleine Oper, große Zukunft
Ein eigenes Haus für die Kinderoper in Dortmund
Jedem Kind seine Stimme
Ein Frankfurter Modell gegen den Musiknotstand
Großes Solo für den Chor
Chorklangprofile in Oldenburg, Köln und Essen
Die Bedeutung des Profichors
Der „kleine“ Opernchor am Beispiel Osnabrück

Portrait
Häufig ein zähes Ringen
Deutsche Oper: Gespräche mit dem scheidenden Hellwart Matthiesen und dem „Neuen“ William Spaulding
Rückkehr zur Neoklassik
Robert Conn, neuer Ballettchef in Augsburg
Schritt.Macher
Zweite Premiere unter Robert Conn
Ein Opernverlag par excellence
Die Casa Ricordi wird 200 Jahre alt

Berichte
Moderne und einsame Menschen
Drei Schönberg-Einakter in der Oper Leipzig
Thema verfehlt
Die 11. Münchener Biennale
Im Spiegelbild der Realität
Daniela Kurz‘ letzte Uraufführung in Nürnberg
Neue Spielräume für die Chöre
Eindrücke aus Essen, Gera, Stuttgart und Zürich
Ein archaisches Matriarchat
Robert Carsens legendäre „Kátja Kabanová“ in Köln
Der Chor in der Hauptrolle
Henzes „Bassariden“ an der Bayerischen Staatsoper

VdO-Nachrichten
Nachrichten
VdO-Bundesdelegiertenwahlen abgeschlossen – Wir gratulieren - Neues vom Sorbischen National-Ensemble
Erfolgreich, doch mühsam rechnet das Eichhörnchen
Die Gagen-Anpassungstarifverträge 2008

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Krise in Eutin – Insolvenz abgewendet
Es brodelt bei den Eutiner Festspielen. Eine Ende Mai drohende Insolvenz konnte trotz enormer wirtschaftlicher Probleme verhindert werden. Das traditionsreiche – kleine aber feine – Opernfestival in dem schleswig-holsteinischen Städtchen muss allerdings jetzt mit den Auswirkungen des Intendanten-Rauswurfs und einem stark zurückgehenden Kartenverkauf fertig werden. Intendant Jörg Fallheier hatte in den drei Jahren seiner Amtszeit ambitioniertes Musiktheater nach Eutin gebracht. Allerdings schlossen die beiden letzten Jahren defizitär ab. Die Abfindung für den im August 2007 gekündigten Intendanten drückt nun zusätzlich auf das Finanzsäckl, die Aufführung der „Tosca“ wurde bereits wegen schlechten Vorverkaufs abgesagt. Geplant sind jetzt zwei Inszenierungen, „Tannhäuser“ und „Barbier von Sevilla“ stehen noch auf dem Programm, dazu eine italienische Opern-Nacht. Die Gesellschafter der Eutiner Festspiele gGmbH beschlossen eine Kapitalerhöhung, außerdem stimmten sie dem Antrag des Gesellschafters Gerhard Voss zu, die Organe der Gesellschaft auf Schadensersatz in Regress zu nehmen. Am 11. Juni trat der Aufsichtsrat der gGmbH daraufhin geschlossen zurück. Die Geschäftsführung sei jedoch handlungsfähig, meldeten die Festspiele. Am 16. Juni werde der Probenbetrieb wie geplant beginnen. Ein neuer Aufsichtsrat war bei Redaktionsschluss noch nicht gewählt.
Enttäuscht über diese Entwicklung zeigte sich Interims-Intendant Heinz Dieter Sense: „Ich bedaure sehr, dass ich mich im Herbst vorigen Jahres zur Übernahme der Intendanz der Eutiner Festspiele habe überreden lassen.“ Auf seinen Nachfolger Matthias von Hülsen jedenfalls wartet keine leichte Aufgabe.

Generalsanierung in Meiningen geplant
Das Große Haus des Meininger Theaters steht vor der ersten Generalsanierung in seiner 100-jährigen Geschichte. Voraussichtlich im Frühsommer 2010 sollen die Arbeiten beginnen, die nach Angaben von Intendant Ansgar Haag „deutlich über 20 Millionen Euro“ kosten werden. Die Finanzierung erfolge über Fördermittel der EU und des Landes sowie einen Eigenanteil der Stadt. Der neo-
klassizistische Theaterbau war nach einem Theaterbrand im Jahr 1909 errichtet worden. Haag zufolge müssen die veraltete Bühnenmaschinerie und Haustechnik auf einen zeitgemäßen modernen Stand gebracht werden. Vorgesehen seien auch Modernisierungsarbeiten im Zuschauer- und Garderobenbereich. Die denkmalgerechte Generalsanierung, soll nur 15 Monate dauern. Die Spielzeit 2010/11 werde „eine Durststrecke“, sagte Haag. Neben den Neuen Kammerspielen will der Intendant die rund 2.000 Besucher fassende große Maschinenhalle des Dampflokwerkes in Meiningen für Aufführungen nutzen.

Urteile zu den Halberstädter Überfällen
Das Amtsgericht Halberstadt, das in Magdeburg über den Überfall auf Theaterschauspieler in Halberstadt verhandelte, hat den 23-jährigen Hauptangeklagten zu zwei Jahren Haft wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Die drei Mitangeklagten wurden freigesprochen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Hauptangeklagte mindestens drei Ensemblemitglieder attackiert hatte. Den anderen Angeklagten konnte keine Tatbeteiligung nachgewiesen werden. Der 23-Jährige hatte als einziger gestanden, die Schauspieler am 9. Juni 2007 angegriffen und einen von ihnen geschlagen zu haben. Er bestritt jedoch ein politisches Motiv. Er wolle aus der rechten Szene aussteigen und über diese aussagen. Die Ensemblemitglieder des Nordharzer Städtebundtheaters waren von mehreren mutmaßlich rechtsextremen Schlägern brutal verprügelt worden.

Cuvilliés-Theater festlich wiedereröffnet
Am 14. Juni wurde das Münchner Cuvilliés-Theter nach mehrjähriger Generalsanierung mit einer „Idomeneo“-Inszenierung der Bayerischen Staatsoper wiedereröffnet. Mozart hatte die Oper eigens für das damalige Hoftheater der Wittelsbacher komponiert, wo sie 1781 uraufgeführt wurde.
Vor allem die Bühnen- und Haustechnik des Theaters wurde erneuert, ebenso der Brandschutz. Der kostbare Innenraum des Rokokotheaters, das Francois Cuvilliés der Ältere von 1751 bis 1755 errichtete, wurde vorsichtig aufpoliert. Ein bislang offener Innenhof im Bereich des Foyers erhielt eine moderne Glaskuppel. Die Rokoko-Inneneinrichtung des 1944 von Bomben zerstörten Cuvilliés-Theaters war ausgelagert worden; im so genannten Apothekenstock der Münchner Residenz wurde es wieder aufgebaut und 1958 eröffnet. Seinen ursprünglichen Platz nimmt heute das von 1948 bis 1951 neu erbaute Residenztheater ein. Die Renovierung des nur 523 Plätze fassenden Logentheaters kostete insgesamt 25 Millionen Euro. Klaus Zehelein, Präsident der Bayerischen Theaterakademie und des Deutschen Bühnenvereins, forderte im Zusammenhang mit der Wiedereröffnung, das Theater ganzjährig zu nutzen. Nach bisherigen Planungen soll das Haus, das der Bayerischen Schlösserverwaltung und damit dem Finanzministerium untersteht, nur an etwa 100 Abenden im Jahr vom Bayerischen Staatsschauspiel als Nebenbühne genutzt werden. Zehelein plädierte dafür, die künstlerische Zuständigkeit für das Theater auf das Kunstministerium zu übertragen und einen eigenen Intendanten zu bestellen. Es sei „unmöglich“, dass das für viel Geld sanierte, wieder voll funktionstüchtige Rokokotheater seinem eigentlichen Zweck „entfremdet“ werde, sagte Zehelein. „Dieses Juwel darf kein Museum oder eine VIP-Halle sein.“

Studie zur Theater-Situation in Deutschland
Der Fonds Darstellende Künste hat gemeinsam mit weiteren Fach-Institutionen eine großangelegte komplexe Studie für 2008 geplant. Die Untersuchung soll neue Aufschlüsse über die Arbeits- und Lebensbedingungen der professionell tätigen Theater- und Tanzschaffenden in Deutschland geben. Der Fonds Darstellende Künste setzt sich für die Interessen der freien Theater- und Tanzschaffenden ein. Deshalb ruft er alle professionellen Theater- und Tanzschaffenden auf, sich an der Studie zu beteiligen Der Fragebogen steht auf der Homepage des Fonds www.fonds-daku.de zur Verfügung.

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